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Anklage nach erfundener EntführungMann zahlte offenbar Millionensumme an Erpresser

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Haufen Geldscheine

Hohe Beute nach Telefonspoofing. (Symbolbild)

Bonn – Wegen der angeblichen Entführung seiner Geliebten soll ein vermögender Geschäftsmann insgesamt 1,6 Millionen Euro an ein Erpresser-Trio gezahlt haben.

Zwei Jahre lang soll der 50-Jährige Geld an das Trio – darunter seine Geliebte – gezahlt haben. Die Bonner Staatsanwaltschaft hat die 30-Jährige und ihre beiden Komplizen (26/36) jetzt wegen räuberischer Erpressung angeklagt, wie ein Gerichtssprecher sagte.

Kennengelernt hatte der 50-jährige Unternehmer die Frau im Sommer 2014 über die Plattform „MySugardaddy“. Ein Jahr lang funktionierte die Beziehung der Anklage zufolge wie vorgestellt - und sie wurde dafür großzügig entlohnt.

Vergewaltigungen und massive Misshandlungen erfunden

Als die 30-Jährige sich in den späteren Mittäter verliebte, entwickelten sie – laut Anklage – das betrügerische Modell. Über ihr Handy wurden Nachrichten an den Geschäftsmann verschickt: Die Frau sei Opfer einer Entführung durch die Hells Angels geworden. Vergewaltigungen und massive Misshandlungen würden drohen.

Bei einem ersten Treffen überreichte der 50-Jährige gleich 80 000 Euro. Der millionenschwere Mann zahlte immer weiter, auch weil die Erpresser drohten, ihn zu entführen. Zudem soll er laut Staatsanwaltschaft mit kompromittierenden Fotos erpresst worden sein. Der Prozess vor dem Bonner Landgericht ist noch nicht terminiert. (dpa)

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