Zwischen Bonn und Bad MünstereifelRB 23 wird auf unabsehbare Zeit nicht fahren

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Am Bahnhof Odendorf ist die Gleisinfrastruktur zerstört. Ersatzbusse fahren lediglich im Umfeld.

Am Bahnhof Odendorf ist die Gleisinfrastruktur zerstört. Ersatzbusse fahren lediglich im Umfeld.

Rhein-Sieg-Kreis – Die Regionalbahn 23 zwischen Bad Münstereifel und Bonn wird auf lange und unabsehbare Zeit nicht fahren können. Die Flutkatastrophe, die auch Teile von Rheinbach, Meckenheim und Swisttal in Mitleidenschaft gezogen hat, zerstörte vor allem im Nachbarkreis Euskirchen große Teile der Bahninfrastruktur.

Pendler aus dem linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis sind aber schon wegen der aktuellen Bauarbeiten an der Strecke an den Ersatzverkehr gewöhnt. Vor allem in Witterschlick wussten Pendler und andere Bahnreisende schon vor der Katastrophe, dass es bis 18. August nur mit dem Bus Richtung Eifel oder Rhein gehen kann. In Odendorf war die Haltestelle vom Bahnhof in die Essiger Straße verlegt worden.

Schadensaufnahme bis Monatsende

„Wir haben uns als Bahn per Hubschrauber bereits ein erstes Bild von den Schäden verschafft“, erklärte Bahnsprecher Dirk Pohlmann: „Bis Monatsende gehen Mitarbeiter die Strecke Stück für Stück ab und nehmen die Schäden auf. Die Fragen derzeit lauten: Was für Geräte brauchen wir? Wie können die Reparaturen geplant werden? Wie können wir das machen?“ Zur Größenordnung haben ihm die Kollegen vor Ort „1000 Schadstellen“ gemeldet.

Überblick zum Ersatzverkehr

Buslinien

Wegen der Baustelle auf der Bahnlinie zwischen Bonn und Euskirchen gibt es zahlreiche Einschränkungen:

Linie 741 verkehrt nur zwischen Rheinbach Bahnhof und Kurtenberg. Der Bus hält nicht an der Haltestelle „Monte Mare“.

Linie 747 („Swisttaler Landhüpfer“) kann nach der Haltestelle Miel die Ortschaften Ludendorf, Essig und Odendorf nicht befahren. Die Linie endet bereits an der Haltestelle Odendorf Bahnhof/Nord.

Linie 800 (Rheinbach über Witterschlick nach Bonn) fährt seit Montag wieder in Rheinbach den normalen Linienweg. Grabenstraße, Gymnasiumstraße und Hauptstraße werden dort wieder wie gewohnt angefahren.

Linie 817 (Rheinbach über Bornheim nach Tannenbusch) wird in Heimerzheim im Bereich Fronhof umgeleitet.

Linie 845 (Bonn über Alfter und Buschhoven nach Heimerzheim) wird im Zielort ebenfalls im Bereich Fronhof umgeleitet, endet deshalb an der Haltestelle Dornbuschweg.

Linie 986 (Heimerzheim nach Weilerswist) entfällt derzeit komplett.

Anrufsammeltaxi (AST) Online-Buchungen von AST und TaxiBus im Rhein-Sieg-Kreis sind laut RVK wieder möglich. Auch telefonisch seien die Kolleginnen und Kollegen zwischen 7 und 18.45 Uhr wieder erreichbar, teilte das Verkehrsunternehmen mit. Es könne allerdings noch immer zu kurzzeitigen Störungen kommen. In Folge der Flutkatastrophe war die RVK-Niederlassung in Meckenheim nicht erreichbar. Das Kundencenter der RVK in Rheinbach ist allerdings geöffnet und unter der Telefonnummer (0 22 26) 89 87 60 erreichbar.

www.rvk.de

Selbst wenn jetzt die Bahnstrecke mit Zügen befahrbar wäre: „Im Vareo-Netz fehlen etliche Züge. Sie sind teilweise im Bereich Gerolstein eingeschlossen. Wir bekommen sie nicht in die Werkstatt“, erklärte Pohlmann. Darum habe die Bahn kurz nach dem Unwetter erst einen Busnotverkehr ohne Fahrplan angeboten, sofern die Busse durchkamen. Pohlmann: „Jetzt sind wir wieder zu einem festen Fahrplan zurückgekehrt.“ Selbst zwischen Euskirchen und Münstereifel sei derzeit ein Stundentakt möglich.

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Zwischen Bonn und Euskirchen leistet gerade die Regionalverkehr Köln GmbH den Busersatzverkehr – so wie schon in den Wochen zuvor wegen der Gleisbaustellen. Weil die Busse aber doch im Straßenverkehr ein gutes Stück langsamer vorankommen als die gewohnten Züge, ist die Idee geboren worden, zusätzlich „Schnellbusse“ einzusetzen. Das werden Busse sein, die zum schnelleren Vorankommen dann aber nicht an jeder der bislang gewohnten Haltestellen stoppen sollen. Der Zweckverband Nahverkehr Rheinland, der den Verkehr von Bussen und Bahnen in der Region bestimmt, hat sich bereits für solche „Schnellbusse“ ausgesprochen. Doch laut Bahnsprecher Dirk Pohlmann gibt es darüber noch keine Entscheidung. Es sei auch noch nicht festgelegt worden, welche Ersatzhaltestellen von diesen Bussen dann im Alltag ausgelassen und bedient werden sollten.

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