Unwetter in MeckenheimBürgermeister Jung zieht eine erste Zwischenbilanz

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Bürgermeister Holger Jung (r.) besuchte auch die Zentrale der Aktion „Meckenheim hilft“.

Meckenheim – In einer Zwischenbilanz eine Woche nach dem Starkregen, der Swist und ihre Zuflüsse in einem ungeahnten Ausmaß anschwellen ließ, hat Bürgermeister Holger Jung am Mittwoch seine Fassungslosigkeit über die fürchterlichen Folgen der Unwetterkatastrophe in Meckenheim und der Region ausgedrückt. „Die Geschwindigkeit des Pegelanstiegs war für uns alle nicht vorhersehbar. Die Zerstörungskraft des Wassers in Altendorf-Ersdorf und in der Altstadt hat uns sehr überrascht“, erklärt er. Die Freiwillige Feuerwehr habe seit dem Nachmittag des 14. Juli über 200 Einsätze abgearbeitet.

Keine Todesopfer in Meckenheim

Im Stadtgebiet seien glücklicherweise keine Todesopfer zu beklagen; Verletzten habe schnell geholfen werden können. „In den vielen Gesprächen, die ich in den letzten Tagen mit den Betroffenen vor Ort geführt habe, habe ich erfahren, wie dramatisch und gefährlich die Situation im Einzelfall war“, so Jung.

Der materielle Schaden des Unwetters ist immens. Auch die städtischen Gebäude in der Altstadt sind schwer getroffen – die Kita „Villa Regenbogen“, die beiden Grundschulen und alle Turnhallen. Schwer zu verkraften war auch der tagelange Stromausfall in Lüftelberg und in Teilen der Altstadt. Hierdurch wurde die Beseitigung von Restwasser mit privaten Pumpen erschwert. Die Sperrmüllansammlungen in den Straßen konnten in den letzten Tagen Dank der vielen helfenden Hände der Nachbarschaft, dem „großartigen Einsatz“ (Jung) mit Gerät der örtlichen Landwirte und der Firma Ley sowie der Schlagkraft der Mitarbeitenden des Baubetriebshofs größtenteils beseitigt werden. Mit der Rhein-Sieg-Abfallbeseitigungsgesellschaft mbH (RSAG), die selbst stark betroffen ist, wurden Entsorgungslösungen erarbeitet, die dazu führen, dass die zentralen Müllsammelstellen in der Altstadt und in Altendorf-Ersdorf sukzessive abgefahren werden.

Freiwillige Feuerwehr hilft aus

Mit Blick auf die stark betroffenen Nachbarkommunen, aber auch auf die dramatischen Bilder aus dem Ahrtal, hat Meckenheim seine Freiwillige Feuerwehr für die überörtliche Hilfe angeboten. Die stark beschädigten Verwaltungen in Rheinbach und Swisttal werden vom Meckenheimer Rathaus aus unter anderem bei standesamtlichen Beurkundungen unterstützt und die Turnhallen am Schulcampus als Unterkünfte für die Bundeswehr und Seelsorgeteams für das Ahrtal genutzt.

Die Stadt selbst stellte Duschmöglichkeiten im Hallenfreizeitbad und in der Außenumkleide am Stadion zur Verfügung sowie Strom und heiße Getränke in der Jungholzhalle. Aus der Partnerstadt Bernau kam ein Notstromaggregat zur Unterstützung. „Es ist schön zu wissen, dass wir in Meckenheim in der Not zusammenstehen und uns gegenseitig helfen. Die Spendenbereitschaft ist enorm, private Initiativen haben die Koordinierung der Sachspenden übernommen“, so der Bürgermeister. (Bir)

Spendenkonto: „Hochwasser Meckenheim“, Raifffeisenbank Voreifel, Kontonummer DE69 370 696 271 001 216 038

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