Gefahr für Bäume und Orang-UtansBonner Schüler gewinnen „Paper Angels“-Wettbewerb

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Über die Urkunden und Geldpreise freuten sich die Kinder der sechs Siegerklassen, die im Post Tower ausgezeichnet wurden.

Über die Urkunden und Geldpreise freuten sich die Kinder der sechs Siegerklassen, die im Post Tower ausgezeichnet wurden.

Bonn – Wie viel Papier verbrauchen wir? Wie wird Papier hergestellt, und wieso sollten wir Recyclingpapier benutzen? Diese Fragen haben sich die Schüler der Aktion „Paper Angels: Wir für Recyclingpapier“ gestellt, Informationen gesammelt und Antworten finden können. Sechs Bonner Schulklassen haben den Wettbewerb gewonnen und wurden jetzt im Post Tower mit Urkunden und Geldpreisen von je 150 Euro belohnt.

Pedro Muñoz von der Deutschen Post DHL Group betonte, dass der Post Tower ein sehr geeigneter Ort für eine solche Preisverleihung sei: „Wir sparen ein Drittel der Energie, weil wir keine Klimaanlagen nutzen.“ Neben der Deutschen Post sind auch die Stadt und die Tropenwaldstiftung Oro Verde an dem Projekt beteiligt. „Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, Bäume in den Tropenwäldern zu schützen, da sie ein empfindliches Ökosystem sind und die Tiere auf sie angewiesen sind“, erklärte Sarah Wylegalla von Oro Verde. Der Wettbewerb fand zum elften Mal statt, 32 fünfte Klassen nahmen teil.

Mit 898 Schülern wurde ein Teilnehmerrekord erreicht. Spannende Geschichten auf einem bunten Poster boten den Einstieg. Tier-Postkarten mit kniffligen Rätseln luden zum weiteren Recherchieren ein. Am Ende galt es, eine Geheimschrift zu lösen und den Lösungssatz zu finden. Schließlich hatten die Rheinschule (Klasse M1), Carl-von-Ossietzky-Gymnasium (5b), Helmholtz-Gymnasium (5a), Hardtberg-Gymnasium (5c), Gesamtschule Bonn-Beuel (5d) und Berthold-Brecht-Gesamtschule (5.1) im Losverfahren die Nase vorn.

Leilani vom Helmholtz-Gymnasium hatte sich mit dem Thema „Woher kommt unser Papier?“ beschäftigt und betonte: „Wenn es so weiter geht, und wir mehr Papier verbrauchen, haben wir in Indonesien bald keinen Regenwald mehr. Außerdem werden die Orang-Utans dadurch noch mehr gefährdet.“ Spartipps gab Johanna vom Carl-von-Ossietzky-Gymnasium: „Man könnte zum Beispiel Bücher leihen, statt sie zu kaufen und das Papier beidseitig beschreiben.“ Auch solle man weniger Papiertüten benutzen: „Plastiktüten sind aber noch schlimmer!“

Mit dem Projekt wollten die Verantwortlichen die Schüler für nachhaltigen und schonenden Umgang mit Papier und anderen Ressourcen sensibilisieren. „Ich bin begeistert, wie umfangreich das Wissen unserer Nachwuchsexperten ist“, sagte die städtische Umweltamtsleiterin Dr. Ute Zolondek. Im vergangenen Jahr habe die Stadt 13 Millionen Blatt Papier verbraucht, was sie sehr erschüttert habe: „Daran müssen wir unbedingt arbeiten, wir sehen ja auch gar nicht, wie die Bäume abgeholzt werden. Dabei fänden wir es aber überhaupt nicht schön, wenn die im Siebengebirge abgeholzt würden.“ Nach Angaben von Oro Verde verbraucht ein Deutscher im Durchschnitt 251 Kilogramm Papier im Jahr. „Das Beste ist, wenn wir Papier einfach sparen und sonst Recyclingpapier benutzen“, meinte Wylegalla. Im Gegensatz zu normalem Papier verbrauche Recyclingpapier bei der Produktion weniger als die Hälfte an Wasser und Energie, wodurch auch die Umwelt geschont werde. (ens)

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