Stauhauptstadt BonnDer Umstieg aufs Fahrrad soll für Autofahrer attraktiver werden

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Damit noch mehr Menschen mit dem Rad zur Arbeit fahren, sollen einige Pendlerrouten entstehen. (Symbolbild)

Damit noch mehr Menschen mit dem Rad zur Arbeit fahren, sollen einige Pendlerrouten entstehen. (Symbolbild)

Bonn – Nachdem Bonn erneut zur Stauhauptstadt in NRW gekürt worden ist, fordern Grüne und der Kreisverband Bonn/Rhein-Sieg des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) Politik und Verwaltung zum Handeln auf. „Wer raus aus dem Stau will, muss die Verkehrswende – also Vorrang für Füße, Fahrräder, Busse und Bahnen – vorantreiben“, sagte Fraktionssprecher Hartwig Lohmeyer. Der ADFC bemängelt, dass Autopendlern bislang attraktive Alternativen zum Umstieg fehlen und verweist darauf, dass für Radler bald im linksrheinischen Bereich die ersten beiden Radpendlerrouten eröffnet werden sollen.

Um die Mobilität in Bonn nachhaltig zu sichern, müssten nun zügig die umfangreichen Maßnahmenpakete für einen umwelt- und klimaverträglichen Verkehr umgesetzt werden, die der vorliegende „Masterplan Nachhaltige Mobilität der Stadt Bonn“, betont Lohmeyer.

Diese Forderungen haben die Grünen und der ADFC

Dazu gehöre unter anderem der Ausbau eines sicheren und schnellen Radhauptnetzes, die Umsetzung des Fahrradstraßenkonzeptes, die Einführung von Mobilstationen mit Bike- und Car- Sharing-Angeboten, Lademöglichkeiten und vielem mehr und die Einführung von Radpendlerrouten.

Die ersten beiden Strecken für Radpendler sollen linksrheinisch in Betrieb gehen. Der ADFC hatte Anfang 2018 vorgeschlagen, vorhandene Wege zwischen dem linksrheinischen Teil des Kreises und Bonn mit überschaubarem Aufwand so zu ertüchtigen, dass sie zügig – möglichst mit Tempo 25 – und relativ sicher mit dem Rad befahren werden können.

Rhein-Sieg-Kreis: Erste Strecken sollen bald fertig sein

„In Kürze sollen im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis die Arbeiten für die ersten beiden Strecken abgeschlossen werden“, so ADFC-Sprecher Dr. Georg Wilmers. Die Bonner Stadtverwaltung hinke aufgrund knapper Personalausstattung noch hinterher, aber der ADFC sei zuversichtlich, dass die Umsetzung auch auf dem Bonner Stadtgebiet gelinge.

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Routen von Rheinbach über Swisttal und Alfter bis zum Bonner Hauptbahnhof sowie von Rheinbach über Meckenheim, Röttgen, Ückesdorf und Lengsdorf ebenfalls zum Hauptbahnhof sollen in wenigen Monaten zur Verfügung stehen und auf dem Boden mit Piktogrammen ausgewiesen sein. „Das wären die ersten Strecken, die ausdrücklich zum Radpendeln nach Bonn ausgewiesen würden“, erklärte Dr. Wilmers. Eine dritte, qualitativ hochwertige Route von Bornheim nach Bonn sei seit Jahren in Planung, werde aber erst in einigen Jahren fertiggestellt sein. Die werde dann aber ordentlich breit und und eine Beleuchtung haben.

Fahrräder sollen den Bonner Verkehr entlasten

Wenn die jetzt ausgewiesen Pilotstrecken gut angenommen werden, muss man sich laut Wilmers die Frage stellen, ob man sie zu echten Radpendlerrouten mit ähnlichem Standard wie die Strecke Bornheim–Bonn ausbaut. „Jeder Pendler, der das Rad benutzt, statt mit dem Auto im Stau zu stehen, ist ein kleiner Beitrag zur Entschärfung der Stauprobleme in Bonn“, so der ADFC-Sprecher. „Und wenn das Angebot an Pendlerrouten so gut ist, dass viele das Rad nutzen, kann dies einen signifikanten Beitrag zur Staubeseitigung in Bonn leisten. Nicht immer und bei jedem Wetter, aber immer öfter als jetzt.“

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