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Talente besser einschätzenBerufseignungstest bereitet Schüler auf Bewerbungen vor

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Kreishandwerksmeister Thomas Radermacher (vorne Mitte) sowie die Schulleiter Peter Hauck (hinter Radermacher) und Dirk Bahrouz (rechts oben) übergaben die Zertifikate.

Kreishandwerksmeister Thomas Radermacher (vorne Mitte) sowie die Schulleiter Peter Hauck (hinter Radermacher) und Dirk Bahrouz (rechts oben) übergaben die Zertifikate.

Meckenheim – Kooperationsbereitschaft und Disziplin bei der Teilnahme einerseits, Defizite in Mathe und Deutsch andererseits – das sind einige wichtige Ergebnisse des Berufseignungstests der weiterführenden Schulen in Meckenheim. Corona-bedingt habe man die Übergabe der Urkunden, die stets mit einer Einordnung der Ergebnisse einhergehe, in kleinem Rahmen und nicht wie sonst im Pädagogischen Zentrum des Campus vorgenommen, erläuterte Kreishandwerksmeister Thomas Radermacher. Nichtsdestoweniger durften sich die drei Besten jeder Schule erneut über Einkaufsgutscheine im Wert von insgesamt 360 Euro freuen, gestiftet vom Meckenheimer Verbund.

Seit mehr als 15 Jahren wird der Test von Radermacher und seinen Kollegen Horst Harvardt vom Glasfachbetrieb Harvardt, Bernd Hardy von der Firma Metallbau Hardy und Martin Weihsweiler von der Firma Degen Dachhandwerk organisiert. In Korrektur und Auswertung investieren die Meckenheimer Unternehmer viel Arbeit. Die Rektoren Dirk Bahrouz vom Konrad-Adenauer-Gymnasium und Peter Hauck von der Geschwister-Scholl-Hauptschule sowie Ewald Auel, stellvertretender Schulleiter der Theodor-Heuss-Realschule (THR), bedankten sich mit Berufskoordinatorin Sigrid Braß-Neese (THR) für den ehrenamtlichen Einsatz. Die Schüler seien „mit Herzblut“ dabei gewesen, so Rektor Bahrouz. Peter Hauck hofft, „dass die Handwerker weiterhin in die Schüler investieren“. Der Ausflug in die Berufswelt sei lehrreich und die Teilnahme am Test „nützlich nicht nur für die, die ein Handwerk erlernen wollen“, betonte Weihsweiler.

Kenntnisse und Fähigkeiten für Bewerbungen einschätzen

Tests und Rückmeldungen sollten die Schüler bei der Einschätzung der eigenen Kenntnisse und Fähigkeiten unterstützen und ihnen die Möglichkeit geben, sich angemessen auf anstehende Bewerbungen vorzubereiten, bekräftigte Radermacher. Der Kreishandwerksmeister wies darauf hin, dass Rechnen „im ganzen Leben und in allen Berufen wichtig ist und bleibt“. Unabhängig von der Schulform seien die Ergebnisse im Bereich Mathematik allerdings sehr unterschiedlich gewesen, 150 von 202 teilnehmenden Neuntklässlern hatten weniger als 50 Prozent der möglichen Punkte erreicht, „das ist nicht so toll“. Als Bester mit 90 Prozent hatte Philipp Dahlhausen abgeschnitten.

Die Besten

Hicham Bazda, Amina Bouchar El Mesbahi und Lukas Brunner (Geschwister-Scholl-Hauptschule); Kian Ameri, Nicklas Bosse und Sofia Kasem (Theodor-Heuss-Realschule); Fabian Jüschek, Philipp Dahlhausen und Nikita Abramow (Konrad-Adenauer-Gymnasium). (gvt)

Auch Hauptschülerin Amina Bouchar El Mesbahi aus der 9b ist gut in Mathematik, wie sie sagte. Die 15-Jährige will weiter zur Schule gehen und später einmal Ärztin werden. Mathematisch orientiert zeigte sich ebenfalls Realschüler Kian Ameri, der seine Berufseignungsmappe mit der Urkunde ergänzen wird. Nach der Mittleren Reife strebt der 15-Jährige eine Ausbildung zum Grafikdesigner an.

Zur Lehrstellensituation sagte Thomas Radermacher, Ausbildungsverträge in der Corona-Krise seien bei den Firmen kein Schwerpunktthema gewesen. Ein Rückgang von 14 Prozent beim Abschluss von Verträgen bedeute jedoch nicht, dass Ausbildungsplätze knapp geworden seien. Im Gegenteil, der Fachkräftemangel in der Wirtschaft werde anhalten. Auch deshalb werde Nachwuchs gebraucht. Insgesamt 205 Neuntklässler nahmen am 6. Februar am Test teil und beantworteten Fragen aus den Bereichen Mathematik, räumliches Vorstellungsvermögen, logisches Denken, physikalisches Grundverständnis und Rechtschreibung.

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