Strukturkonzept für das ViktoriaviertelMix aus Einzelhandel, Büros und Wohnungen

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Für die Entwicklung des Viktoriakarrees hat der Stadtrat jetzt ein Strukturkonzept verabschiedet.

Für die Entwicklung des Viktoriakarrees hat der Stadtrat jetzt ein Strukturkonzept verabschiedet.

Bonn – Ist das nun der Durchbruch für die Entwicklung des Viktoriakarrees? Der Stadtrat hat jetzt ein modifiziertes Strukturkonzept mit Einzelhandel, Büros und Wohnungen beschlossen. Dafür soll nun ein Bebauungsplan aufgestellt werden.

Die Bürgerinitiative „Viva Viktoria!“ und die Gewerbegemeinschaft Viktoriaviertel lehnen die Planung allerdings ab und fordern eine Fortsetzung des in der Bürgerwerkstatt begonnen Beteiligungsprozesses unter besonderer Berücksichtigung der Betroffenen vor Ort.

Die Stadt besitzt selbst die meisten Immobilien im Viktoriakarree und hatte nach einer Bürgerwerkstatt das von der Empfehlungskommission favorisierte Konzept mit allen 20 Eigentümern erörtert. Das Konzept sieht nun zwei Blockrandbebauungen und eine Teilung des Quartiers durch eine autofreie Viktoriagasse vor.

Viktoriabad bald anders genutzt

Zum Belderberg hin soll es eine öffentliche oder kulturelle Nutzung geben. Das ehemalige Viktoriabad soll anders genutzt werden. Diskutiert wird beispielsweise über Angebote für Studierende wie Kulturveranstaltungen oder eine Gastronomie. „Das denkmalgeschützte Kunstharzfenster soll nach Möglichkeit erhalten bleiben“, so die Verwaltung.

An der Viktoriagasse zwischen Rathausgasse und Franziskanerstraße sollen Neubauten mit Flächen für Einzelhandel und Büros in den unteren Etagen und Wohnungen in den oberen Geschossen geschaffen werden. Der westliche Teil der Stockenstraße soll erhalten bleiben. Das Quartier soll auch eine Tiefgarage erhalten, deren Zufahrt und Anordnung aber noch geprüft werden müssen. Der Rat hat den Vorschlag der Verwaltung in zwei Punkten geändert: So wurde der Standort für das Stadtmuseum offen gelassen und die Beteiligung des Städtebau- und Gestaltungsbeirates im weiteren Verfahren vorgeschrieben.

Weiterentwicklung statt Abriss und Neubau

Die Initiative „Viva Viktoria!“ und die Gewerbetreibenden im Viktoriaviertel begrüßen grundsätzlich die Initiative der Stadt, „mit der die Shopping-Mall-Pläne des Immobilienkonzerns Signa endgültig beerdigt werden und der Weg frei gemacht wird für eine innovative und standortgerechte Weiterentwicklung des Viertels“.

Kritisiert wird aber, dass der Entwurf des Architekturbüros skt Umbaukultur das gewachsene Viertel in zwei Teile teile und auf weitgehenden Abriss und Neubau setze. Initiative und Verein haben Eckpunkte einer alternativen Quartiersentwicklung vorgestellt, die sich am Bestand orientiert auf eine schrittweise Weiterentwicklung der gewachsenen Strukturen setzt. Dabei wurden sie von einem erfahrenen Kölner Projektentwickler unterstützt.

Die Bonner CDU-Ratsfraktion wiederum kann die Kritik nicht nachvollziehen: „Wer sich mehr Demokratie und Bürgerbeteiligung auf die Fahne schreibt, muss auch demokratische Mehrheitsentscheidungen der Empfehlungskommission respektieren.“

Man sei irritiert, weil die Entscheidung mehrheitlich mit den Stimmen von Politik, IHK und auch von Axel Bergfeld von der Initiative „Viva Viktoria“ getroffen worden sei.

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