Großbaustelle in BonnBrückenabriss und -neubau auf A 562 dauert rund vier Jahre

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Bald sollen die Arbeiten auf der A 562 beginnen.

  • Großflächige Rodungen an der Autobahn 562 zwischen Konrad-Adenauer-Brücke und dem „neuen“ Kreuz Bonn-Ost kündigen die nächste an.
  • Für Bonn gilt also: Nach der Baustelle ist vor der Baustelle. Wir erklären den Ablauf.

Bonn – Aus Sicht eines Berufspendlers war der 2017 angelaufene Ausbau des Autobahnkreuzes Bonn-Ost bei Ramersdorf eine erfreuliche Geschichte.

Seit Abschluss der rund fünf Millionen Euro teuren Gesamtmaßnahme führen am Ende der Autobahn 562, also quasi in der Verlängerung der Konrad-Adenauer-Brücke, jeweils zwei Spuren in Richtung Bundesstraße 42 (Königswinter) und in Richtung Autobahn 59 (Köln). Staus, früher im Berufsverkehr nerviger Standard, sind hier sehr viel seltener geworden.

Doch auf bundesdeutschen Straßen im Allgemeinen und im Großraum Bonn im Besonderen gilt: Nach der Baustelle ist vor der Baustelle. Großflächige Rodungen an der Autobahn 562 zwischen Konrad-Adenauer-Brücke und dem „neuen“ Kreuz Bonn-Ost kündigen die nächste an.

Für den Bau der S 13, für die ein weiteres Gleis geschaffen wird, müssen die beiden A 562-Brücken über der Bahntrasse abgerissen und breiter neu gebaut werden. Dafür werden neben der eigentlichen Autobahn zwei Behelfsbrücken errichtet (siehe Grafik), über die der Autobahnverkehr abgewickelt werden soll.

Start im Mai

Nach Angaben einer Sprecherin des Landesbetriebs Straßen NRW soll mit der Errichtung der Behelfsbrücken im Mai begonnen werden. Zum Einsatz kommen sollen sie ab dem Herbst. Das ist insofern von Interesse, als dann laut Landesbetrieb die Bauarbeiten auf der ein paar Kilometer nördlich gelegenen Autobahn 565 (Meckenheim–Bonn) abgeschlossen sein sollen.

Die sorgen nämlich täglich für Staus vor der Friedrich-Ebert-Brücke. Und die Arbeiten werden nicht, wie ursprünglich geplant, schon im Sommer beendet, sondern erst im Oktober dieses Jahres.

Mutmaßlich umfahren Ortskundige mit dem Ziel B 42 (Königswinter) den Autobahnstau auf der 565 ab Poppelsdorf über die Reuterstraße, die B 9 und schließlich die Konrad-Adenauer-Brücke beziehungsweise die Autobahn 562, an deren östlichem Ende es sich eben seit dem Umbau des Kreuzes nicht mehr so oft staut.

Der Ablauf im Detail

Der Ablauf mit Nutzung der zwei Behelfsbrücken, die je zwei Spuren haben, soll laut Landesbetrieb so ablaufen:

  • Der Verkehr Richtung Autobahnkreuz Bonn-Ost wird zuerst über die Behelfsbrücken geführt. Der Verkehr Richtung Rhein bleibt auf der eigentlichen Trasse. In dieser Phase wird das südliche Brückenbauwerk abgerissen und neu gebaut.
  • Anschließend wird der Verkehr Richtung Bonn-Ost weiter über die Behelfsbrücken geführt, der Verkehr in Richtung Rhein aber über das neue Bauwerk verschwenkt. In dieser Phase wird das nördlichen Brückenbauwerk über der Autobahn abgerissen und neu gebaut.

Die Landesbetriebssprecherin betont, dass über die gesamte Phase immer je vier Spuren je Fahrtrichtung zur Verfügung stehen sollen. Zu Behinderungen dürfte es gleichwohl schon wegen der Verschwenkungen und Geschwindigkeitsreduzierungen kommen. Das Großprojekt soll rund vier Jahre dauern und 2023 abgeschlossen sein, so der Landesbetrieb.

Staus am Oktober Geschichte?

Die Staus auf der nördlicheren A 565 sollen indes ab Oktober dieses Jahres ein Ende haben. Zwischen der Nordbrücke und dem Dreieck Bonn-Nordost wird seit Sommer 2017 die Standspur in Fahrtrichtung Osten zu einer normalen Spur ausgebaut, womit der Abschnitt künftig sechsspurig befahrbar sein wird.

In den Kosten von rund 7,6 Millionen Euro sind auch die Sanierungen des Kanals und von Brückenbauwerken enthalten.

Auf den drei in Fahrtrichtung Westen verengten Fahrstreifen komm es häufig zu Blechschäden. Nur wenige Autofahrer halten Tempo 60 und das Überholverbot ein, das auch für Pkw gilt.

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