Freibadwiese wird bebautGroßprojekt zwischen neuer Kita und Hallenfreizeitbad kommt

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Das Gelände hinter dem Bornheimer Freizeitbad.

Das Gelände hinter dem Bornheimer Freizeitbad.

Bornheim – Tatsächlich gehen wohl acht Jahre ins Land, bis das einst von der Bürgerinitiative „Rettet unsere Freibadwiese“ umkämpfte Teilstück des Badareals bebaut wird. Für den geplanten Pflegecampus, ein Projekt der Bonifatius Seniorendienste GmbH, der Lebenshilfe Bonn und dem Bornheimer Unternehmer Peter Nettekoven, soll im Frühjahr 2019 Baubeginn sein. Aus Sicht von Bürgermeister Wolfgang Henseler ist der Pflegecampus auch in Kombination mit der Kita „Regenbogen“ eine „echte Bereicherung für das ganze Stadtgebiet“.

„Der Kaufvertrag wurde bereits in 2017 abgeschlossen, stand allerdings unter einigen aufschiebenden Bedingungen. Die letzte Bedingung ist Ende Juni 2018 eingetreten. Zwischenzeitlich ist der Ankauf abgeschlossen und die Baugenehmigung wurde erteilt. Derzeit läuft die Ausführungsplanung“, informiert Werner Brungs, Geschäftsführer der Bonifatius Seniorendienste, auf Anfrage. Anfang 2019 solle das Projekt zusammen mit der Stadt Bornheim der interessierten Öffentlichkeit vorgestellt werden.

Gegner wehrten sich massiv gegen Bebauung

Hintergrund für den damals beschlossenen Verkauf des kaum genutzten Teils der Freibadwiese war die dramatische Schuldenentwicklung der Stadt. Der Verkauf sollte Geld in die leere Kasse spülen, als Hilfe bei der Haushaltskonsolidierung. Seinerzeit war von 1,5 Millionen Euro für den insgesamt 18 000 Quadratmeter großen Wiesenteil die Rede. Die Gegner, allen voran die Bürgerinitiative „RuF“, stemmten sich massiv gegen eine Bebauung des Geländes; die Idee eines Bürgerparks kam auf. Und Bornheim hatte seinen ersten Bürgerentscheid.

7600 Wähler oder 20 Prozent der Wahlberechtigten hätten schließlich die Frage beim Bürgerentscheid, ob die Bornheimer Freibadwiese komplett im Besitz der Stadt bleiben soll, mit „Ja“ beantworten müssen. Nur 16,4 Prozent gingen allerdings insgesamt an die Urnen, gaben 6223 Stimmen ab, davon 3876 zugunsten des Bürgerentscheides und sogar 2347 dagegen. Der Entscheid ging baden. Alles Geschichte.

Großprojekt zwischen neuer Kita und Hallenfreizeitbad

Wenn jetzt die Bagger anrollen, dann um ein Großprojekt zwischen neuer Kita und dem Hallenfreizeitbad zu realisieren. Die Bonifatius Seniorendienste planen 75 stationäre Pflegeplätze, 17 Plätze für Tagespflege und zwölf Wohnungen mit Betreuung. Peter Nettekoven plane demnach 28 Wohnungen, und die Lebenshilfe Bonn möchte Gruppen für Frühförderung und ambulante Wohngruppen einrichten. Der Bedarf an betreutem Wohnungen ist groß, weiß Brungs. Alle Beteiligten stimmen ihre Planungen untereinander ab, zumal später auch das äußere Erscheinungsbild der drei Baukörper einheitlich sein soll.

Eine Visualisierung, die für die Bürgerinfo angefertigt wird, soll das Projekt anschaulich machen. Lebenshilfe und Bonifatiuswerke haben später eigene Leitungen vor Ort. Die Bonifatius Seniorendienste sind im Kreis nicht unbekannt: Sie betreiben seit langem ein Haus in Rheinbach, ein weiteres in Odendorf wurde im Februar 2015 eröffnet. Ursprünglich war noch die Betriebsgesellschaft des Wohnstifts Beethoven als Interessentin mit im Boot, zog sich aber 2015 zurück.

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