Zwei Männer verurteiltDealer in Bonn in Schlägerei verwickelt

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Razzia im Problemviertel in Bonn-Tannenbusch (Archivbild)

Bonn – Die Großrazzia gegen mutmaßliche Drogendealer im Stadtteil Tannenbusch Anfang Mai 2018, bei der rund 300 Beamte im Einsatz waren und zwölf Haftbefehle vollstreckt wurden, strahlt immer noch auf die Arbeit der im Bonner Polizeipräsidium eigens gebildeten Ermittlungsgruppe Tannenbusch sowie der Bonner Staatsanwaltschaft aus.

So haben die Behörden in einem aktuellen Ermittlungsverfahren wegen Körperverletzung am Montag einen 25-jährigen Verdächtigen fest- und anschließend in Untersuchungshaft genommen, der bereits am Dienstag zu einem Gerichtstermin gebracht wurde, der im Zusammenhang mit der Großrazzia stand: Wegen gewerbsmäßigen Handels mit Betäubungsmitteln wurde der 25-Jährige zu drei Jahren und fünf Monaten Haft verurteilt, so die Mitteilung der Polizei von Mittwoch.

Schläger hatte mit Drogen gehandelt

An der Schlägerei, durch die das aktuelle Ermittlungsverfahren ausgelöst wurde, war nach Polizeiangaben unter anderem auch ein 18-jähriger Intensivtäter beteiligt. Der war im Frühjahr 2019 wegen Drogenhandels zu zwei Jahren und zwei Monaten verurteilt worden, trat die Strafe aber nicht an und wurde deshalb am Tag vor Heiligabend in Köln festgenommen, als er ein Konzert besuchen wollte (die Rundschau berichtete). Seit Weihnachten (24. Dezember) verbüßt er nun seine Strafe in einer Justizvollzugsanstalt.

Die Schlägerei hatte sich, so die Bonner Polizei, am 18. Dezember, also wenige Tage vor der Festnahme des Intensivtäters entwickelt, als ein Anwohner (18 Jahre) an der Oppelner Straße im Flur eines Mehrfamilienhauses zwei junge Männer ansprach, die Marihuana an zwei Kunden verkauften.

Opfer mit Schlägen, Tritten und einer Eisenstange malträtiert

Die mutmaßlichen Dealer und laut Polizei mindestens zwei weitere Tatverdächtige gingen auf den 18-jährigen Anwohner und ein weiteres Opfer (21) mit Schlägen, Tritten und einer Eisenstange los. Der 21-Jährige habe eine blutende Platzwunde am Kopf und einer Gehirnerschütterung erlitten; er musste ambulant im Krankenhaus behandelt werden. Dem 18-Jährigen sei noch am Boden liegend gegen den Kopf getreten worden; er erlitt leichte Verletzungen.

Neben dem seit Weihnachten inhaftierten Intensivtäter (18) und dem am Dienstag verurteilten Dealer (25) identifizierte die Polizei zwei weitere junge Männer, die an der Schlägerei beteiligt gewesen sein sollen. Diese Ermittlungen dauern laut Mitteilung an. 

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Der Großrazzia Anfang Mai 2018 waren mehrmonatige Ermittlungen der EG Tannenbusch vorausgegangen. Neben Bereitschaftspolizisten und Polizeihundeführern war damals auch ein Polizeihubschrauber über Tannenbusch im Einsatz. (csc) 

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