Gesamtschule RheinbachUWG kritisiert Haltung von CDU und FDP

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Die Erweiterung der Gesamtschule am Standort Villeneuver Straße schreitet voran.

Die Erweiterung der Gesamtschule am Standort Villeneuver Straße schreitet voran.

Rheinbach – Nicht nachvollziehbar ist nach Auffassung des Rheinbacher UWG-Vorsitzenden Jörg Meyer die Ablehnung einer Dringlichkeitsentscheidung zur Gesamtschule durch CDU und FDP. „Dass der kommende Jahrgang sechszügig werden muss, war jedem klar“, so Meyer.

In der vergangenen Woche hatten Bürgermeister Stefan Raetz (CDU) und Schulausschussvorsitzender Dietmar Danz (SPD) deshalb vorgeschlagen, die Sechszügigkeit für das kommende Schuljahr sofort festzulegen und damit möglichst vielen Rheinbacher Kindern – immerhin 113 von 126 – einen Platz an der Gesamtschule zusagen zu können. Sogar ein kurzfristiges Raumkonzept mit überschaubaren Zusatzkosten lag vor, das mit der Schulleitung entwickelt worden war.

CDU und FDP lehnten vorgezogenen Antrag ab

Während Grüne, SPD und UWG deshalb den vorgezogenen Antrag bei der Bezirksregierung befürworteten, lehnten Christdemokraten und Liberale ab – „Nicht nachvollziehbar!“, wettert Meyer. 192 Anmeldungen hat die Rheinbacher Gesamtschule für das Schuljahr 2018/19 verzeichnet, insgesamt 53 Kinder, darunter auch 30 Rheinbacher, haben aber vorerst eine Ablehnung erhalten.

Ihre Eltern müssen, sofern sie ihr Kind nicht am Gymnasium anmelden können, in Meckenheim oder Swisttal einen Platz suchen, wobei einige bereits berichteten, dass sie auch an der Heimerzheimer Georg-von-Boeselager-Sekundarschule keine Chance hätten. Die Rheinbacher Schulausschusssitzung am Donnerstag, 1. März, werden etliche verärgerte Eltern mit Spannung verfolgen.

Karsten Logemann (FDP) nannte gegenüber der Rundschau allerdings die von „Emotionen und Beleidigungen geprägte Diskussion“ als Grund, und für die CDU erklärte gestern ihr Sprecher Klaus Beer: „Eine fünfzügige Gesamtschule in Rheinbach würde gemeinsam mit den beiden Gymnasien für die Schulkinder aus Rheinbach völlig ausreichen. Das Problem entsteht allein aus den Anmeldungen aus den Nachbarkommunen.“

Kostenargumente sind aus UWG-Sicht vorgeschoben

Da weder Swisttal noch Meckenheim eine Gesamtschule eingerichtet hätten, laut Beer wegen der damit einhergehenden hohen Kosten, dürften Eltern aus diesen Kommunen ihre Kinder in Rheinbach anmelden, und sie müssen den einheimischen Kindern auch gleichgestellt werden. Beer: „So ist die Gesetzeslage, die aus heutiger Sicht krass an der Realität vorbei geht.“ Die Forderung auch der SPD nach einer Sechszügigkeit der Gesamtschule stehe in krassem Widerspruch zu ihrer Grundforderung nach deutlichen Einsparungen im Rheinbacher Haushalt, so Beer.

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Die Kostenargumente sind aus UWG-Sicht allerdings vorgeschoben, weil die ungefähren Kosten auch ohne detaillierte Vorlagen bekannt seien. CDU und FDP hätten selbst schon zugestimmt, dass die Verwaltung Lösungen erarbeiten solle. Klaus Beer verweist darauf, dass selbst die Sechszügigkeit jetzt keine Lösung bedeute, da dann immer noch 13 Kinder aus Rheinbach abgelehnt werden müssten: „Deshalb kann eine solch wichtige Frage nicht im Zuge einer Dringlichkeitsentscheidung getroffen werden.“

Schulausschuss Rheinbach, 1. März, 18 Uhr, Ratssaal Himmeroder Hof

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