Abo

Wehrbusch in SwisttalSäckeweise Müll im Naturschutzgebiet abgeladen

Lesezeit 2 Minuten
Bauschutt im Naturschutzgebiet

Säcke­weise Bauschutt und Bau­ma­te­ria­lien haben Un­be­kannte einfach auf dem Waldweg in Swisttal "ent­sorg­t". 

Swisttal – Große Mengen an Holz, Matratzen und Müllsäcken, gefüllt mit Styropor, alter Tapete und Isoliermaterial, stapeln sich am Rande des Waldwegs am Wehrbusch zwischen Buschhoven und Miel. Unbekannte haben den wilden Müll hier im Naturpark Kottenforst Ville abgelegt – einen Kilometer von der Verwertungsanlage in Miel entfernt. Sollten die Verursacher ausfindig gemacht werden, drohen ihnen bis zu 5000 Euro Bußgeld.

Die Täter sind in diesem Fall wie in den meisten Fällen aber nur sehr schwer zu finden. „Da müsste schon jemand auf frischer Tat ertappt werden“, erklärt Bernd Kreuer. Der Pressesprecher der Gemeinde Swisttal weiß, dass es bei solchen Vorfällen wegen fehlender Beweise „nur höchst selten“ zur Aufklärung kommt. Für die Entsorgung kommt der Steuerzahler auf. Wilder Müll ist mit einem Betrag von zuletzt 2,2 Millionen (vorher 2,5 Millionen) Euro im Jahr bereits in den Abfallgebühren kalkuliert, bestätigte Joachim Schölzel gegenüber der Rundschau. Die Müll-Abfuhr entsorgt diesen Abfall aber nicht selbst, das übernehmen die Bauhöfe der Kommunen.

Leider kein Einzelfall

Wilder Müll wird in der Gemeinde öfter gefunden, weiß Bernd Kreuer. „Es ist mal häufiger, mal weniger, aber es kommt leider regelmäßig vor.“ Es sei „eine Krux“, denn die RSAG erstatte zwar die Kosten, „aber die Bauhof-Mitarbeiter können in der Zeit ihren anderen Tätigkeiten wie zum Beispiel Grünflächenarbeiten nicht nachgehen.“ In diesem Fall waren es zwei Mitarbeiter, die je mehr als zwei Stunden beschäftigt waren.

Das könnte Sie auch interessieren:

Im ganzen Kreisgebiet ist wilder Müll ein Ärgernis. Daniela Blumenthaler von der Pressestelle des Rhein-Sieg-Kreises dazu: „Im vergangenen Jahr ist dem Umweltamt 140 Mal wilder Müll gemeldet worden.“ Im Kreisgebiet werden laut RSAG-Sprecher Schölzel konstant rund 800 Tonnen Abfall jährlich von öffentlichen Flächen beseitigt. Umweltsündern, die wilden Müll auf öffentlichen Flächen oder in der Natur entsorgen, drohen bis zu 5000 Euro Bußgeld. Enthält der Abfall Giftstoffe, droht sogar eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren. (rom/jr)

Rundschau abonnieren