Tag der sozialen Dienste in MeckenheimInklusives Café auf der Wunschliste

Lesezeit 3 Minuten
Am Stand der Tafel: Uwe Petersen, Claudia Stevens von derFamilien- und Erziehungsberatungsstelle des Rhein-Sieg-Kreises und Ludwig Mickisch (v. l.).

Am Stand der Tafel: Uwe Petersen, Claudia Stevens von derFamilien- und Erziehungsberatungsstelle des Rhein-Sieg-Kreises und Ludwig Mickisch (v. l.).

Meckenheim – Informationsstände und ein buntes Bühnenprogramm mit der inklusiven Musikgruppe der Bonner Stadtsoldaten, alkoholfreie Cocktails vom Meckenheimer Jugendrat, Kuchen von den Oberstufenschülern des Konrad-Adenauer Gymnasiums und nicht zuletzt eine Gesprächsrunde mit Bürgermeister Bert Spilles – der Tag der Sozialen Dienste auf dem Neuen Markt in Meckenheim stand ganz im Zeichen der Inklusion. Das Motto „Mittendrin und ganz dabei“ sollte besonders auf die Situation benachteiligter Menschen aufmerksam machen.

Bei Eröffnung großes Interesse

Schon bei der Eröffnung durch den Superintendenten des Kirchenkreises Bad Godesberg-Voreifel, Mathias Mölleken, war das Interesse groß. Die vielfältigen Angebote der Gruppen wurden an zwei großen Stellwänden sichtbar gemacht. Jede der 48 Vereinigungen hatte dort in Stichworten Erreichtes und Wünsche für die Zukunft aufgeschrieben oder illustriert. Die 35 Mitglieder umfassende Multiple-Sklerose Gruppe um Guido Gamer etwa erhofft sich eine größere Beteiligung von Betroffenen und deren Angehörigen, denn durch Informationsaustausch und Geselligkeit stehe „jeder sicherer im Leben“, erklärte Gamer.

Für Mütter und bis zu Dreijährige

Für das „Interkulturelle Frühstückscafé Mama Mia“, das gedacht ist für Mütter mit bis zu dreijährigen Kindern, hatte Leiterin Stefanie Krüchten-Sbrzesny als Wunsch „offene Ohren“ auf die Kachel geschrieben. Ziel sei es, „gut aufgehoben zu sein“. Im Café würden keine Maßstäbe angelegt, betonte Krüchten: „Wir sind ein bunter, fröhlicher Haufen von Müttern und Kindern.“

Wiederbelebung des Jugendrates

Die Sozialberatung der Diakonie wiederum war auf ihre Netzwerkarbeit stolz, weitere Aktionen zum Abbau von sozialer Ungerechtigkeit und Benachteiligung sollen in Zukunft angepackt werden. Die Fliese der Rheinflanke zierte passend zum erweiterten Sportangebot ein Fußball und spielende Kinder und die Mitarbeiter des Mosaik-Kulturhauses wünschten sich eine Wiederbelebung des Jugendrates.

Treffen alle zwei Jahre

Der Tag der sozialen Dienste wird seit 2003 vom „Runden Tisch für soziale Belange“ ausgerichtet, den die evangelische Kirchengemeinde seinerzeit einberief. Alle zwei Jahre treffen sich Initiativen und Organisationen, die in Meckenheim für hilfsbedürftige Menschen tätig sind unter einem besonderen Motto und stellen sich der Öffentlichkeit vor.

Arbeit lange Tradition

Mathias Mölleken betonte, dass in Meckenheim und in der Gemeinde die inklusive Arbeit eine lange Tradition habe. Das Ziel sei die gleichberechtigte Teilhabe aller an der Gesellschaft. Bürgermeister Bert Spilles betonte, dass sich die Stadt durch ihre Teilhabe am Inklusionsforum, ebenfalls ein Projekt der evangelischen Kirchengemeinde, in die Pflicht genommen fühle. Das Engagement der Bürger sei in die Arbeit der Verwaltung eingeflossen. Eingerichtet worden seien auf diese Weise bisher inklusive Kitas, außerdem seien Millionen in die Sanierung von Grundschulen investiert worden.

Mit Aufzug ausgestattet

Bei den umfassenden Baumaßnahmen ist beispielsweise die katholische Grundschule (KGS) Merl, die als Schwerpunktschule für körperbehinderte Kinder gedacht ist, mit einem Aufzug ausgestattet worden: „Überall dort, wo wir umbauen, entstehen barrierefreie Räume.“ Auch in Zukunft müssten vor allem bei der Koordination der Arbeit, die auch Hauptamtliche brauche, „dicke Bretter gebohrt“ werden, um etwas zu erreichen.

Applaus für Verwaltungschef

Begeisterten Applaus zollten die Zuhörer dem Verwaltungschef, als er seinen persönlichen Wunsch äußerte: „Ich würde es gerne noch erleben, dass ein inklusives Café eröffnet wird.“ (gvt)

Rundschau abonnieren