Im PorträtErich Mosblech ist neuer Ortsvorsteher von Rheinbach-Hilberath

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Seit 40 Jahren lebt Erich Mosblech in Hilberath im Elternhaus seiner Frau Petra. Für seinen Heimatort hat er eine Menge neuer Ideen.

Seit 40 Jahren lebt Erich Mosblech in Hilberath im Elternhaus seiner Frau Petra. Für seinen Heimatort hat er eine Menge neuer Ideen.

Rheinbach – Als anekdotenreicher „Dorfsheriff“ hat Erich Mosblech schon einschlägige Erfahrung bei den Karnevalssitzungen in Hilberath gesammelt, seit 2. November ist er nun tatsächlich der neue Ortsvorsteher des Rheinbacher Höhenortes. Dem 59-jährigen Berufssoldaten war es bei der Kommunalwahl am 13. September gelungen, als UWG-Kandidat die meisten Stimmen in der einstigen CDU-Hochburg Hilberath auf sich zu vereinen.

„Ich war nie ein politischer Mensch“

Dabei sei er selbst früher überzeugter Christdemokrat gewesen, räumt er ein, habe aber die andauernden Querelen im Stadtverband nicht mehr mit ansehen wollen und sich der UWG angeschlossen. „Allerdings war ich nie ein politischer Mensch“, gibt der Stabschef und stellvertretende Kommandant der Oberst-Hauschild-Kaserne in Mayen mit ihren 800 Soldaten und zivilen Mitarbeiter zu. „Doch als Berufsoffizier in leitender Position und mit umfangreichen Erfahrungen auch in besonderen Auslandsmissionen weiß ich mit Verantwortung umzugehen und bin bereit, diese für meinen Heimatort wahrzunehmen.“

Zur Person

Erich Mosblech wurde am 15. November 1961 in Berg (Kreis Ahrweiler) geboren und besuchte dort auch die Grundschule. Sein Abitur machte er 1982 am Vinzenz-Pallotti-Kolleg in Rheinbach und verpflichtete sich anschließend als Zeitsoldat bei der Bundeswehr. Er schlug die Offizierslaufbahn ein und blieb stets dem Truppenteil „Psychologische Verteidigung“ treu, der heute als „Zentrum Operative Kommunikation“ mit Sitz in Mayen firmiert. Dort ist er seit September im Range eines Oberst Chef des Stabes und stellvertretender Kommandeur der „Oberst-Hauschild-Kaserne“, befehligt somit etwa 800 Soldaten und Zivilisten. Seit 40 Jahren ist er mit seiner Frau Petra verheiratet, beide haben zwei erwachsene Söhne.

Zum Haushalt im Elternhaus seiner Frau am Ortsrand von Hilberath gehören die drei Katzen „Leni“, „Larry“ und „Bagheera“ sowie vier Hühner mit Hahn „Graf Lilienthal“. (jst)

Im benachbarten Berg geboren und aufgewachsen, lebt Mosblech bereits seit 40 Jahren in Hilberath im Elternhaus seiner Frau Petra, mit der er zwei erwachsene Söhne hat. Hier ist er im Dorfleben überaus aktiv, unter anderem als langjähriger Vorsitzender der Karnevalsfreunde Hilberath – in den 1990er Jahren war er sogar Prinz in einem närrischen Dreigestirn. Mit mehr als 100 anderen Dorfbewohnern gründete er im vergangenen Jahr den Ortsverein „Wir für Hilberath“, der die Attraktivität und Zukunftsfähigkeit des Ortes langfristig verbessern soll. Hier arbeiten auch die vier großen Vereine des Dorfes eng zusammen.

Damit etwas bewegt werden kann, will Mosblech dem Verein seine Aufwandsentschädigung als Ortsvorsteher zur Verfügung stellen, immerhin 2400 Euro im Jahr. Der Entschluss, als Ortsvorsteher von Hilberath zu kandidieren, sei angesichts der in drei Jahren bevorstehenden Pensionierung gefallen, erklärt der 59-Jährige, „denn dann will ich Langeweile vermeiden.“ Mithilfe eines großen Rückhalts in der Hilberather Bevölkerung will er den „am weitesten von Rheinbach entfernten Ortsteil“ voranbringen. „In der Vergangenheit gehörten wir zu den Vergessenen, in den letzten Jahren hat es keinen einzigen Antrag für Hilberath im Stadtrat gegeben“, bedauert er. Doch das soll sich künftig ändern, „denn ich werde eine starke und laute Stimme für Hilberath gegenüber der Stadtverwaltung sein“, verspricht er.

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Vor allem die Verkehrssituation in der Hauptstraße müsse unbedingt verbessert werden, das Überqueren der Straße sei nicht nur für die Kindergartenkinder oder für die Besucher des Friedhofes lebensgefährlich. Mosblech hat den Eindruck, dass die Freiheit des Autofahrers nach wie vor einen höheren Stellenwert habe als die Sicherheit der Kinder und Senioren. Solange nichts Ernsthaftes passiere, werde sich wohl auch nicht ändern, befürchtet er. Dabei gebe es im Dorf bereits jede Menge gute Ideen, wie man die Verkehrsproblematik entschärfen könne.

Die Eifeltor-Halle sei zwar nicht auf dem neuesten Stand der Technik, „aber wir haben wenigstens einen Dorfsaal“, freut sich Mosblech. Dort findet der größte Teil der dörflichen Aktivitäten statt, zumal auch die Feuerwehr in den Gebäudekomplex integriert ist. Nur die Vermietung werde bislang von der Stadtverwaltung aus gesteuert, das wolle man künftig nach Möglichkeit innerhalb des Dorfes regeln. (jst)

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