Wachtberg-VillipBio-Bauer verschenkt Salat zum Selbsternten

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Viele Bürger aus der Umgebung nahmen, so wie hier Sabrina Henseler aus Bonn, das Angebot zum Salaternten an.

Viele Bürger aus der Umgebung nahmen, so wie hier Sabrina Henseler aus Bonn, das Angebot zum Salaternten an.

Wachtberg – Schön gewachsen und knackig frisch sind sie, die Salat- und Kohlköpfe, die der Wachtberger Bio-Bauer Albert Michael Schmitz auf seinen Feldern anbaut. Die Qualität begeisterte am Samstag auch Hunderte von Besuchern, die sich an einem landwirtschaftlichen Weg eingefunden hatten, der von der Straße „Am Wachtbergring“ Richtung Pech abzweigt. Dort befestigte der 42-Jährige wie in der „Rundschau“ angekündigt das erste selbstgemalte Schild, das den Weg zu einer Verschenkaktion hinwies. Rund 1000 Köpfe „bio-zertifizierte A-Ware“ wurden auf einem zwischen Pferdeweiden und Bäumen idyllisch gelegenen Gemüsefeld zum Selbsternten angeboten, saubere Küchenmesser und eine Kiste für die Messerrückgabe standen bereit.

Schmitz nahm kein Geld für die einwandfreien Salatköpfe an, freute sich aber über eine Spende an den Bunten Kreis Rheinland, der schwerkranken Kindern hilft. Den Salat habe er absatzbedingt übrig, weil im Juni nicht so viele Bioprodukte verkauft wurden wie während der Hochphase von Corona: „Da gingen alle Leute Bio einkaufen, weil sie sich damit sicher fühlten.“ Außerdem hätten die Leute beim Start der Grillsaison weniger Salat eingekauft, weswegen nun eine Fläche von rund 300 Quadratmetern nicht abgeerntet worden sei. Und anstatt die Pflanzen unterzupflügen, lud Schmitz Selberernter ein, zumal sein Acker auch durch Mist genügend Nährstoffe habe.

Betrieb hat vor drei Jahren auf „Bio“ umgestellt

„Das ist eine super Idee – und ein super Salat“, freuten sich Stephanie Gierling (52 Jahre) und Helge Hansen (47 Jahre), die ein buntes Körbchen mit Kopf-, Eichblatt- und Frisee-Salat vom Feld trugen. Die Kölner hatten über eine Facebook-Gruppe von der Aktion gehört und einen Ausflug ins Drachenfelser Ländchen unternommen.

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Die erfahrenen Bio-Käufer waren angetan von der Qualität und fragten Albert Schmitz gleich, wo sie seine Produkte kaufen könnten. Einen Hofladen habe er nicht, erläuterte der Landwirt, der seit 20 Jahren im Obstanbau zu Hause ist und seinen Betrieb vor drei Jahren auf „Bio“ umstellte. Um seinen acht Festangestellten auch während der Corona-Krise Arbeit geben zu können, hatte Schmitz ab Mai zum ersten Mal Salat und andere Gemüse wie Kohl und Lauch produziert und Läden in Bonn und Köln sowie eine Metzgerei in Pech beliefert.

Die Godesbergerin Bettina Weiß war mit eigenem Rad und Anhänger zum Salatfeld gekommen. Das Pflücken machte der 60-Jährigen Spaß: „Es ist ein schöner Tag, da habe ich mir gedacht, das schau ich mir mal an.“

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