Studierendenwerk BonnBlick hinter die Kulissen einer Mensa

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Betriebsleiterin Julia Schütza (2.v.l.) zeigte der Gruppe alle Bereiche der Mensa. Dazu gehörte auch ein Besuch in der Spülküche.

Betriebsleiterin Julia Schütza (2.v.l.) zeigte der Gruppe alle Bereiche der Mensa. Dazu gehörte auch ein Besuch in der Spülküche.

Bonn – Was mit einer Mahlzeit pro Tag für bedürftige Studierende begann, ist heute tägliche Anlaufstelle für rund 2500 hungrige Hochschüler der Universität. Das Studierendenwerk Bonn feiert in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen. Zu diesem Anlass gab es am Mittwoch einen Blick hinter die Kulissen der Mensa in der Nassestraße.

„Wir studieren Lebensmitteltechnologie an der Uni und fanden es sehr interessant, dass wir einmal die Möglichkeit haben zu schauen, was hinter der Theke passiert“, sagte Larissa Stadler. Zu entdecken gab es für die 25-Jährige und ihre Kommilitonin Christina Ernstberger einiges. Eine Stunde lang nahm sich Betriebsleiterin Julia Schütza Zeit, eine Gruppe von Studierenden durch die Mensa zu führen. „Wir geben Essen auf drei Etagen aus, wir arbeiten allerdings über fünf Stockwerke“, erklärte die ausgebildete Küchenmeisterin. Von vegetarischen Speisen über Fleischgerichte bis hin zu veganen Angeboten bietet die Mensa von Montag bis Samstag täglich zehn verschiedene Gerichte an.

Vor 100 Jahren sah das noch anders aus. Im Hauptgebäude der Universität war eine Kriegsküche untergebracht, aus der Bonner Studierende die erste „Mensa academica“ gründeten. Am 19. September 1919 folgte der Verein Studentenwohl, aus dem später das Studierendenwerk hervorging. Heute gehören die Mensa sowie ihre vier Außenstellen sowie ein Wohnheim und Beratungsstellen zum Angebot.

800 Kilogramm Nudeln

reichen für zwei Wochen

Um das Wohl der Hochschüler geht es auch heute noch. „Täglich bekommen wir frische Lebensmittel und Tiefkühlware“, erläuterte Julia Schütza im Erdgeschoss in der Warenannahme. Die frischen Nahrungsmittel wandern ins Kühlhaus, die Tiefkühlware ein Stockwerk tiefer in den Tiefkühlraum. „Die Ware wird erst ausgepackt, wenn sie in die Küche kommt. Die Hygienevorschriften sind sehr streng, wir kochen für viele Menschen“, so die Betriebsleiterin. Dafür werden große Mengen benötigt. „Morgen werden 800 Kilogramm Nudeln geliefert“, verdeutlichte Schütza die Dimensionen. „Das reicht für circa zwei Wochen.“ Um einen studentenfreundlichen Preis zu ermöglichen, schließt sich Bonn bei solchen Bestellungen mit anderen Studierendenwerken aus NRW zusammen. Verschwendet werde nicht viel, man achte auf Effizienz, so die Betriebsleiterin. „Eine Foodsharing-Initiative von Studierenden holt jeden Freitag die wenigen Reste ab, um sie zu verteilen.“ Die meisten Speisen werden in der Großküche, dem „Herzstück“ der Mensa, auf der zweiten Etage zubereitet. 50 Menschen sind insgesamt pro Tag in der Nassestraße für das leibliche Wohl der Studierenden zuständig. Julia Schütza ist seit 15 Jahren dabei und arbeitet gerne dort: „Wir fühlen uns alle sehr wohl hier.“

100 Jahre nach der ersten Mensa steht bald die nächste große Veränderung an. Das Gebäude soll im kommenden Jahr abgerissen und ein moderner Neubau in Zukunft die Studierenden und andere Gäste beherbergen. (fbr)

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