Königswinter-Thomasberg – Vom Zweckbau zur bunten Naturschau: Die Gasübernahmestation Herzeleid in Thomasberg, erbaut in den 1970er Jahren, hat ein neues „Kleid“. „Wenn schon sprühen, dann gleich richtig“, hatten sich rhenag-Netztochter Rhein-Sieg Netz und die Stadt Königswinter gesagt und die Fassaden von vier solcher Versorgungsanlagen professionell veredeln lassen.

Dafür nahmen die beiden Bonner Profi-Sprayer Stefan Vogt und Simon Horn, die sich mit ihrer Firma „Highlightz“ auf künstlerische Fassadengestaltung spezialisiert haben, die Sprayflasche in die Hand. Die Profis verwandelten die vormals schmucklosen und immer wieder verunstalteten Flächen in ein regelrechtes, an die Landschaft angepasstes Kunstwerk.

Während auf der Vorderseite ein Trecker durch die Siebengebirgslandschaft tuckert und Pferde weiden, sind auf der Rückseite der Gasübernahmestation zwei sehr lebensechte Kühe auf der Weide zu bewundern. „Das Witzige ist: Als wir hier fast eine Woche gearbeitet haben, standen auf der Wiese nebenan zwei Pferde, die unseren recht ähnlich sahen“, sagte Simon Horn, der mit Theo Krämer von der Stadt Königswinter, Bernd Ganser als Rhein-Sieg-Netz-Geschäftsführer und Netzstandortleiter Bernd Lagermann zur feierlichen Übergabe gekommen war. Sogar ein Sockel hat mit der Darstellung einer hühnerscheuchenden Katze eine Gestaltung erhalten.

Drache, Käfer und Pferd aufgesprayt

Bei der Druckerhöhungsanlage für das Wasser im Nachtigallental wurde passend das Motiv eines Drachens gewählt. Wegen des Standortes im Naturschutzgebiet musste die Umgestaltung mit den entsprechenden Behörden abgestimmt werden. Auch wenn es sich dabei um ein eher kleines Objekt handelt, werden sich Touristen an dem „Eyecatcher“ erfreuen. Ein Gaseinspeiseschrank in Heisterbacherrott ziert darüber hinaus nun ein Käfermotiv und eine Gasübergabestation in Bennerscheid eine Remise mit Pferd.

„Für uns lohnt sich das Engagement von den Sprühkünstlern gleich doppelt“, erklärte Rhein-Sieg-Netz-Geschäftsführer Bernd Ganser bei der Vorstellung, „wir verschönern den öffentlichen Raum unseres Netzgebiets und müssen gleichzeitig die Objekte nicht mehr in schöner Regelmäßigkeit reinigen lassen.“ Das bestätigte auch Simon Horn: „Es ist in der Sprayer-Szene nicht üblich, Motive anderer Sprayer zu verschandeln und wir können sagen, dass das bei unseren Arbeiten zu 99,9 Prozent auch wirklich so ist und hoffentlich auch zukünftig so bleibt.“ (mmn)