Geldabholer festgenommenTelefonbetrug: Ehepaar verständigte Polizei nach Schockanruf

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Symbolbild

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Rheinbach – Mit der Masche des Schockanrufs haben Telefonbetrüger in Rheinbach versucht, an das Geld und die Wertsachen eines Ehepaares aus Oberdrees, 52 und 57 Jahre alt, zu gelangen. Es zeigte sich aber wenig beeindruckt und mit seiner Hilfe konnte die Bonner Polizei schließlich einen mutmaßlichen Geldabholer festnehmen.

Am Montag gegen 15 Uhr hatten die Betrüger angerufen und sich als Polizeibeamte ausgegeben. In dem sogenannten Schockanruf stellte sich ein Polizist vor, der berichtete, dass der Sohn der Angerufenen einen schweren Verkehrsunfall verursacht haben soll. Bei dem Unfall sei eine Person ums Leben gekommen. Um eine Untersuchungshaft für den Sohn abzuwenden, solle das Ehepaar eine Kaution in Höhe von 48.000 Euro entrichten.

Die Angerufenen durchschauten den Betrugsversuch und informierten auf einer anderen Leitung die Polizei. Kriminalbeamte kamen daraufhin unverzüglich zur Wohnanschrift des Ehepaares, um eine fingierte Geldübergabe einzuleiten. Nachdem man am Telefon einen Übergabetermin vereinbart hatte, erschien gegen 17:30 Uhr schließlich ein 19-jähriger Abholer an der Wohnanschrift. Er wurde vor Ort festgenommen. Da für ihn keine Haftgründe vorliegen, befindet er sich wieder auf freiem Fuß. Gegen ihn wird weiter ermittelt.

Tipps der Polizei

Betrüger geben sich als Polizisten aus und berichten bei "Schockanrufen" von Verkehrsunfällen, die Ihnen nahestehende Personen verschuldet haben sollen. Seien Sie misstrauisch bei allen Anrufen - gesundes Misstrauen ist nicht unhöflich.

  • Rufen Sie Ihren vermeintlichen Verwandten unter einer Ihnen bekannten Nummer zurück und vergewissern Sie sich, ob tatsächlich eine Notlage vorliegt.
  • Machen Sie am Telefon keine Angaben zu Ihren familiären oder finanziellen Verhältnissen. Die richtige Polizei befragt Sie am Telefon nicht nach Bargeld oder Wertgegenständen, die Sie zu Hause oder auf einer Bank haben - auch nicht im Rahmen von dringenden Ermittlungen.
  • Händigen Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an Unbekannte aus.
  • Beenden Sie das Telefonat - legen Sie den Hörer einfach auf oder drücken Sie die entsprechende Taste am Telefon. Informieren Sie sofort die Polizei über 110, indem Sie nach dem Auflegen selbst den Notruf der Polizei wählen. Vertrauen Sie sich zudem Angehörigen oder Bekannten an.

Die Seniorenberatung der Bonner Polizei bietet Betroffenen und deren Familienangehörigen nach einem solchen Vorfall eine Beratung in einem persönlichen Gespräch und bei Bedarf weiterführendes Informationsmaterial an. Die Präventionsdienststelle ist unter 0228 15-7617 oder 0228 15-7676 zu erreichen oder per EMail: seniorenb-eratung.bonn@polizei.nrw.de.

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