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Eine ganz besondere NummerErstes BAP-Album wird 40 Jahre alt

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Bap1979

Die Besetzung der Band beim ersten Album 1979: (v.l.) Bernd Odenthal, Wolfgang "Gröön" Klever, Wolfgang "Wolli" Boecker, Wolfgang Nie­de­cken, Manfred "Schmal" Boecker und Hans Heres. 

Wer heute die Kölner Telefonnummer 329692 anruft, bekommt keinen Anschluss. Vor 40 Jahren hätte Wolfgang Niedecken abgenommen, die Nummer war alles andere als geheim. Weil es die Buchung erleichtern sollte, wurde der Telefonanschluss des jungen Band-Chefs auf T-Shirts gedruckt, die ersten der Band-Geschichte.

Vor vier Jahrzehnten erschien das erste BAP-Album „Wolfgang Niedecken’s BAP rockt andere kölsche Leeder“. Das Chlodwig-Eck in der Südstadt war damals Heimat der jungen Band, die sich vieles vorstellen konnte, nur nicht, eine im ganzen Land bekannte Rockformation zu werden, schon gar nicht mit kölscher Musik.

Bis heute schwer erfolgreich

„Wir haben nicht im entferntesten daran gedacht, dass wir je einmal außerhalb des Proberaums vorspielen“, sagte Niedecken vor einiger Zeit im Rundschau-Interview. Bis heute lassen den 68-Jährigen die Straßen rund um die Kult-Kneipe nicht los. Beim Interview-Termin wird er freudig gegrüßt, die Menschen gehen offen auf ihn zu. Den benachbarten Chlodwigplatz hat Niedecken mal als seinen „Nabel der Welt“ besungen.

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Zur Formation, die das erste Album eingespielt hat, zählten neben Niedecken Bernd Odenthal, Wolfgang Klever, Wolfgang Boecker, Manfred „Schmal“ Boecker und Hans Heres. Auf dem Erstling der Band (mit Postkarte von der Domplatte) finden sich viele Songs, die bei Fans heute Kultstatus genießen: „Stell dir vüür“ etwa, „Das große Schu-bi-du“ oder „Neppes, Ihrefeld un Kreuzberg“. Der Titel erzählt von den türkischen Zuwanderern und dem schwierigen Start in Deutschland. Er habe sich bei einer Reise nach Istanbul mal geschämt, weil er dort mit so viel Freundlichkeit empfangen worden sei, erzählte Niedecken der Rundschau.

Die so genannten „Gastarbeiter“ seien in Deutschland oft leider ganz anders empfangen worden. Den Titel hat die Band für die Akustik-Tour vor einigen Jahren neu eingespielt. Verlegt wurde das Album 1979 im unabhängigen Label „Eigelstein“. Das erste Konzert zur Neuerscheinung fand im Annosaal des Stollwercks statt. Damals stand auf dem Plakat: „Niedecken“s BAP spillt andere kölsche Leeder“.

Das Label wollte aber lieber einen rockigen Album-Titel. 4000 Schallplatten wurden knapp zum ersten Akkord fertig. Und dann ging es steil bergauf. Das Shirt von damals (Niedecken: „Inklusive Deppen-Genitiv“) gibt es nun wieder im BAP-Shop. Zum alten Bandnamen ist Niedecken mit BAP bereits vor einigen Jahren zurückgekehrt.

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