„Merler Keil III“Gemischte Reaktionen auf Entwurf

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Ergebnisse aus der ersten Bürgerwerkstatt waren bereits in den Entwurf von Diplom-Ingenieur Klaus Zimmermann eingeflossen. Der Plan wird jetzt wieder aktualisiert.

Ergebnisse aus der ersten Bürgerwerkstatt waren bereits in den Entwurf von Diplom-Ingenieur Klaus Zimmermann eingeflossen. Der Plan wird jetzt wieder aktualisiert.

Meckenheim – Maximal drei Geschosse bei den Mehrfamilienhäusern, grüne Vorgärten, Lärmschutz entlang der Autobahn und eine klare Trennung des Autoverkehrs von Fußgänger- und Radwegen – das waren einige der Wünsche, die von etwa 90 Bürgern im Rahmen des Bürgerdialogs zum Neubaugebiet Merler Keil III am Dienstagabend geäußert wurden. Auf den von Diplom-Ingenieur Klaus Zimmermann vorgelegten Entwurf, in den Anregungen aus dem Bürgerworkshop vom Oktober eingeflossen waren, gab es gemischte Reaktionen.

Auf dem 17,4 Hektar großen Plangebiet sind bis zu 480 Wohneinheiten unter Berücksichtigung von Verkehrs- und Schallgutachten vorgesehen, so Zimmermann. Die Bebauung mit rund 25 Wohneinheiten pro Hektar sei moderat und erfordere die Bildung verschiedener Abschnitte mit variierender Dichte: „Das entspricht den Ergebnissen der Bürgerwerkstatt“, so der Ingenieur. Die Erschließung soll in Etappen erfolgen und unterschiedliche Bedürfnisse an Wohnraum erfüllen.

Einige Bürger zeigten sich von Zimmermanns Skizze beeindruckt und lobten den heterogenen Entwurf mit unterschiedlichen Bauformen, begrenzenden Grünzügen, einem in eine Parkanlage eingebetteten Regenrückhaltebecken im Norden, einem Mehrgenerationenpark im Süden, verkehrsberuhigten Bereichen mit großzügigen Garagenhöfen sowie Einzel-, Doppel- und Kettenhäusern. Bei anderen gaben die in der Mitte des Areals und entlang der Autobahn geplanten 16 Mehrfamilienhäuser Anlass zur Kritik. 16 Blöcke mit insgesamt 280 Wohneinheiten wurden von Anwohnern als „zu verdichtet“ empfunden. Die Anzahl der Geschosse solle wie ursprünglich vorgesehen auf maximal drei inklusive Staffelgeschoss begrenzt werden, hieß es.

„Wir haben bei der Planung den demografischen Wandel zu berücksichtigen“, führte Meckenheims Bürgermeister Bert Spilles aus. „Es gibt viele ältere Menschen, die sich eine Wohnung wünschen“, ergänzte Zimmermann. Außerdem könne sich nicht jeder ein Einfamilienhaus leisten. Eine Durchmischung der Bauformen garantiere Wohnformen für jedermann und für jeden Geldbeutel.

Kritisiert wurde die Erschließung des Gebiets insbesondere im Bereich der Kita an der Gerichtsstraße. Es wurde ein direkter Zugang gefordert. Gewünscht wurde weiterhin, durch entsprechende Vorgaben Baulücken zu vermeiden und die Vorgabe von zwei Autos pro Wohneinheit zu überprüfen.

Nicht erfreut reagierten einige Bürger auf die Ankündigung des Bürgermeisters, dass auf den von der Stadt an die Meckenheimer Entwicklungs- und Wohnungsgesellschaft (MEWoGe) verkauften Grundstücke neben dem Kindergarten zwei Gebäude mit bis zu neun Wohneinheiten geplant seien. Auch dies sei Wohnraum, der dringend benötigt werde, unterstrich Spilles. Das Belegungsrecht liege bei der Stadt und der MeWoGe.

Klaus Zimmermann betonte, seine Zeichnung sei nur ein erster Entwurf. Der würde jetzt mit Anregungen, Kritik und Wünschen aus dem Bürgerdialog aktualisiert. Die überarbeitete Fassung sei dann Grundlage für weitere Abstimmungen in den politischen Gremien und ermögliche den Einstieg in das formelle Verfahren zur Aufstellung eines Bebauungsplanes.

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