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Rheinische LandesgeschichteHistorische Forschung der Uni Bonn wird digital verfügbar

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Universität Bonn von Oben

Das Hauptgebäude der Bonner Universität von oben.

Bonn – Das Rheinland ist für viele nicht nur Heimat, für Historiker der Bonner Universität oder des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) ist es auch ein wesentlicher Bestandteil ihrer Arbeit. Im Rahmen eines Tags der offenen Tür in der Abteilung für Rheinische Landesgeschichte der Universität stellten am Samstag das Institut für Frühe Neuzeit und Rheinische Landesgeschichte, der LVR und der Verein für geschichtliche Landeskunde der Rheinlande ihre Projekte vor. „Wir müssen etwas dagegen tun, dass die Geschichtsvereine aussterben. Der Verein und besonders das Institut müssen, um Nachwuchs zu gewinnen, in der Stadt bekannter werden“, betonte Florian Sommer vom Verein.

Geschichtliches digital verfügbar machen – das ist das Ziel von „histrhen.landesgeschichte.eu – wissenschaftlich bloggen“. Rund 45 Redakteure arbeiten an dem Gemeinschaftsblog, der wie eine Herausgeberschrift funktioniert. Gebloggt wird zu Ausstellungen, Büchern, Veranstaltungen, aber auch zu Forschungsthemen. „Wer sich für die aktuelle Forschung interessiert, kann hier schon erste Ergebnisse einsehen. Das ist für alle spannend, die sich für rheinische Geschichte interessieren“, sagte Jonas Bechthold, Redakteur der Website. Jede Woche erscheine ein eineinhalb bis vier Seiten langer Beitrag. „Das Vergangene verändert sich zwar nicht mehr, aber dafür die Fragestellung und unser Interesse“, betonte Bechthold, der sich sicher ist, dass künftig weiter in der Landesgeschichte geforscht werden kann.

Auch viel Literatur auf Niederländisch verfügbar

In dem Projekt des LVR geht es um nordrheinische Klöster. Die zwei schon erschienenen Nachschlagewerke handeln von den geistlichen Einrichtungen von Aachen bis Düren (Teil eins) und Düsseldorf bis Kleve (Teil zwei). Der dritte Teil wird von den Klöstern um und in Köln handeln: „In Köln allein gibt es schon 70 Klöster und Stifte“, erklärte Wolfgang Rosen aus der Abteilung der Stadt- und Landesgeschichte des LVR. Dass über die Einrichtungen schon viel geforscht wurde, bejahte Rosen, betonte aber : „Dennoch wurde kunsthistorisch und architektonisch viel geforscht, allerdings nicht wirtschafts- und sozialhistorisch, wie wir es tun.“

Der Leiter des Instituts für Frühe Neuzeit und Rheinische Landesgeschichte, Michael Rohrschneider, erläuterte, dass das Gebiet des Rheinlandes sich vom Saarland bis nach Belgien und die Niederlande erstrecke. „In den Projekten haben wir ein relativ breites Angebot mit der rheinischen Geschichte in all ihren Facetten“, so Rohrschneider. Dabei sind nicht alle Bücher der Institutsbibliothek auf Deutsch geschrieben. Sommer sagte: „In den 20er und 30er Jahren wurden in der Forschung auch die Grenzlandschaften betrachtet, deshalb haben wir viel Literatur auf Niederländisch.“

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