Neubau mit PrimarkAbriss der Bonner Südüberbauung läuft auf Hochtouren

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Der Gebäudeteil hin zum Zentralen Omnibusbahnhof ist bereits abgerissen. Bis zum Sommer soll der komplette Bau aus den 1970er-Jahren Geschichte sein.

Der Gebäudeteil hin zum Zentralen Omnibusbahnhof ist bereits abgerissen. Bis zum Sommer soll der komplette Bau aus den 1970er-Jahren Geschichte sein.

Bonn – Mit Gewalt versucht der Bagger einen Baumstumpf aus dem Boden zwischen den Pflastersteinen zu reißen. Der wehrt sich aber mit aller Macht und bleibt zumindest vorübergehend der Sieger.

Der Baggerfahrer wendet sich erst einmal anderen Arbeiten zu. Einige Passanten hatten das Spektakel interessiert verfolgt. Trotz solcher kleiner Widrigkeiten sind die Abrissarbeiten an der Südüberbauung aber voll im Zeitplan, wie Bauleiter Christian van de Loo erklärt.

Im Sommer werde das Bauwerk Geschichte sein. Auf ein konkreteres Datum wollte sich der Bauleiter aber noch nicht festlegen.

Zwei große Projekte werden in den nächsten Jahren dafür sorgen, dass das Bonner Loch verschwindet. Auf dem Areal zwischen Südüberbauung und Thomas-Mann-Straße sowie auf der Fläche an der Rabinstraße sollen dann drei Neubauten für Geschäfte, Gastronomie und Wohnungen sowie ein Parkhaus und ein Hotel entstehen. Mit rund 100 Millionen Euro ist das Vorhaben, das das Düsseldorfer Büro developer geplant hat, veranschlagt.

Ebenfalls 100 Millionen Euro soll das Maximiliancenter kosten, das die holländische Ten-Brinke-Gruppe auf dem Gelände der Südüberbauung gegenüber dem Bahnhof errichtet. Dessen unterirdischer Teil soll bereits im Herbst nächsten Jahres fertig sein. Mehrere Etagen des geplanten Maximiliancenters, das im ersten Quartal 2019 eröffnet werden soll, wird an die Billigmodekette Primark vermietet.

Doch bevor es soweit ist, muss erst einmal das Gebäude aus den 1970er Jahren, das schon oft als eine der größten Bonner Bausünden bezeichnet wurde, verschwinden.

Während an dem Gebäudeteil, der dem Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) zugewandt ist, schon mehrfach die Abrissbirne zugeschlagen hat, laufen in den Ladenlokalen im Untergeschoss am Bonner Loch noch letzte Entkernungsarbeiten, berichtet der Bauleiter. „In einigen Räumen müssen auch noch Bodenbeläge herausgenommen werden.“

Gleich mehrere Bagger des Abbruchunternehmens Hofstede sind im Einsatz. Deren Lärm ist schon aus einiger Entfernung zu hören. Das Projekt bringt aber noch weitere Einschränkungen mit sich. So haben es die Passanten, die sich durch die Maximilianstraße zwängen, zurzeit nicht leicht.

Die ohnehin für die Arbeiten durch einen Bretterzaun verengte Gasse ist durch das Aufreißen von Teilen des Pflasters noch schmaler geworden. Familien mit Kinderwagen und Rollstuhlfahrer haben deshalb momentan nicht allzu viel Platz.

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Die Absperrungen seien nötig, um die Hausanschlüsse abzuklemmen, sagt van de Loo. „Wir können kein Gebäude abreißen, das noch am Gas-, Strom- und Telekommunikationsnetz angeschlossen ist.“ Bei der Suche nach Versorgungsleitungen gebe es auch schon mal die ein oder andere Überraschung: „Die Rohre sind oft nicht da, wo sie nach den Plänen liegen müssten.“

Zwischen 20 und 30 Arbeitern sind laut van de Loo derzeit täglich auf der Baustelle im Einsatz. „Bislang ist alles wie geplant verlaufen. Bis zum Sommer werden die Abrissarbeiten beendet sein“, erklärt van de Loo.

Der Bauleiter lobte ausdrücklich die gute Zusammenarbeit mit der Stadt und den anderen beteiligten Verwaltungen sowie die Unterstützung durch die Bonner Stadtwerke.

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