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MeckenheimVerein „Wir für Inklusion“ eröffnet erstes integratives Café

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Stellten „Café Sofa" vor: (v.l.) Sabine Bauer, Sabine Dräbing, Elke Steckenstein, Roger Ody, Horst Luge, Katja Kröger und Bert Spilles.

Stellten „Café Sofa" vor: (v.l.) Sabine Bauer, Sabine Dräbing, Elke Steckenstein, Roger Ody, Horst Luge, Katja Kröger und Bert Spilles.

Meckenheim – Wenn die Nachmittagssonne durch die großen Fenster scheint, dann wirkt der Raum des zukünftigen „Café Sofa“ an der  Hauptstraße in Meckenheim freundlich und gemütlich – obgleich die Handwerker mit dem Umbau noch gar nicht begonnen haben. „Jetzt fehlt eigentlich nur noch der Kaffee“, scherzte Bürgermeister Bert Spilles bei der Vorstellung der Pläne für das  integrative Café, dessen Türen sich noch in diesem Jahr  öffnen sollen.

„Wir möchten mit dem Café einen Ort schaffen, in dem sich alle Menschen wohlfühlen“, erläuterte Projektberaterin Elke Steckenstein von der evangelischen Kirchengemeinde Meckenheim. Die Sozialpädagogin ist dort Leiterin der Servicestelle „Ina - Inklusion nah & aktiv“. Die Schaffung eines integrativen Begegnungsraums im Zentrum der  Altstadt hat sich der erst im vergangenen Jahr gegründete Verein „Wir für Inklusion“  auf die Fahnen geschrieben, in Konkurrenz zu den benachbarten Cafés will man mit der Neueröffnung in überschaubaren 70 Quadratmetern nicht treten. Das barrierefreie „Café Sofa“ wolle vielmehr Menschen eine ähnliche Geborgenheit bieten, wie sie die Couch im eigenen Wohnzimmer vermittelt, betonte Steckenstein und stellte „ganz köstlichen Kaffee und selbst gebackenen Kuchen“ zu zivilen Preisen in Aussicht.

„Sofa“ steht für „sozial, offen, familiär und anders“

Gäste und  Mitarbeiter sollen die bunte Vielfalt der Gesellschaft widerspiegeln, so dass im Café auch Menschen mit Behinderung und Migrationshintergrund eine Arbeit finden werden. Darüber hinaus sei „Sofa“ eine Abkürzung für „sozial, offen, familiär und anders“ und bedeute „Willkommen in Meckenheim“, erläuterte Katja Kroeger, die seit Februar zweite Vorsitzende des Vereins ist. Dessen momentan 32 Mitglieder sind davon überzeugt, „dass nach vielen Jahren die Chance besteht, Menschen mit Handicap als einen ganz normalen Teil unserer vielfältigen Gesellschaft anzuerkennen“.

„Café Sofa“ soll zudem Lotsenpunkt zur Vermittlung in  bereits vorhandene Hilfsangebote vor Ort sein. Zu diesem Zweck werden zweimal wöchentlich Ansprechpartner der Kooperationspartner des Forums „Wir für Inklusion“ und der Servicestelle „Ina“ zu Gesprächen ohne vorherige Terminabsprache zur Verfügung stehen. Die evangelische und die katholische Kirchengemeinde Meckenheim unterstützen das Projekt finanziell und personell. Bürgermeister Bert Spilles bezeichnete die Pläne als „Leuchtturmprojekt in Meckenheim und Umgebung“. Ihm als Bürgermeister sei die Förderung einer solidarischen Stadtgesellschaft ein Anliegen, „die alle einschließt“, so Bert Spilles.

Den Vereinsmitgliedern sprach der Verwaltungschef ein großes Lob aus und zollte ihnen für ihr Vorhaben  Respekt. Man habe sich mit den Plänen „eine  Herausforderung an den Hals gebunden“.

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In den nächsten Wochen und Monaten müssten tatsächlich Gelder für noch fehlende Einrichtungsgegenstände und den Einbau von Küche und barrierefreien Toiletten aufgebracht werden, bekräftigte der zweite Vorsitzende Horst Luge. Zwar seien Boden und Wände gut in Schuss und sogar die Theke habe man vom Vormieter, einem Buchhändler, übernehmen können, doch bleibe noch viel zu tun. Auch die Rampe zur Überbrückung der Eingangsstufe und der Rost vor der Hintertür müssen angebracht werden, damit jeder Gast ohne fremde Hilfe sowohl das Café als auch die Terrasse und den angrenzenden Gartenbereich erreichen kann. Der Eröffnungstermin  „hängt von den Zuschussgebern ab“, betonte  Luge.

Kontakt und Information zum „Verein Wir für Inklusion“ bei Elke Steckenstein, Ruf (0176) 21 79 96 90, E-Mail  elke.steckenstein@ekir.de.

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