Trotz SanierungNordbrücke soll ab 2028 durch Neubau ersetzt werden

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Die Nordbrücke hat vier Fahr- und zwei Abbiegespuren. Nach dem Neubau werden es zwei Fahrspuren mehr sein.

Die Nordbrücke hat vier Fahr- und zwei Abbiegespuren. Nach dem Neubau werden es zwei Fahrspuren mehr sein.

BONN – Sie wird ab dem kommenden Jahr zwar noch einmal saniert, aber ihre Tage sind bereits gezählt: Die Friedrich-Ebert-Brücke, die von vielen auch Nordbrücke genannt wird, soll ab 2028 abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden. „Die 1967 erbaute Schrägseilbrücke ist zu schmal für den sechsspurigen Ausbau der A 565“, erklärte Friederike Schaffrath, Projektleiterin beim Landesbetrieb Straßen.NRW. Der Neubau sei Teil des im Bundesverkehrswegeplans vorgesehenen sechsspurigen Ausbaus des Autobahnabschnitts zwischen den Dreiecken Bonn-Nord und -Nordost. Mit der Planung soll im kommenden Jahr begonnen werden.

Ehe die neue Brücke gebaut werden kann, muss erst der sechsspurige Ausbau der Autobahn 565 und der Neubau des „Tausendfüßlers“ realisiert werden. „Für diese Projekt müssen unter anderem noch das Planfeststellungsverfahren durchgeführt und Grundstückskäufe getätigt werden“, erläuterte Schaffrath. Das neue Teilstück soll eine längere und eine kürzere Brücke bekommen und sich an der jetzigen Trassenführung orientieren. Baubeginn für das 205-Millionen-Euro-Projekt soll im Jahr 2021 sein.

Europaweite Ausschreibung

Um die Ausbauplanung für den Abschnitt zwischen den Autobahnkreuzen Bonn-Nord und -Nordost zu erstellen, soll auch noch ein Fachbüro eingeschaltet werden. Dafür wird es laut Schaffrath Ende des Jahres eine europaweite Ausschreibung geben. Die Projektleiterin geht davon aus, dass die Maßnahme „wie alle Vorhaben im Bonner Raum“ eine Herausforderung wird: „Da gibt es das Flora-Fauna-Habitat-Gebiet Siegaue auf der Ostseite und die angrenzende Bebauung auf der Westseite, die wir in den Planungen berücksichtigen müssen. Und außerdem ist vorgesehen, dass während der Arbeiten die Zahl der jetzt vorhandenen Fahrspuren aufrechterhalten wird.“ Um die zahlreichen Autobahnvorhaben in der Region Bonn bewältigen zu können, habe der Landesbetrieb die zuständige Projektgruppe in den vergangenen zwei Jahren auf knapp 30 Mitarbeiter aufgestockt.

„An den Planungen wird die Öffentlichkeit wie beim Ausbau der Autobahn 565 und dem Neubau des ,Tausendfüßlers’ wieder frühzeitig beteiligt“, betont Schaffrath. Ab Oktober werde aber erst einmal die Entwässerung in der linksrheinischen Vorlandbrücke saniert. Für die frühestens im nächsten Jahr beginnenden Arbeiten an dem inklusive Vorlandbrücken knapp 1300 Meter langen Bauwerks wird derzeit noch ein Konzept erstellt. Sie sollen zwei Jahre dauern.

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