Komplizierter EinsatzKleinflugzeug bei Königswinter abgestürzt – Zwei Tote

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Im Wald unterhalb des Lohrbergs in Königswinter war ein Kleinflugzeug abgestürzt. 

Königswinter – Ein Kleinflugzeug ist am Montagmorgen kurz nach acht Uhr morgens im Siebengebirge abgestürzt. Bei der Maschine handelt es sich um ein kleines Passagierflugzeug mit zwei Motoren vom Typ Piper PA 34 Seneca. Das weiß-rote Flugzeug, in dem vier Passagiere und zwei Piloten Platz haben, verließ den Flugplatz Sankt Augustin-Hangelar kurz vor acht Uhr.

Das Ziel war Hamburg. Neben dem Piloten war eine weitere Person mit an Bord, es sei ein „ganz normaler Geschäftsflug“ gewesen, wie Nadine Pilgrim von der Flughafengesellschaft dieser Zeitung berichtet, „ein typischer Wochenanfang“. Der dichte Nebel, der am Morgen herrschte, sei kein Grund gewesen, nicht zu starten. Die Seneca sei dafür ausgestattet, über Instrumente statt auf Sicht zu fliegen.

Kleinflugzeug ging bei Aufprall in Flammen auf

Über dem Siebengebirge jedoch kam es um kurz nach acht Uhr aus noch ungeklärter Ursache zur Katastrophe: Das Kleinflugzeug stürzte unterhalb des Lohrbergs unweit des Ausflugslokals Löwenburg in dicht bewaldetem Gebiet ab und ging in Flammen auf.

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Im Wald unterhalb des Lohrbergs in Königswinter war ein Kleinflugzeug abgestürzt. 

Die Wucht des Aufpralls muss ungeheuer groß gewesen sein, umgeknickte Bäume ließen die Schneise des Absturzes erkennen, Wrackteile lagen trichterförmig über 1000 Quadratmeter im schwer zugänglichen Hang zwischen zwei Wanderwegen. Die Maschine ist laut Flugtracking im Internet mit einer Geschwindigkeit von etwa 300 km/h aufgeschlagen.

Eine Spaziergängerin mit Hund habe die Flammen gesehen und die Feuerwehr benachrichtigt, das berichtete Marc Neunkirchen, stellvertretender Pressesprecher der Feuerwehr Königswinter. „Mit kleineren Fahrzeugen sind wir um 8.24 Uhr in den Wald gefahren“, so der Sprecher.

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Im Wald sind Trümmerteile des abgestürzten Kleinflugzeuges zu sehen. 

Schon hinter der Margarethenhöhe habe man im dichten Nebel den Brand- und Kerosingeruch wahrgenommen. „Dann haben wir die ersten Trümmerteile gesehen. Unsere Aufgabe war das Absuchen des Geländes, das Retten“. Doch unmittelbar neben den Wrackteilen fanden die Wehrleute nur noch zwei Tote.

Rettungskräfte suchten Wald am Lohrberg ab

Weil zunächst nicht ausgeschlossen werden konnte, dass noch mehr Menschen in dem Flugzeug gesessen haben könnten, und weil noch einzelne Feuer rund um die Absturzstelle loderten, wurden weitere Kräfte nachalarmiert. Insgesamt 60 Einsatzkräfte der Löschzüge Ittenbach, Ölberg, Uthweiler und Altstadt übernahmen die Suche, sie wurden später durch eine Hundertschaft der Bereitschaftspolizei abgelöst. Die Wanderwege wurden abgesperrt und von Einsatzkräften gesichert.

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Feuerwehrleute machen sich auf den Weg zur Absturzstelle durch den Wald. 

Weil das Gelände mitten im Wald schwer zugänglich war, richtete die Feuerwehr einen Shuttle mit Mannschaftstransportfahrzeugen zur provisorischen Einsatzzentrale am Gasthof Löwenburg ein. Auch die Polizei und die Experten der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung aus Braunschweig eilten dorthin.

Noch bevor die Braunschweiger Bundesbeamten eintrafen, ließ die Polizei die Leichen durch einen örtlichen Bestatter abtransportieren, die Feuerwehr half bei der Bergung. „Wir gehen davon aus, dass wir keine weiteren Personen mehr finden“, sagte Robert Scholten, Pressesprecher der Bonner Polizei, dieser Zeitung.

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Feuerwehrleute sind in Königswinter vor Ort. 

Mit Drohnen nahmen die Bundesermittler die Absturzstelle auf, über Nacht sichert die Polizei das Waldstück ab. Ob der Waldboden durch ausgelaufenes Kerosin kontaminiert ist, wird sich erst nach der Bergung der Wrackteile zeigen. Die Klärung der Absturzursache könne unter Umständen Wochen dauern, so Scholten. Eine Blackbox hat eine Piper Seneca laut Auskunft von Nadine Pilgrim nicht.

Noch keine Informationen zu den zwei Toten 

Informationen zu den Opfern konnte die Polizei gestern noch nicht geben. Auch in Hangelar war nicht bekannt, ob der Pilot an diesem Morgen auch der Halter des am Flugplatz stationierten Flugzeuges war: „Die Piloten melden sich beim Start bei uns nicht mit Namen“, sagte Pilgrim.

Irgendwann nach dem Start wechsele der Pilot die Frequenz, um sich vom Köln/Bonner Flughafen leiten zu lassen. „Deshalb wundern wir uns auch nicht, wenn wir von der Maschine nichts mehr hören“, so Pilgrim. Einen Notruf nach Hangelar habe es ihrer Information nach nicht gegeben. 

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