Nach Corona-LockdownSo bereiten sich Bonns Gastronomen auf die neue Normalität vor

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Im Restaurant Datchie auf der Bonner Friedrichstraße sind Betreiber Morteza Behzadi, Cristian Tramacere, Francesco Frangella und Ivan Licorne (v. l.) die Gastgeber.

Im Restaurant Datchie auf der Bonner Friedrichstraße sind Betreiber Morteza Behzadi, Cristian Tramacere, Francesco Frangella und Ivan Licorne (v. l.) die Gastgeber.

Es ist noch gar nicht so lange her, dass Morteza Behzadi und sein Vater Ahmad von der Bonner Altstadt in die Friedrichstraße gezogen sind. Im November 2019 haben sie den Standort ihres Restaurants „Shiraz“ in die Innenstadt verlegt und bereichern seitdem das gastronomische Treiben am Rande der Bonner Fußgängerzone. Nur anderthalb Jahr später leisten sie einen weiteren Beitrag zur Attraktivität der Straße, indem sie sich gegenüber ein zweites Standbein aufgebaut haben. Dort wurde während des Lockdowns in Kooperation mit dem Vermieter eine Spielhalle in ein italienisches Restaurant verwandelt, das den Spitznamen des Vaters, „Datchie“, trägt. „Wir verstehen uns nicht nur auf die Küche unserer Heimat, sondern haben zudem auch lange in italienischen Restaurants gearbeitet“, begründet Morteza Behzadi die kulinarische Ausrichtung des neuen Lokals. Für die Küche haben sie einen Italiener mit reichlich Erfahrung in der Bonner Gastronomie gewonnen. Küchenchef Francesco Frangella kann auf prominente Stationen verweisen. Stand er doch in den früheren Ristorantes „Grand Italia“ und „Lord Nelson“ sowie im Rhöndorfer „Caesareo“ am Herd. Er bürgt gemeinsam mit dem Pizzabäcker Ivan Quintilio Licorne und Cristiao Tramacere für die Qualität von Pizza und Pasta. Im hinteren Teil des Lokals verbirgt sich die offene Küche mit dem Herzstück, einem neapolitanischen Steinofen.

Keine Langeweile im Lockdown

Aus ihm kommen Pizzen mit einem Durchmesser von 30 Zentimetern. 22 Variationen zieren die Speisekarte, darunter Pizza Italia mit Cherrytomaten, Oliven, Basilikum, Tomatensauce und Mozzarella (9,50 Euro) oder Pizza Gamberetti (11,90 Euro). Die Pastakreationen fokussieren auf Klassiker der Cucina Italiana wie Spaghetti all’arrabbiata (8,90 Euro), Bolognese oder Carbonara (je 9,90 Euro). Beim Getränkeangebot setzt man auf Bitburger Pils und Früh Kölsch vom Fass sowie auf deutsche und italienische Weine aus dem Hause Brogsitter. So lässt man sich sowohl Riesling und Spätburgunder als auch Pinot Grigio und Primitivo schmecken. Während der Vermieter den Boden und die neue Lüftung installiert hat, haben die Behzadis alle anderen Arbeiten mit viel handwerklichem Geschick selbst durchgeführt. Das Ergebnis ist ein Lokal mit rustikaler Atmosphäre. „Wir haben für den Umbau insgesamt vier Monate benötigt“, sagt Morteza Behzadi. „So sind wir ohne Langeweile durch den Lockdown gekommen.“

Besuchen können Sie das Restaurant Datchie, Friedrichstraße 34, 53111 Bonn, Telefon (0228) 92 96 14 71, montags bis freitags von 12 bis 15 Uhr und von 17 bis 22 Uhr sowie samstags und sonntags von 12 bis 22 Uhr.

Caffè Gabbiano mit eigener Eisküche

Auch Ismet Tükenmez hat sich vom Coronavirus und dem damit verbundenen Lockdown nicht ausbremsen lassen. Schon im April hat er auf dem Stiftsplatz die Räumlichkeiten des ehemaligen Cafés „Sunnysu“ übernommen und sein Caffè Gabbiano zunächst als To-Go-Geschäft eröffnet. „Wir konnten die Zeit nutzen, um uns einzuspielen“, sagt der Gastronom. Eis- und Kaffeespezialitäten, Frozen Joghurt und Bubble Waffeln bestimmen das Angebot. Das italienische Wort „Gabbiano“ steht im Deutschen für die Möwe. Tükenmez hat das Lokal über mehrere Monate auf Hochglanz poliert. Dabei wurde die Beleuchtung modernisiert, bequemere Möbel aufgestellt sowie der Innenraum mit Backsteinwänden und Wandgemälden des Malers Leonid Afremov verschönert. Die offene Küche und die Theke hat man mit zahlreichen neuen Geräten ausgestattet, darunter eine Saftpresse von Zumoval oder eine Siebträgermaschine der italienischen Firma Faema.

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Etwa 20 verschiedene, oft wechselnde Eissorten bereitet der Hausherr in der hauseigenen Eisküche im Untergeschoß zu. Dabei gelten bestimmte Prinzipien: Zusätze wie Farbstoffe und Geschmacksverstärker sind tabu, Fruchtsorten wie Melone, Erdbeere oder Zitrone haben einen Fruchtanteil von mindestens 50 Prozent. Weitere Geschmacksrichtungen sind zum Beispiel Salzkaramell, Haselnuss, Pistazie, Tiramisu oder Kirschstreusel. Eine Kugel kostet 1,40 Euro. „Die angebotenen Frozen Joghurts basieren auf hundertprozentigem Naturjoghurt“, versichert der Gastgeber. Sie werden im Glas oder Hörnchen und in verschiedenen Größen angeboten. Ein kleines Joghurt kostet 2,70 Euro und kann mit Toppings wie frischen Früchten (80 Cent) oder Pistaziencreme (1 Euro) kombiniert werden. Die in einer Blasenform zubereiteten Bubble Waffeln werden aus pasteurisiertem Eigelb hergestellt und können mit allerlei Zutaten erweitert werden. So gibt es zum Beispiel eine Waffel mit Eis, zwei Toppings und zwei Saucen für 7 Euro. Das Getränkeangebot umfasst italienische Kaffeespezialitäten aus Lavazza-Bohnen, frisch gepressten Orangensaft und italienische Weine. Sobald das Café in den Normalbetrieb übergehen darf, ergänzen verschiedene Frühstücksvarianten und Crêpes sowie hausgemachte Leckereien wie Tiramisu den Speiseplan. Der Gastgeber ist mit seinem neuen Lokal aber noch nicht vollständig ausgelastet. Unter seiner Regie werden auf der Poststraße nahe des Bonner Hauptbahnhofs aktuell die letzten Handgriffe getätigt, um mit dem kleinen Eiscafé Alcedo (ehemals: Ice Cream United) einen weiteren Standort zu eröffnen.

Besuchen können Sie das Caffè Gabbiano, Stiftsplatz 26, 53111 Bonn, montags bis donnerstags von 10 bis 21 Uhr, freitags und samstags von 10 bis 22 Uhr sowie sonntags von 11 bis 21 Uhr.

Vietnamesisch essen im Cloud

Cloud (dt.: Wolke) ist ein eher ungewöhnlicher Name für ein vietnamesisches Restaurant. Gastgeber Van Nghia Tran hat seine eigene Interpretation: „Cloud lässt sich mit dem Leichteren, dem Fernen, mit Entspannung und dem Abbau von Stress verbinden“, erklärt er. Diese Erholung möchte Tran seinen Gästen in der Bonner Südstadt mit gesunden und schmackhaften Spezialitäten zukommen lassen. Die passende Atmosphäre hat man mit reichlich hellem Holz und Bambus sowie vielen Grünpflanzen geschaffen. Eine kulinarische Rundreise durch Vietnam kann man zum Beispiel mit einer „Sup Mi Viet“, einer Suppe mit Nudeln, Rindfleisch und Koriander (4,20 Euro), oder einem Salat Bo aus gebratenem Rindfleisch mit Zwiebeln, Möhren, Koriander, Erdnüssen und Chili-Limetten-Vinaigrette (5,90 Euro) starten. Zu den landestypischen Hauptgerichten zählt die Reisbandnudelsuppe Pho, die auf Kräutern, Kardamom, Sternanis, Zimt und geröstetem Ingwer basiert und mit verschiedenen Einlagen, zum Beispiel Hühnerfleisch (8,50 Euro), kombiniert werden kann. Die vietnamesische Küche bietet vor allem für vegetarische Gäste allerhand Alternativen. Das Restaurant startete bereits im vergangenen Dezember damit, seine Speisen to go anzubieten. Jetzt hofft man, die Gäste bald auch im Restaurant begrüßen zu dürfen.

Das Cloud, Bonner Talweg 103, 53113 Bonn, Telefon (0228) 52 26 05 99, cloud-restaurant.com, ist montags bis freitags von 11 bis 14.30 und von 17 bis 21.30 Uhr, samstags von 12 bis 14.30 und von 17 bis 21.30 Uhr sowie sonntags von 16 bis 21.30 Uhr geöffnet.

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