Meckenheims zweitgrößter OrtsteilDaniel Südhof ist neuer Ortsvorsteher in Lüftelberg

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Daniel Südhof

Seit 2012 ist Daniel Südhof mit seiner Familie in Lüftelberg zu Hause. „Wir haben uns gut eingelebt“, sagt der neue Ortsvorsteher.

Meckenheim-Lüftelberg – Seine Wahl-Heimat möchte er „als lebendigen Ort weiterentwickeln und lebens- und liebenswert erhalten“. Und dazu gehören für Lüftelbergs neuen Ortsvorsteher Daniel Südhof „sinnvolle und schonende Erschließungs- und Neubauprojekte“ ebenso wie die Nahversorgung des Dorfes sowie die Bewahrung und der Ausbau der öffentlichen Infrastruktur. Etwa die Hälfte der 20 Glückwunsch-E-Mails nach der Kommunalwahl hätten sich bereits auf Verkehrsthemen bezogen, berichtet Südhof.

Der 38 Jahre alte Familienvater wohnt mit Ehefrau Susann und der fünfjährigen Tochter Carolin seit 2012 in dem mit rund 1350 Einwohnern zweitgrößten Meckenheimer Ortsteil, dessen Dorfgemeinschaft dem Paar schon vor seinem Umzug „einen herzlichen Empfang“ bereitet hatte. „Der erste gute Eindruck hat sich dann später bestätigt“, schmunzelt Südhof. Bei der Kommunalwahl 2014 war der engagierte Sozialdemokrat zum ersten Mal angetreten und hatte in dem viele Jahre CDU-dominierten Wahlbezirk 190 gleich 17 Prozent der Stimmen auf sich vereinigt. Am 13. September gelang es ihm, mit 38,1 Prozent der Stimmen, in Lüftelberg das Direktmandat für den Stadtrat zu holen. Das Gewicht seines politischen Amtes will Südhof zum Wohle der Gemeinde nutzen, sagt er: „Ich tue gerne etwas Gutes für die Gemeinschaft.“ Südhof tritt die Nachfolge von Siegfried Schwaner (CDU) an, ist Sprecher der SPD-Fraktion im Stadtentwicklungsausschuss und stellvertretender Vorsitzender des Stadtwerkeausschusses.

Eine lange To-Do-Liste

Auf der langen To-do-Liste des Ehrenamtlers stehen der erforderliche Bedarfshalt der S23 am Bahnhof Kottenforst sowie das dringend benötigte größere Feuerwehrhaus für die Lüftelberger Löschgruppe. Doch er hat auch einen Blick für die wichtigen kleineren Dinge des Lebens. Ein Beispiel dafür sind die fehlenden Sitzbänke und ein Schattenschutz für den schönen Spielplatz des Ortes. Der zentrale Platz an der Gartenstraße wurde vor einigen Jahren mit modernen zeitgemäßen Geräten und Bereichen neu angelegt und im Frühling 2014 offiziell eröffnet. Massiv fehlen würde jedoch vor allem ein Sonnensegel für Eltern und Kinder in den heißen Sommermonaten, erklärt Südhof: „Auf den ausreichenden Wuchs des noch recht jungen Baumes können wir nicht warten.“

Zur Person

Daniel Südhof ist am 10. Januar 1982 in Haltern am See (Regierungsbezirk Münster, NRW) geboren. Seit 2011 ist er verheiratet mit Susann Südhof und er hat eine fünfjährige Tochter. 2001 legte Südhof sein Abitur am Gymnasium im Loekamp (Marl, Ruhrgebiet) ab. Auf die Prüfung zum Kfz-Techniker-Meister 2005 folgten Tätigkeiten in verschiedenen Bereichen der Automobilwirtschaft, unter anderem als angestellter Niederlassungsleiter und selbstständiger Unternehmer. Seit September ist er Lüftelbergs neuer Ortsvorsteher, Mitglied im Rat der Stadt Meckenheim, Sprecher der SPD-Fraktion im Stadtentwicklungsausschuss und stellvertretender Vorsitzende des Stadtwerkeausschusses. Seine Hobbys sind Kommunalpolitik, mit der Familie Campen und Gitarre spielen. Seine Lieblingsurlaubsregion ist die See. (gvt)

Als sinnvoll erachtet Daniel Südhof gleichsam das geplante neue Wohngebiet im Dorf, auf dem östlich der Kottenforststraße und südlich des Schall-von-Bell-Weges etwa 50 Einfamilien- und Doppelhäuser entstehen sollen. Die Argumente der Gegner des Neubaugebiets habe er nachvollzogen, „doch sehe ich auch, dass wir Wohnraum brauchen“, sagt Südhof und weist darauf hin, dass die Bürger anderen Menschen schließlich das zugestehen sollten, was sie selbst bereits haben: ein eigenes Häuschen. Sozialer Wohnungsbau ließe sich außerdem auch mit weniger Geschossen realisieren.

Auch die Schulentwicklung ist Südhof ein wichtiges Anliegen. So kann er sich zum Beispiel eine Ganztagsbetreuung in der Kindertagesstätte vorstellen: „Wir könnten die Betreuungszeiten der örtlichen Kita bis 16 oder 16.30 Uhr ausweiten.“

Aufgewachsen ist der gelernte Kfz-Mechaniker, der als Auktionator bei der in Neuss beheimateten Firmenzentrale des europaweit tätigen Auktionshauses BCA-Autoauktionen GmbH tätig ist, in Haltern am See (Kreis Recklinghausen). Als er 2008 nach Troisdorf zog, lernte er dort seine spätere Frau kennen, die Suche nach einem Eigenheim führte das Paar vor acht Jahren nach Lüftelberg. Dort ist die Familie im Ort inzwischen gut angekommen und Mitglied der Dorfgemeinschaft, im Brauchtumsverein und Fördermitglied bei der Freiwilligen Feuerwehr. Tochter Carolin tanzt bei den Minis des 1. Lüftelberger Karnevals Clubs und treibt mit ihrer Mutter Susann Sport beim SSV. „Wir haben uns gut eingelebt“, sagt Südhof.

Mehr zum Thema: www.daniel-suedhof.de

In den Ferien ist die Familie viel mit dem Wohnwagen an der deutschen See unterwegs, was im diesjährigen „Corona-Urlaub“ von Vorteil gewesen sei, erzählt Südhof. Die Umgebung ihrer Heimat erkunden die Südhofs auch gerne auf ihrem motorisierten Schlauchboot, auf dem sie im Sommer Ausflüge Richtung Siebengebirge unternahmen. „Unser Burggraben ist ja leider nicht befahrbar“, scherzt der Familienvater und spielt damit auf die Sehenswürdigkeit des Ortes an: das bis heute bewohnte Wasserschloss.

Über die Eltern zur SPD gekommen

Aufgewachsen in einer Bergarbeiterfamilie im Ruhrgebiet ist Südhof laut eigener Aussage über seine Eltern zur SPD gekommen, der er 2013 beitrat. Stein des Anstoßes sei der Aufruf zum Votum der SPD-Mitglieder für eine Große Koalition gewesen: „Ich war der Überzeugung, es sei richtig, der GroKo meine Stimme zu geben.“ Nach seinem Eintritt in den Meckenheimer SPD-Ortsverein sei alles dann ganz schnell gegangen, erzählt Südhof. Auf die aktive Mitwirkung beim Bürgermeisterwahlkampf 2014, als Dr. Brigitte Kuchta als Gegenkandidatin zu Bert Spilles antrat und er Rosen vor Edeka verteilte, folgte eine Tätigkeit in verschiedenen politischen Gremien.

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Mit seiner Wahl zu Lüftelbergs Ortsvorsteher möchte Daniel Südhof viele Themen zurück ins Dorf holen und zum Beispiel ein größer angelegtes Verkehrskonzept angehen, an dem die Bürger aktiv beteiligt werden sollen. Pluspunkte im Ortsteil sieht er im starken Vereinsleben und dem guten Zusammenhalt, für ihn eine Voraussetzung, als Ortsvorsteher überhaupt vernünftig handeln zu können. Auch für das von einigen als distanziert empfundene Verhältnis zwischen der Meckenheimer Kernstadt und Lüftelberg findet er Worte: „Ein eigenständiges Dorf ist sehr attraktiv, doch bei wichtigen Themen muss man gehört werden.“ Für die Anliegen seiner Mitbürger will Südhof in Zukunft immer ein offenes Ohr haben.

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