Lohn für Ehrgeiz und EngagementTuS Odendorf feiert über Pfingsten sein 100-Jähriges

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Der Fußballnachwuchs steht schon parat beim TuS Odendorf.

Der Fußballnachwuchs steht schon parat beim TuS Odendorf.

Swisttal-Odendorf – „100 Jahre alt, aber jung geblieben“ – das ist der TuS Odendorf. Am Pfingstwochenende wurde das Jubiläum vier Tage lang ausgiebig gefeiert, wobei vor allem die Jugend zu ihrem Recht kam. Beim gut besuchten Festkommers im Dorfhaus Odendorf gab es Grußworte, Tanzdarbietungen, Musik und Ehrungen verdienter Mitglieder.

TuS-Vorsitzender Werner Metzmacher freute sich über den hervorragenden Zuspruch zum Vereinsjubiläum und blickte mit Stolz zurück auf die Zeit der Gründer, die gezeigt hätten, dass es mit Engagement und Ehrgeiz selbst unter schwierigsten Umständen möglich sei, eine Grundlage zur Ausübung sportlicher Aktivitäten zu schaffen. „Man hat uns gezeigt, dass man auch dann nicht aufgibt, wenn Aufgebautes zerstört wird und man wieder von Neuem beginnen muss“, erklärte er.

Kunstrasenplatz beweist Eigenverantwortung

In den vergangenen Jahren habe der Verein unter anderem durch den Bau des ersten Kunstrasenplatzes in der Gemeinde Swisttal gezeigt, dass er in der Lage sei, große Projekte eigenverantwortlich zu planen, zu koordinieren und erfolgreich umzusetzen. Das sei jedoch nur möglich, wenn Vorstand, Mitglieder und auch externe Kräfte vereint Hand in Hand arbeiteten. „Ohne ehrenamtliche Arbeit und eine riesengroße Anzahl von Stunden uneigennützigen Einsatzes sind solche Projekte nicht durchführbar.“

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Nicht nur für Menschen, sondern auch für Vereine sei der 100. Geburtstag eine große Ausnahme, betonte Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner, darauf könne der TuS mit Recht stolz sein. Mit dem Fußball habe alles angefangen, doch schon nach kurzer Zeit habe der Verein andere Sportarten wie Turnen und Tischtennis integriert. „Der TuS ist immer ein moderner Verein geblieben und hat stets die aktuellen Sportarten aufgegriffen, unter anderem das Tanzen.“ Hier gelinge die Integration aller Altersgruppen, der Geschlechter und vieler Nationen ganz problemlos. „Der TuS ist fest im Ort verankert – vielen Dank, dass es ihn gibt!“

Ortsvorsteherin ist beeindruckt

Ortsvorsteherin Elisabeth Kümpel zeigte sich ebenfalls beeindruckt: „Es war schon eine fantastische Leistung für einen kleinen Ort wie Odendorf, einen Fußballverein zu gründen. Doch heute gibt es im TuS mehr als nur Fußball, viele Abteilungen sorgen dafür, dass für jeden etwas im Angebot ist.“ Im Übrigen sei der TuS Odendorf sogar noch älter als so mancher Fußball-Bundesligist, schmunzelte sie mit Blick auf den erst 1948 gegründeten 1. FC Köln.

Laut Alfred Vianden, Präsident des Fußball-Verbandes Mittelrhein, zeuge das Jubiläum davon, dass es in Odendorf immer Menschen gegeben habe, die sich mit großem Engagement den Problemen der jeweiligen Zeit gestellt und nicht den Kopf in den Sand gesteckt hätten. Besonders stolz sein könne der Verein auf sein Jugendturnier zu Pfingsten, das in diesem Jahr bereits zum 45. Mal ausgetragen werde und im weiten Umkreis seinesgleichen suche. Nicht nur dadurch sei der TuS Odendorf ein praktisches Beispiel für gelungene Integration.

Die Hälfte der mittlerweile 481 Mitglieder seien Jugendliche, zeigte sich Vianden beeindruckt. Dieser Wert mache deutlich, dass es dem Verein mit Bravour gelinge, bereits die Kleinsten für den Sport zu begeistern und dafür zu sorgen, dass sie sich nicht nur im Verein, sondern auch in der Gemeinde stets willkommen und geborgen fühlten. „Daher gilt meine Anerkennung allen, die den TuS zu mehr machen als zu einem reinen Sportverein, denn ein Verein lebt vor allem von den Menschen, die den Alltag auf und neben dem Sportplatz mit Leben füllen.“

Atemberaubende Akrobatik

Untermalt wurde der Festkommers von sehenswerten Auftritten der vereinseigenen Showtanzgruppe „Magic Girls“ unter der Leitung von Melli Pingen und Lara Müller. Die etwa 30 jungen Damen zeigten atemberaubende Akrobatik. Die etwas jüngeren „Lion Cheers“ schicken sich schon an, in ihre Fußstapfen zu treten. Für die Musik sorgte die „Swistbajaasch“ unter Leitung von Siegfried Vogel sowie das Tambourcorps „Loreley“ Odendorf mit dem Spielmannszug Buschhoven unter Leitung von Dieter Ramershoven.

Samstagabend heizte die „BAP“-Coverband „MAM“ ein, Fußball und der sportliche Nachwuchs standen an drei Tagen im Mittelpunkt des Programms auf der Sportanlage. Dort wurde am Samstag ein Familientag gefeiert, am Sonntag hieß es „Unser Dorf spielt Fußball“ und am Pfingstmontag folgten Fußballturniere der D-, E2- und F-Jugend.

Ehrungen

Natürlich gab es beim Festkommers zum 100. Geburtstag des TuS Odendorf auch eine Reihe von Ehrungen verdienter Mitglieder. So zeichnete Jürgen Bachmann, der Vorsitzende des Fußballkreises Bonn, Werner Janicke, Horst Pingen, Hans-Peter Spranger und Werner Metzmacher mit goldenen Verdienstnadeln des Fußball-Verbandes Mittelrhein aus. Sascha Floss erhielt die silberne Ehrennadel.

Wilfried Braunsdorf, der Präsident des Rheinischen Turnerbundes, ehrte Gerlinde Henn und Käthe Kerner mit der bronzenen Ehrennadel des RTB. Und Thomas Ehrenberg, stellvertretender Vorsitzender des Tischtenniskreises Bonn, überreichte Kurt Jentsch, Patrick Rudolph und Dieter Meyer die Spielernadel in Bronze sowie Johannes Paul die Spielernadel in Silber des Tischtenniskreises. Der TuS Odendorf selbst sparte anlässlich des Jubiläums ebenfalls nicht mit Auszeichnungen. So wurde Hans-Walter Kurth (Foto Mitte) vom Ehrenvorsitzenden des TuS Odendorf, Willi Eichen (l.), und Werner Metzmacher (r.) zum neuen Ehrenmitglied ernannt, er erhielt zugleich die goldene Vereinsnadel. Diese gingen auch an Peter Bauer, Renate Böttcher, Edeltraud Kaldenbach, Manfred Kaliske, Guido Krupp, Elisabeth Kümpel, Werner Metzmacher, Karl-Heinz Müller, Dr. Hansjörg Platz, Jürgen Schliwa und Johannes Zavelberg.

Silberne Vereinsnadeln nahmen Helmut Kringels, Tina Kurth, Thomas Metzmacher, Aki, Matthias und Ursula Pingen, Maria Ratz, Horst Rudolph, Susanne Schmidt, Eduard Vögele und Ute Zientz-Pingen entgegen. (jst)

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