Bundesstraße 56 in Swisttal-MielPlanung für Ortsumgehung wird fortgesetzt

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Rund 10.000 Fahrzeuge werden täglich auf der Bonner Straße in Miel gezählt.

Rund 10.000 Fahrzeuge werden täglich auf der Bonner Straße in Miel gezählt.

Swisttal – Die Planungen für die Ortsumgehung in Miel werden in diesem Jahr fortgesetzt. Das hat der FDP-Landtagsabgeordnete Jörn Freynick aus Bornheim mitgeteilt. Das NRW-Verkehrsministerium habe das Arbeitsprogramm 2021 für Bundesstraßen vorgelegt. Es gibt einen Überblick über den Planungsstand aktueller Projekte. Ein Schwerpunkt der insgesamt 54 Maßnahmen ist demnach die Entlastung von Ortsdurchfahrten. In ihrem jetzigen Verlauf durchquert die Bundesstraße 56 die Ortschaft Miel. Gerade zu Hauptverkehrszeiten kommt es hier zu Beeinträchtigungen und einer Gefährdung von Fußgängern und Radfahrern. Die Planungen sind laut Freynick als „Vordringlicher Bedarf“ gekennzeichnet. 2019 hatte der Landesbetrieb Straßen.NRW die Baureife der B 56n bis 2023 angekündigt.

Lärmaktionsplan zeigt Belastung für Swisttal

Der jüngste Lärmaktionsplan für Swisttal, der seit 2019 vorliegt, hat die Belastung des Ortes nochmals untermauert. Danach fahren rund 3,3 Millionen Fahrzeuge pro Jahr durch Miel, das sind täglich fast 10 000. „Diese Zahl ist exorbitant hoch und unzumutbar. Es ist endlich an der Zeit, für die Bürger ein besseres Wohnumfeld zu schaffen. Darin, dass auf Sicht die Geschwindigkeit reduziert werden muss, sind sich alle politischen Kräfte einig“, unterstrich jetzt nochmals Martina Unger, Vorsitzende des Mieler CDU-Ortsverbandes. In dem Aktionsplan werden Geschwindigkeitsbeschränkungen in den stark betroffenen Gebieten und die Lenkung des Durchgangsverkehrs vorgeschlagen.

Die Gemeinde bat die Bonner Polizei deshalb bereits um Geschwindigkeitsmessungen an beiden Ortseingängen der Bonner Straße. Im Ergebnis fahren die Verkehrsteilnehmer mit deutlich angepasster Geschwindigkeit in den Ort. Das Straßenverkehrsamt des Rhein-Sieg-Kreises sieht aufgrund der Daten keinen weiteren Handlungsbedarf. In Swisttal stieß diese Haltung jüngst auf Unverständnis: „Wir müssen weiter an Tempo 30 in Miel festhalten“, sagte Gertrud Klein (CDU) im Planungs- und Verkehrsausschuss. „Damit ist auch offensichtlich, dass die Belastung der Anwohner in Miel nur durch die Ortsumgehung auf Dauer gelöst werden kann“, meint nicht nur Martina Unger.

Alles zum Thema Hendrik Wüst

Abschlussbericht mit monatelanger Verzögerung

In einer Mail vom Oktober 2020 aus der Regionalniederlassung von Straßen.NRW in Euskirchen, deren Inhalt der Rundschau vorliegt, heißt es allerdings: „Rund um den Vorentwurf für die Ortsumgehung Miel haben sich seit ... Juni 2020 Verzögerungen ergeben, auf die wir keinen Einfluss hatten.“ Das mit der Verkehrsuntersuchung beauftragte Ingenieurbüro habe trotz mehrfacher Aufforderung erst mit mehrmonatiger Verzögerung seinen Abschlussbericht vorgelegt. Auf dessen Basis werde nun der Vorentwurf für die Ortsumgehung überarbeitet. Es geht um lärmtechnische Berechnungen, ein Schadstoffgutachten und den landschaftspflegerischen Begleitplan.

Die damalige Niederlassungsleitung teilte in der Mail auch mit, dass sich die für Ende 2020 geplante Einleitung der Planfeststellung um mindestens ein weiteres Jahr verzögern wird.

Daraufhin hatte der Landtagsabgeordnete Oliver Krauß (CDU) im Dezember NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst eingeschaltet und gebeten, die Einleitung des Planfeststellungsverfahrens mit allen Möglichkeiten zu unterstützen Krauß: „Die Vorentwurfsplanung braucht Tempo. Alle Akteure sind sensibilisiert für die große Bedeutung der Ortsumgehung.“ Dass jetzt der Faden wieder aufgenommen werde, sei nur der erste überfällige Schritt, so der Alfterer Abgeordnete.

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„Es wäre eine große Freude für Swisttal und insbesondere für die Bürgerinnen und Bürger in Miel, wenn nun endlich, nach mehr als fünf Jahren, eine verbindliche Zeitschiene vorgelegt wird. “ Insbesondere betreffe dies die Planfeststellung und eine Flurbereinigung. Kalkbrenner: „Die Bürger brauchen einen verbindlichen Termin für den Beginn. Ebenso wollen wir dann gerne den Dialog mit den Bürgern fortführen.“

Der Rat und der Planungs- und Verkehrsausschuss haben mehrfach die Bedeutung des Projektes durch Beschlüsse herausgestellt. „Zur detaillierten Information der Gremien sowie der Bürger werden wir die nun zuständige Autobahn GmbH um aktuelle Informationen zum weiteren Vorgehen bitten“, kündigte die Bürgermeisterin gestern auf Anfrage unserer Zeitung an.

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