Sechs Shows für 2019Bonner Varietétheater GOP stellt Programm vor

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Die Drahtseil- und Flaschenbalance von Silea ist Teil der Show „Rockstar“, die am 1. März startet.

Die Drahtseil- und Flaschenbalance von Silea ist Teil der Show „Rockstar“, die am 1. März startet.

Bonn – Man muss sich Werner Buss als enthusiastischen Menschen vorstellen. Für den Künstlerischen Direktor der GOP Varietétheater sind die Shows seines Hauses „fantastisch“, die Artisten „wahnsinnig toll“, in der Arbeit, die vor und hinter den Kulissen geleistet werde, stecke „viel Herzblut“, immer wieder Neues zu kreieren, sei „ein großes Geschenk“ und am liebsten möchte er alle umarmen. Buss, der Schwärmer, war aus Hannover, dem Sitz der GOP-Unternehmensgruppe, nach Bonn gekommen, wo 2016 in der Nachbarschaft des Marriott Hotels ebenfalls ein Varieté eröffnet wurde, um das Programm für 2019 vorzustellen.

Sechs Shows, inklusive der seit dem 9. November laufenden Revue „Impulse“, hält das neue Jahr bei GOP bereit. Vier Monate, bis zum 24. Februar, wird sie gespielt (Buss: „Der Erfolg gibt uns recht“), ansonsten sieht das GOP alle acht Wochen einen Programmwechsel vor.

Bei Rockstar ist die Gitarre allgegenwärtig

Ist „Impulse“ eine rasche Folge von Beats, Tanz und Körperkunst, steckt „Rockstar“ (1. März bis 28. April) voller Rockmusik, Artistinnen fliegen an Ketten über die Bühne, die Gitarre ist allgegenwärtig. Bei „Bang Bang“ (2. Mai bis 30. Juni) steht ebenfalls Musik im Mittelpunkt, nämlich die der 60er Jahre. Buss kündigte ein „lebendes Trapez“ und einen Kleiderständer an, der als Reck dient. Wer denkt, im Programm „Slow“ (12. Juli bis 8. September) gehe es - dem englischen Titel entsprechend – langsam zu, irrt. Stattfinden wird eine schnelle Entschleunigung geboten mit Nummern in einem „Wahnsinnstempo“.

800 Mitarbeiter

In den acht GOP-Theatern in Deutschland werden im nächsten Jahr 24 Shows gespielt, davon sechs in Bonn. Das Unternehmen beschäftigt 800 Mitarbeiter und ist nach eigenen Angaben nach dem Cirque de Soleil der weltweit größte Arbeitgeber für Akrobaten. Jährlich kommen 800 000 Besucher. In Bonn, 2016 eröffnet, gibt es 110 Mitarbeiter, die Zuschauerauslastung liegt laut Direktor Kevin Grote bei 80 bis 85 Prozent. (dbr)

www.variete.de

„Kawumm“ macht es vom 13. September bis 3. November, wenn Markus Pabst, als Regisseur ansonsten für viele Revuen im GOP verantwortlich, nach 25 Jahren wieder selbst auf die Bühne tritt und inmitten von Männern, die Handstände vorführen, und Frauen, die am Trapez schwingen, Geschichten erzählt. Sie sind, so ist dem Trailer zur Show zu entnehmen, sehr politisch. „Kawumm“ verneigt sich damit vor dem traditionellen Varieté der 20er- und 30er Jahre, in dem die Conférenciers sich mit flotter Zunge zeitaktuell äußerten. Manche haben für ihren Mut unter den Nazis bitter bezahlt. 13 Artisten aus Vietnam entführen vom 8. November bis 5. Januar 2020 in die Akrobatik ihres Landes. „Sông Trång“ (Mond und Fluss) heißt diese Darbietung, in der die Künstler an Bambusstangen turnen und mit Reishüten jonglieren. Sie entstand nach einer Idee von Werner Buss in Zusammenarbeit mit der „Vietnam Circus Federation“.

An Beethoven kommt 2020 auch das Varieté nicht vorbei. Zum 250. Geburtstag plant das GOP in der Geburtsstadt des Komponisten ein Programm, das sich unter der Regie von „Kawumm“-Mann Markus Pabst um die „vergessenen Werke“ des Schöpfers der 9. Sinfonie dreht. Zu sehen sein wird es vom 1. Juli bis Ende Oktober 2020. (dbr)

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