„Das ist der Weg!“Meckenheimer Ministrant nun zum Diakon geweiht

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In der Kirche St. Johannes der Täufer war Thomas Backsmann kürzlich noch Ministrant.

In der Kirche St. Johannes der Täufer war Thomas Backsmann kürzlich noch Ministrant.

Meckenheim – Ob Messdienerwochenenden, große kirchliche Feste oder zahlreiche Gespräche mit Menschen, die ihn auf einem Weg begleitet haben - den frisch geweihten Diakon Thomas Backsmann verbinden gute Erinnerungen mit seiner Meckenheimer Heimatgemeinde St. Johannes der Täufer. Am kommenden Sonntag, 11 Uhr, wird dort drei Wochen nach seiner Weihe eine Dankmesse gefeiert.

Die Sonntagsmesse wird im Internet übertragen, in der Kirche können nach vorheriger Anmeldung bis zu 90 Besucher teilnehmen. Unter den Gästen werden sich auch Familienmitglieder, Schulkameraden und alte Weggefährten befinden. „Ich hatte nicht damit gerechnet, von so vielen Menschen in der Gemeinde auch im Gebet begleitet zu werden“, freut sich der 24-Jährige im Gespräch über die zahlreichen Glückswünsche.

Ausbildung an der Uni Bonn

Den Kontakt zu seiner Gemeinde, in der er schon seine Erstkommunion feierte und in der er seit seinem zehnten Lebensjahr als Ministrant tätig ist, riss auch während seiner Ausbildung an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Bonn und im Priesterseminar nie ab: „Ich habe noch drei Wochen vor meiner Weihe hier als Messdiener in der Kirche geholfen.“

Thomas Backsmann ist einer von sieben Priesterseminaristen, die nach einer fünf Jahre währenden Ausbildung am ersten Maiwochenende im Kölner Dom zu Diakonen geweiht wurden. Nach einem weiteren Jahr in der Ausbildungsgemeinde Pulheim (Rhein-Erft-Kreis) und im Seminar folgt die Weihe zum Priester. Als Geweihter lebt und handelt der neue Diakon in besonderer Weise nach dem Vorbild Jesu Christi. Durch das ihm im Sakrament der Weihe übertragene Amt darf er nun predigen, taufen, trauen und beerdigen. Er darf außerdem Religionsunterricht erteilen und das Evangelium verlesen.

Ansprechpartner für Gemeindemitglieder

Zudem trägt Backsmann als Diakon Sorge für die Mitglieder der Gemeinde, besonders für die Alten, Kranken, Schwachen und Ausgegrenzten. Auf diese Weise die Verbindung von Gottes- und Nächstenliebe im Blick zu behalten, sei eine ganz wesentliche Aufgabe des Diakonats, sagt er: „Ich will aus meinem Glauben heraus Dienst an den Menschen leisten.“

Erfüllt von dieser Aufgabe und einem unerschütterlichen Glauben fühlt sich Backsmann angesichts schwindender Mitgliederzahlen, Zusammenlegung von Gemeinden und Schließung von ganzen Gemeindezentren nicht demotiviert: „Die Lage der Kirche ist sicherlich nicht einfach, aber das war sie noch nie“, sagt er und erinnert an die Zeiten, als die Apostel Jesu noch für ihren Glauben starben.

Entscheidung schon vor dem Abitur

Drei Jahre vor seinem Abitur war für ihn bereits die Entscheidung gefallen, Priester zu werden: „Irgendwann war mir klar: das ist der Weg!“ Am Tag seiner Weihe habe er versprochen, Jesus Christus und der Kirche sein Leben zu widmen. Als er sich im Rahmen der Weihehandlung vor dem Altar auf den Boden legen – ein Symbol dafür, sich in Gottes Hände zu begeben – habe er sich aufgefangen gefühlt nach einem langen Weg: „Wir haben uns auf diesen Moment lange vorbereitet und vertrauten uns, während des Liegens, dem Gebet der Heiligen und der Kirche an.“

Dieser besondere Moment des Niederfalls, bei dem die Allerheiligenlitanei gebetet wird, habe in erster Linie nicht mit Unterwürfigkeit zu tun, betont Backsmann: „Es ist ein Ankommen.“ Begleitet und unterstützt in all seinen Plänen wurde Thomas Backsmann stets von seiner Familie, die ihn als Christen in besonderer Weise im Leben begleitet hätten, sagt er: „Auf mich macht es den Eindruck, dass sie sich darüber freuen.“ Auch die Dankmesse nach seiner Priesterweihe wird erneut in Meckenheim gefeiert werden.

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Ob die Weisungen des Bischofs ihn danach wieder nach Meckenheim oder in andere Gemeinden des Erzbistums führen werden, kann Backsmann noch nicht absehen: „Wir haben alle dem Bischof Gehorsam versprochen, er kann uns schicken, wohin er will.“

Termin: Heilige Messe, katholische Pfarrkirche St. Johannes der Täufer, Sonntag, 16. Mai, 11 bis 12 Uhr, Hauptstraße 86, Meckenheim. Um Anmeldung wird gebeten, Übertragung live auf Youtube, Infos unter www.katholische-kirche-meckenheim.de

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