Neue SchulformBeratungsgespräche zur neuen Gesamtschule Swisttal laufen

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Hell, grün und mit viel Freiraum: So könnte es im Innern des Neubaus für die Gesamtschule Swisttal aussehen.

Hell, grün und mit viel Freiraum: So könnte es im Innern des Neubaus für die Gesamtschule Swisttal aussehen.

Swisttal – „Im Grunde gehen wir davon aus, dass ein Anmeldeschein genügt“, verrät Barbara Ulbrich. Die kommissarische Schulleiterin der Sekundarschule in Heimerzheim fiebert dem Februar entgegen. Am Montag, den 1., beginnt die offizielle Anmeldephase für die neue Gesamtschule Swisttal. Die Eltern der Viertklässler, die für die Umgestaltung der Sekundar- in die Gesamtschule sorgen können, erhalten einen zweiten Anmeldeschein, damit sie einen Plan B in der Tasche haben.

Von der Sekundar- zur Gesamtschule

Ulbrich hat aktuell trotz des Lockdowns alle Hände voll zu tun. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, es sind bereits zahlreiche Beratungsgespräche geführt worden. Manche Eltern lassen bereits ihre Anmeldung bei der Konrektorin. Dafür nehmen sie einen Schein zur Anmeldung des Nachwuchs an der künftigen Gesamtschule mit und erhalten noch einen zweiten – für den Fall, dass die Gesamtschule nicht zustande kommt. Für die Umwandlung der Schule werden 100 Anmeldungen derzeitiger Viertklässler benötigt. Diese können aus Swisttal, oder auch aus den umliegenden Städten und Gemeinden kommen.

Anmeldung

100 Anmeldungen benötigt die Gemeinde Swisttal für die neue Gesamtschule. Der offizielle Anmeldestart ist am Montag, 1. Februar, Stichtag für diese Anzahl ist der 5. Februar – wegen der Umstrukturierung der Schule wird eine zusätzliche Frist bis zum 12. Februar gewährt.

Die Viertklässler müssen aber nicht ausschließlich aus dem Gemeindegebiet kommen, auch Kinder aus den umliegenden Städten und Kommunen können sich für die neue Schule anmelden. Dafür wurde eine Beschulungsvereinbarung mit den umliegenden Kommunen getroffen – einzig die Gemeinde Weilerswist im Kreis Euskirchen hat diese nicht unterzeichnet.

Das Risiko für die Eltern wird durch den zweiten Anmeldeschein minimiert. Mit ihm kann eine alternative Schule gewählt werden, falls die neue Gesamtschule in Swisttal doch nicht zustandekommen sollte. Beratungstermine bietet die kommissarische Schulleiterin Barbara Ulrich an. Diese können entweder per Telefon unter (0 22 54) 84 49 26 oder per Mail: beratung@gesamtschule-swisttal.de sowie über die neue Webseite reserviert werden.

www.gesamtschule-swisttal.de

„Die neue Schulform soll dafür sorgen, „dass wir anders wahrgenommen werden“, verrät Ulbrich. „Die Sekundarschule unterscheidet sich in ihrer Form nur durch die eigene, am Standort angebotene, Oberstufe von der Gesamtschule, aber genau die ist vielen Eltern wichtig.“ Das Feedback, das sie von den Eltern erhält, sei durchweg positiv. Für viele sei eine Gesamtschule in Heimerzheim besonders interessant, da sie ein kleines System darstellt. „Viele haben Angst, dass die Kinder in einem großen System untergehen oder nicht gesehen werden“, erklärt sie und beschreibt den „Größenvorteil“: „Wir haben ein sehr breites Bildungsangebot, mit dem wir alle Schüler auf ihrem individuellen Weg durch die Schule optimal begleiten können.“

Eine Sache ist ihr in den Elterngespräch besonders wichtig. Die Mütter und Väter sollen wissen: „Wir als Schule halten den schulischen Bildungsweg der Kinder möglichst lange offen. Für viele ist es schwierig, oder gar unmöglich, für ihr zehnjähriges Kind bereits festzulegen, wo es hingehen soll. Bei uns wird erst in der neunten oder zehnten Klasse intensiv beraten, ob es in Richtung einer beruflichen Ausbildung oder doch der gymnasialen Oberstufe gehen soll.“ Dies soll die individuelle Förderung der Schüler sicherstellen. Die verschiedenen Abschlüsse können so gemäß der eigenen Fähigkeiten, Neigungen und Interessen erworben werden.

Neubau soll 2024 bezogen werden

Drei Jahre lang sollen die Räume der Georg-von-Boeselager Schule noch für die Gesamtschule genutzt werden, 2024 soll dann planmäßig ein Neubau eingeweiht werden. Das Grundstück dafür befindet sich in unmittelbarer Nähe. In der Gemeinde Swisttal entsteht damit eine der modernsten Gesamtschulen in Nordrhein-Westfalen. Ein Ort zum Lernen und Leben mit vielfältigen Möglichkeiten für die Schüler sowie das Kollegium.

Schulen müssen heutzutage mehr als Klassenzimmer zum Lernen bieten. Beispielsweise sind Ganztagsbetreuung und Inklusion wesentliche Bestandteile des Konzeptes. Eine Schule als Ort des Lernens, Lebens und der Gemeinsamkeit benötigt ein Schulgebäude mit Raum für selbstorganisiertes und praktisches Lernen. In dem neuen Gebäude möchte die Gesamtschule den Schülern für die vielfältigen Aktivitäten über den gesamten Tag Ruhe, Licht und Luft bieten.

Ausgezeichnet vom Netzwerk Berufswahlsiegel

Die Gesamtschule werde das bestehende Berufsvorbereitungskonzept noch intensivieren, das mit dem Gütesiegel Berufswahl vom gleichnamigen Netzwerk ausgezeichnet wurde. Dieses basiert auf den Bausteinen Information, Beratung, Bewerbung und Praxis. Die Jugendlichen werden durch Praktika und Partnerschaften mit Unternehmen aus der Region unterstützt. So können sie Betriebe praktisch kennenlernen. Falls das Ziel Abitur oder die Fachhochschulreife wird, seien eine individuelle Laufbahnberatung und Zusatzkurse wichtige Elemente.

Für die Oberstufe wird es eine Kooperation mit der Gesamtschule Rheinbach geben. Ohne wäre die neue Schulform in Swisttal nicht möglich und dort sind bereits viele Schüler der Sekundarschule hin gewechselt, um ihr Abitur zu machen. Durch die Gebäudestruktur der Boeselagerschule in Heimerzheim wird die Oberstufe zunächst komplett in Rheinbach unterrichtet. Das soll sich mit dem neuen Schulgebäude ändern. „Alle Schüler, die sich jetzt anmelden, werden eine eigene Oberstufe im Neubau erhalten “, verspricht Ulbrich.

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