Alle 111 Kinder angenommenNeue Gesamtschule Swisttal hat Okay der Bezirksregierung

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Ihre ersten drei Jahre wird die neue Gesamtschule Swisttal die alten Räume nutzen – bis der Neubau fertig ist.

Ihre ersten drei Jahre wird die neue Gesamtschule Swisttal die alten Räume nutzen – bis der Neubau fertig ist.

Rheinbach/Swisttal – Sybille Prochnow Penedo kann wieder ruhig schlafen. Drei Wochen war die Leiterin der einzigen weiterführenden Schule in Swisttal nachts wach, weil sie mindestens 100 Anmeldungen für die Umwandlung der „Georg-von-Boeselager-Sekundarschule“ in Heimerzheim in eine Gesamtschule benötigte. Seit Freitag bedrückte sie die Zahl von 111 Anmeldungen, weil womöglich die Obergrenze für die Klassengröße gesprengt werden konnte. Seit Montag hat sie nun aber auch dazu Gewissheit durch die Bezirksregierung: Keines der 111 Kinder muss abgewiesen werden.

Die neue „Gesamtschule Swisttal“ darf in jeder Klasse bis zu 29 Kinder aufnehmen. Knapper wäre es bei der Anmeldung mehrerer Kinder mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf geworden, denn dann hätten nur 27 Kinder je Klasse Platz gehabt. Bis Samstag blieb es spannend, weil die Anmeldefrist erst um 24 Uhr am Freitagabend endete. „Am Samstag haben wir noch einmal den Briefkasten und das Faxgerät geleert sowie die E-Mails durchgesehen“, sagte die Schulleiterin. Eine Anmeldung sei noch zu den 112 hinzugekommen, die bereits am Freitagnachmittag vorgelegen hätten, so dass es 113 waren. Für zwei Kinder aus Bornheim, sei aber die Anmeldung zurückgezogen worden, da sie dort an einer Schule nachrücken konnten. Prochnow Penedo machte sich umgehend daran, die Eltern zunächst telefonisch zu informieren. „Das machen wir auch noch schriftlich“, sagte sie.

Aufregung in Rheinbach bleibt

In Rheinbach ist derweil die Aufregung noch nicht verflogen, nachdem von den – laut Stadt – 161 an der dortigen Gesamtschule angemeldeten Kindern nur 135 aufgenommen werden konnten. 26 Kinder sind laut Stadt abgelehnt worden: zwölf aus Rheinbach, fünf aus Swisttal. Die Rheinbacher FDP spricht von einer „Posse erster Güte“, zumal die Swisttaler Kinder in Rheinbach nur deshalb zu berücksichtigen gewesen seien, weil Swisttal während der Anmeldefrist noch keine Gesamtschule gehabt habe. Dies solle der Gesetzgeber „kritisch überdenken“. Im Ergebnis halten es die Liberalen für „dramatisch, dass Schüler aus Rheinbach künftig jeden Tag ins zwölf Kilometer entfernte Swisttal pendeln“.

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Die FDP-Fraktion appelliert an Swisttaler Eltern, die Gesamtschule in ihrer eigenen Gemeinde zu nutzen. Denn dann würden die Schüler nicht pro Tag zwei Stunden im Bus verlieren, hätten Schulfreunde, die in ihrer Gegend lebten und würden „nicht zuletzt auch einen Beitrag zum Umweltschutz leisten“, heißt es in einer Mitteilung der FDP. Der Rheinbacher SPD ist indes „ein Stein vom Herzen gefallen“. Sie gratulierte der Gemeinde Swisttal zur Gesamtschule und erwartet einen Gewinn für die Schulen in Rheinbach und Swisttal durch eine „Zusammenarbeit vor allem im Bereich der Oberstufe“.

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