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EnergiewendeRheinbacher Bürger sollen sich an Erträgen beteiligen können

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Wind und Sonne

Strom aus regenerativen Energien einspeisen, das ist Ziel von Energie-Genossenschaften. 

Rheinbach – Die Rheinbacher Bürger sollen sich an den wirtschaftlichen Erträgen der erhofften Energiewende beteiligen können. Das beschloss der Rheinbacher Stadtrat einstimmig in seiner jüngsten Sitzung auf Grundlage eines Antrages aller  Fraktionen.  Demnach soll entweder eine eigene Rheinbacher Energie-Genossenschaft gegründet werden, an der sich Einwohner beteiligen können, oder die Stadt tritt einer bestehenden Genossenschaft  bei.

Dies sei ein wichtiger Baustein, damit sich auch für die Bürger selbst der Einsatz für Erneuerbare Energien auszahle, so Grünen-Sprecher Axel Nagel, der den gemeinsamen Antrag initiiert hatte. Dieses erfolgversprechende Modell werde andernorts schon praktiziert und biete auch für Rheinbach große Chancen.

Beitrag zum Klimawandel

Ursprünglich sei die Initiative von der Kooperation aus CDU und Grünen ausgegangen, doch auch die anderen drei Fraktionen hätten ihre Akzente und Ideen mit eingebracht, freute sich Nagel. „Nach den Erfahrungen bei Anträgen in Sachen Klimaschutz in der Vergangenheit war dies nicht selbstverständlich.“ Eine solche Genossenschaft könne durchaus einen Beitrag leisten, die Stadt Rheinbach klimaneutral zu machen und zugleich die lokale Wirtschaft zu stärken.

Denn auch mit dem Erzeugen von CO2-neutraler Energie könne man den Klimawandel bekämpfen, heißt es in der Begründung des Antrages. Bürger und Stadt könnten selbst dazu beitragen, dass alle Möglichkeiten für eine klimaneutrale Energieerzeugung auch genutzt würden. Das Potenzial für Photovoltaikanlagen auf städtischen Gebäuden werde derzeit schon ermittelt, in einem weiteren Schritt werde anschließend geprüft, in welcher Form sich die Stadt an einem oder an mehreren Windrädern beteiligen könne.

Mit einer Energiegenossenschaft könnte es eine zusätzliche Möglichkeit geben, vor Ort in Rheinbach nachhaltige Energie zu erzeugen und den Bürgern zugleich die Gelegenheit zu bieten, davon zu profitieren. Durch die Beteiligung der Stadt und weiterer städtischer Organe werde die Anlage solide finanziert und für die Bürger attraktiv. Die Wertschöpfung dieser Energiegenossenschaft mit Sitz in Rheinbach bleibe zudem in der Stadt, stärke die hiesige Wirtschaft, schone das Klima, sorge für Arbeitsplätze und nicht zuletzt für Einnahmen bei der Gewerbesteuer.

Information für die Bürger

In einem ersten Schritt wurde Bürgermeister Ludger Banken (parteilos) beauftragt, zeitnah eine Informationsveranstaltung zum Thema zu organisieren.  In einem zweiten Schritt sollen Möglichkeiten zur städtischen Beteiligung an einer zu gründenden Genossenschaft geprüft werden. Wenn es dazu kommt, gibt es den Auftrag, mit dieser Genossenschaft über eine Nutzung von städtischen Flächen zur Erzeugung regenerativer Energien zu verhandeln. Die Stadt selbst könne eine solche Genossenschaft jedoch nur anstoßen, die Gründung müsse durch engagierte Einwohner selbst erfolgen.

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Die Mitglieder könnten dabei auch über die konkrete Form entscheiden. „Denkbar sind sowohl eine eigene Rheinbacher Energie-Genossenschaft als auch eine Genossenschaft unter dem Dach einer bestehenden Struktur.“  Eine Rheinbacher Energie-Genossenschaft könne etwa in Photovoltaik-Anlagen investieren, aber auch Windräder betreiben, oder sich an solchen beteiligen.

„Kein Selbstläufer“

„Wir alle haben ein großes Interesse, die Bürgerschaft an diesen zukunftsweisenden Entscheidungen teilhaben zu lassen. Mit diesem Votum können wir dieses Projekt anstoßen und zum Erfolg bringen“, kommentierte CDU-Fraktionschef Joachim Schneider das Projekt. Der erste wichtige Schritt sei mit dem Beschluss des Rates gemacht, doch es müsse allen klar sein, dass eine solche Genossenschaft kein Selbstläufer sei. „Hier ist insbesondere das Engagement der Bürger gefragt, die zur aktiven Teilnahme bereit sind und diese Genossenschaft aufbauen und führen“, ergänzte CDU-Ratsmitglied Dr. Timo Wilhelm-Buchstab. 

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