Buhrufe und Pfiffe für ModeratorRund 3500 Besucher beim GOP auf dem Kunst!Rasen

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Varieté Open-Air: Daria Shcherbyna ließ ihre Hula-Hoop-Reifen mal turbulent am Körper oder an Armen und Beinen wirbeln, Ingrid Korpitsch vereinte an ihrem Luftring Kraft, Anmut und Artistik.

Varieté Open-Air: Daria Shcherbyna ließ ihre Hula-Hoop-Reifen mal turbulent am Körper oder an Armen und Beinen wirbeln, Ingrid Korpitsch vereinte an ihrem Luftring Kraft, Anmut und Artistik.

  • Das GOP-Varieté-Theate bot auf dem Bonner Kunst!Rasen ein Spektakel in atemberaubender Geschwindigkeit.
  • Für den Moderator gab es Buhrufe und Pfiffe. Wir waren vor Ort.

Es hätte die perfekte Gratis-Show des GOP auf dem Kunst!Rasen sein können. Die Artisten: hervorragend. Das Publikum: zahlreich. Und das Wetter: sommerlich warm. Wenn, ja wenn da nicht die unterirdisch schlechte Moderation des Comedian Roberto Capitoni gewesen wäre, der, provoziert durch Pfiffe und Buhrufe aus dem Publikum, jegliche Contenance verlor und seine Zuschauer beschimpfte.

Was der 57-Jährige Spaßmacher dann von sich gab, soll hier nicht wiederholt werden. Es ist jedoch verständlich, dass daraufhin viele Besucher den Kunst!Rasen verließen und kopfschüttelnd das Weite suchten. Klar, ausgebuht und ausgepfiffen wird keiner gerne, doch wer sich auf die Bühne wagt und schlechte Witze und Gags serviert, muss auch damit rechnen, dass das Auditorium seinen Unmut kundtut. Das ist fürs Ego bestimmt nicht schön, zählt in der Comedybranche aber zum Berufsrisiko und das sollte auch Roberto Capitoni wissen. Denn: Applaus ist nie garantiert.

Beste Absichten

Dabei hatte das GOP-Varieté-Theater Bonn eigentlich beste Absichten. „Mit unserer Gratis-Vorstellung wollen wir ,Danke’ sagen“, erläuterte Sabrina Sagorny, Leiterin der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im GOP: „Uns gibt es hier ja nun im dritten Jahr und wir sind hier sehr gut aufgenommen worden. Mit dieser Veranstaltung wollen wir etwas Besonderes von Bonnern für Bonner machen.“

Dicht gedrängt fieberten rund 3500 Besucher, darunter aufgeregte Kinder, gut gelaunte Eltern und Großeltern auf Picknickdecken, dem Beginn entgegen. Auszüge der aktuellen Produktion „Slow“ erwartete das Publikum. Die ausgezeichneten Artisten aus sechs Ländern transportierten den Zauber des Varietés gekonnt auf die Bühne des Kunst!Rasen. In atemberaubender Geschwindigkeit präsentierte zum Beispiel Daria Shcherbyna ihre Hula-Hoop-Reifen, die mal turbulent an ihrem Körper, an ihren Armen und Beinen oder durch die Luft wirbelten.

Ingrid Korpitsch grazil an ihrem Luftring

Ganz im Zeichen der grazilen Schwerelosigkeit zeigte sich die klassisch ausgebildete Ballerina Ingrid Korpitsch an ihrem Luftring. Kraft, Anmut und Artistik vereinte sie auf eine atemberaubende Art und Weise. Die Begeisterung des Publikums war ihr sicher. Genauso wie Michael Togni und Yulia Girda, die mit bezaubernder Partnerakrobatik Vertrauen, Hingabe und Ästhetik symbolisierten und wunderschöne Figuren bildeten.

Die Gravitationskraft setzte auch die Australierin Hazel Bock außer Kraft, die scheinbar mühelos mit Koffern und Bällen jonglierte und dabei stets die Oberhand behielt. Ebenso wie der Taiwanese Chu Chuan Ho, der sich als Meister des Diabolos erwies, stets ein Lächeln im Gesicht hatte und Spannung plus Dynamik gleichermaßen versinnbildlichte. Besser kann Artistik kaum sein. www.variete.de/spielorte/bonn/

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