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Kriminalität in Bad HonnefZahl der Gewaltdelikte ist gesunken – Gesamtbilanz gemischt

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Statistiken vorgestellt: (v.l.) Polizeihauptkommissar Gerd Peter (Wachleiter Ramersdorf), Bürgermeister Neuhoff, Solveig Horstmann (Leiterin Ordnungsamt), Annette Engels (Fachdienst Ordnung), Polizeioberrätin Anja Gans und Polizeipräsidentin Ursula Brohl-Sowa.

Statistiken vorgestellt: (v.l.) Polizeihauptkommissar Gerd Peter (Wachleiter Ramersdorf), Bürgermeister Neuhoff, Solveig Horstmann (Leiterin Ordnungsamt), Annette Engels (Fachdienst Ordnung), Polizeioberrätin Anja Gans und Polizeipräsidentin Ursula Brohl-Sowa.

Bad Honnef – Polizeipräsidentin Ursula Brohl-Sowa kam mit „gemischten Nachrichten“: Zwar seien Gewaltverbrechen und Einbrüche zurückgegangen, insgesamt sei die Kriminalität in Bad Honnef aber gestiegen. Grund dafür seien Sachbeschädigungen und Fahrraddiebstähle. Das verkündeten die Bonner Polizeichefin und ihr Team bei der Präsentation der jüngsten Statistiken im Honnefer Rathaus. Verglichen wurden die Zahlen aus dem Zeitraum von Januar bis Juni mit denen aus der gleichen Zeitspanne im Vorjahr.

Kriminalität

Nur 3,7 Prozent aller Straftaten im Rhein-Sieg-Kreis treten in Bad Honnef auf. Damit steht die Stadt laut Brohl-Sowa im Vergleich zu anderen Kommunen gut da. Insgesamt sei die Kriminalität im Vergleich zum Untersuchungszeitraum im Vorjahr um 96 Fälle gestiegen. Das sei auf einen Anstieg von Verschandelungen durch Farbschmierereien sowie Fahrraddiebstählen zurückzuführen, Delikte die nur schwierig aufzuklären seien. „Meist sind es Einzelne, die viele Taten begehen, ohne dabei erwischt zu werden“, erklärte die Leiterin der Bonner Kreispolizeibehörde. In der Regel handele es sich bei den illegalen Graffiti-Künstlern um junge Männer aus dem Ort. Einwohner sind aufgefordert, sich mit Hinweisen an die Polizei zu wenden.

Raubdelikte und Körperverletzungen stark zurückgegangen

Um 60 Prozent zurückgegangen sind dagegen Raubdelikte und Körperverletzungen im Vergleich zum Untersuchungszeitraum im Vorjahr. Positiv liest sich auch die Einbruchsstatistik: Nur halb so viele Wohnungseinbrüche wie im ersten Halbjahr 2018 verzeichnete die Polizei dieses Jahr. Im Fünf-Jahres-Vergleich hat die Zahl der Wohnungseinbrüche sogar um zwei Drittel abgenommen. „Das Sicherheitsgefühl in Bad Honnef hat sich verbessert“, zeigte sich Bürgermeister Otto Neuhoff zufrieden.

Gestiegen ist die Anzahl der Betrugsdelikte im Vergleich zum ersten Halbjahr des Vorjahres. Betroffen seien meist ältere Menschen, die dreisten Betrugsmaschen wie dem Enkeltrick zum Opfer fallen, so Brohl-Sowa: „Ein Landestrend.“ Seit einigen Monaten schickt die Polizei zur Prävention geschulte Seniorenberater in die Kommunen.

Von den 212 gelisteten Straftätern in Bad Honnef im ersten Halbjahr 2019 haben 27,5 Prozent keinen deutschen Pass. Bei 5,2 Prozent handelt es sich um Asylbewerber. Zahlen, die laut Ursula Brohl-Sowa mit Vorsicht zu genießen sind: „Oft handelt es sich um kleine Delikte wie Ladendiebstahl oder Schwarzfahren, in anderen Fällen um Verstöße gegen das Asylgesetz, die von Deutschen gar nicht begangen werden können.“

Verkehrsunfälle

Die Zahl der Verkehrsunfälle in der Stadt ist von 150 im Untersuchungszeitraum 2018 auf 102 in diesem Jahr geschrumpft. Getrübt wird die Statistik von dem tödlichen Verkehrsunfall im Juni, als ein 19-jähriger Motorradfahrer im Schmelztal verunglückte.

Zurückgegangen sind sowohl die Unfälle mit Personenschaden als auch die Anzahl der verunglückten Menschen durch Verkehrsunfälle. Es wurden auch weniger Unfälle mit Motorrad-, Auto- und Fahrradfahrern registriert, nur die Zahl der verletzten Fußgänger stieg im Vergleich zum Untersuchungszeitraum 2018 leicht an. Erfreulich: In diesem Jahr ist noch kein Kind durch einen Verkehrsunfall zu Schaden gekommen. Anders als in anderen Kommunen gab es in Bad Honnef bisher noch keine Unfälle mit Beteiligung von Pedelecs oder E-Scootern.

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