Liebeserklärung für KaiComedienne und Sängerin Mirja Boes in Meckenheim

Lesezeit 3 Minuten
Fernseh-Star Mirja Boes präsentierte sich auf der Bühne in der Jungholzhalle als großartige Entertainerin.

Fernseh-Star Mirja Boes präsentierte sich auf der Bühne in der Jungholzhalle als großartige Entertainerin.

Meckenheim – Bekleidet mit funkelnden roten, grünen und blauen Abendroben, stimmten die Honkey Donkeys, ganz ohne Instrumente, dafür tanzend und mit wippenden Federkronen auf den Köpfen, auf die Frau des Abends ein: Mirja Boes, Comedienne und Sängerin, gastierte mit ihrer hinreißenden Willkommens-Abschieds-Revue „Auf Wiedersehen! Hallo!“. Das Publikum in der fast ausverkauften Jungholzhalle war schon ganz neugierig, schließlich war sie im Vorspann von Prominenten wie Horst Lichter, dem aus der Sendung „Zimmer frei“ bekannten alten Zirkuspferd Horst-Pferdinand und nicht zuletzt Atze Schröder angekündigt worden.

Ganz bescheiden stand sie dann in Jeans und weißem T-Shirt auf der Bühne und ließ erst einmal „das Licht auf die Leute anmachen“. Das in die plötzliche Helligkeit blinzelnde Publikum wurde sofort ganz hemmungslos mit brandheißen Neuigkeiten aus Boes’ Leben bombardiert.

Es fing ganz harmlos an, zunächst mit den durch eine akute Entzündung bedingten Problemen mit dem rechten Ohr. Auf die folgte die Schilderung eines Bandscheibenvorfalls zur Zeit der Comedy-Preisverleihung, der – aus welchen Gründen auch immer – eine Darmspülung im Krankenhaus nach sich gezogen hatte – „und das ist einfach nur kacke!“, stimmten juchzende Zuschauer mit den ersten Lachtränen in den Augenwinkeln zu.

Momente des Witzes und der Rührung

Und die Tränen kullerten nicht gerade selten: Zunächst aus purem Vergnügen, dann auch aus Rührung, als Boes am Ende musikalisch Abschied von ihrem kürzlich verstorbenen Vater nahm: „Der sitzt jetzt oben auf einer Wolke zwischen Loriot und Heinz Erhard, die mochte er so gerne.“

Großen Anklang fand stets die unverblümte Direktheit und Schnörkellosigkeit der gefühlt höchstens 22-jährigen Wahl-Kölnerin, die sich auf der Bühne mit schonungsloser Ehrlichkeit manchmal geradezu um Kopf und Kragen redete.

Die Herzen der Meckenheimer flogen der im richtigen Leben 48 Jahre alten Sängerin endgültig zu, als sie Zuschauer Kai eine musikalische Liebeserklärung machte. Beim nächsten Weihnachtsmarkt in der Altstadt werde sie seinen Namen in den Schnee pinkeln, denn der sei so schön kurz. Hit-Potential trug der rhythmische „Messi-Mambo, Sammler-Rambo, Trödel-Tango“, in dem Boes die Sammelleidenschaft der Frauen besang, sowie der Song über „Männerschnupfen“.

Einen Riesenapplaus zollte das Publikum den Musikern Simon Manthey (Gitarre), Frank Sackenheim (Saxophon), Philipp Bardenberg (Bass), Dirk Schaadt Keyboard, Florian Bungardt (Schlagzeug) und Tobias Weidinger (Trompete), als sie mit vollem Körpereinsatz den 2004 von Boes geschriebenen Hit „20 Zentimeter“ interpretierten. Bei dem Medley schlüpften sie in die Rollen von Elvis Presley, Udo Lindenberg, Rammstein und Luciano Pavarotti, in aufblasbaren Kostümen wurden die Wildecker Herzbuben imitiert.

Viel zu schnell waren die zwei Stunden um, in denen Boes sich unter anderem von Neujahrsvorsätzen verabschiedete und die Dinge vorstellte, die sie noch erledigen möchte: „Mit Delfinen schwimmen ist bestimmt nicht darunter.“ Mit einer Zugabe wurde sie vom begeisterten Publikum verabschiedet, dem sie sich über die Show hinaus beim Signieren der mitgebrachten „Boese Tagebücher“ und der CD „Für Geld tun wir alles“ widmete.

Rundschau abonnieren