Bürgermeisterwahl in RheinbachLudger Banken kommt auf genau 7000 Stimmen

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Bürgermeister Stefan Raetz mit seinem Nachfolger Ludger Banken (l.), der am 2. November ins Amt einführt wird, und Oliver Wolf (r.), der für die CDU angetreten war.

Bürgermeister Stefan Raetz mit seinem Nachfolger Ludger Banken (l.), der am 2. November ins Amt einführt wird, und Oliver Wolf (r.), der für die CDU angetreten war.

Rheinbach – Ludger Banken ist der neue Bürgermeister der Stadt Rheinbach. Er setzte sich gestern bei der Stichwahl mit 57,7 Prozent der abgegebenen Stimmen gegen Mitbewerber Oliver Wolf durch, der auf 42,3 Prozent der Stimmen kam. Die Wahlbeteiligung lag bei 55,3 Prozent, wobei mehr als die Hälfte der Wähler ihre Stimme per Brief abgegeben hatten. Der neue Stadtchef wird im Rahmen der konstituierenden Stadtratssitzung am 2. November offiziell in sein Amt eingeführt.

„Damit haben mir die Wähler eine große Verantwortung übertragen und eine deutliche Aufgabe erteilt, diese schöne Stadt, die mir in den vergangenen vier Jahren sehr ans Herz gewachsen ist, mit der Unterstützung des Stadtrats und vieler ehrenamtlicher aktiver Mitbürger nach vorne zu bringen und auf Kurs zu halten“, sagte Banken in einer kurzen Dankesrede vor etwa zwei Dutzend Unterstützern im Foyer des Rathauses, nachdem das Wahlergebnis feststand. Der parteilose 54-jährige ehemalige Bürgermeister der Gemeinde Everswinkel im Münsterland war von einem Vier-Parteien-Bündnis aus SPD, UWG, Grünen und FDP bei seiner Kandidatur unterstützt worden. Der noch amtierende Bürgermeister Stefan Raetz (CDU) war einer der ersten Gratulanten.

Noch bevor das endgültige Wahlergebnis feststand, hatte der von der CDU unterstützte Mitbewerber Oliver Wolf ihm als fairer Verlierer eine Flasche Rotwein überreicht. „Das zeigt menschliche Größe“, kommentierte Banken diese Geste. Wolf trug die Niederlage mit Fassung: „Ich gratuliere Ludger Banken zu seinem Wahlsieg, würde mich aber freuen, wenn wir in den nächsten fünf Jahren gemeinsam für Rheinbach etwas bewegen könnten.“ Überglücklich zeigten sich Bankens Unterstützer, denen teilweise die Tränen in den Augen standen. „Das ist eine historische Wende in Rheinbach“, bemerkte etwa UWG-Sprecher Jörg Meyer und freute sich, dass auch im Rat die Mehrheitsverhältnisse klar seien: „Der neue Bürgermeister ist kein Minderheitsbürgermeister!“ Es werde zwar keine Vier-Parteien-Koalition geben, doch in den vergangenen vier Monaten habe man sehr gut zusammengearbeitet und letztlich auch das Vertrauen der Bürger erhalten. Das lasse auf eine gute Zusammenarbeit im Rat schließen. Nur müsse man in Ruhe diskutieren, wie es weitergehe, auch hinsichtlich der Ausschuss-Vorsitze und der Vizebürgermeister. „Uns ist eine sachbezogene Arbeit wichtig, deshalb werden wir durchaus auch vernünftige Ideen der CDU unterstützen, anders als die früher umgekehrt der Fall war.“

Auch Martina Koch (SPD) fühlte sich „wahnsinnig glücklich; das ist ein unbeschreibliches Gefühl.“ Gerade wenn man bedenke, mit welch geringem Budget man es geschafft habe, die Wähler vom gemeinsamen Kandidaten zu überzeugen. Damit habe sich das Motto bewahrheitet, mit dem man angetreten sei: „Einer für alle, alle für einen.“ Banken sei während des ganzen Wahlkampfes immer bei sich geblieben und habe viele persönliche Angriffe von sich abtropfen lassen. Dafür gebühre ihm große Anerkennung. „Rheinbach hat nun den Bürgermeister, den es verdient, nämlich den besten.“ Sie selbst will auf jeden Fall ihr Versprechen einlösen, in der ersten Woche von Bankens Amtszeit jeden Morgen in sein Büro zu kommen und ihn mit den Worten zu begrüßen: „Guten Morgen, Herr Bürgermeister Banken!“

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