Jecke überallDie schönsten Bilder vom Karneval in der Stadt Euskirchen

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Süß verkleidet: Die GTG Kirchheim mit Haribo-Kostümen im Rosenmontagszug in Kirchheim

Süß verkleidet: Die GTG Kirchheim mit Haribo-Kostümen im Rosenmontagszug in Kirchheim

Wir haben die Highlights aus Euskirchen in Bildern zusammengefasst. In Palmersheim gab es einen Zug im Zoch und einen Konfettiregen in Stotzheim.

An den Karnevalstagen finden Sie hier die schönsten Bilder aus Euskirchen. 

Zebra Silke feierte am Rosenmontag  in Kirchheim Geburtstag

Ein Glückskind der besonderen Art war im Kirchheimer Zoch unterwegs: Silke Funk, die am Rosenmontag 42 Jahre alt wurde. „Schöner kann man den Geburtstag nicht feiern, und dann auch noch bei diesem traumhaften Wetter“, schwärmte sie und ließ den Blick durch „Kirchheims jecken Zoo“ schweifen, in dem sie inmitten ihres Freundeskreises ein Zebra darstellte. Das letzte Mal, dass sie am Rosenmontag Geburtstag hatte, war vor elf Jahren: „Damals waren wir Panzerknacker.“

Die Steinbach-Matrosen sind schon eine halbe Ewigkeit mit von der Partie. Die Premiere von Ralf Schaffrath, Karnevalsjeck und Seebär in Personalunion, liegt mittlerweile 55 Jahre zurück. Er sagte: „Ich wünsche mir so sehr, dass wieder so wie vor Corona Karneval gefeiert wird.“ Noch bestehe aber eine gewisse Zurückhaltung, ergänzte Schaffrath, der weiß, wovon er spricht, schließlich war er 2016/17 Prinz der KG Kirchheim.

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Deren Zugleiter Thomas Engelsch hatte 180 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in zwölf Gruppen auf den Weg geschickt, darunter das Tambourcorps Edelweiß, die Vereinsspitze auf ihrem Komiteewagen und den Junggesellenverein Hockenbroich, dessen Mitglieder auf ihrem Wagen ausgelassen zu Party-Musik feierten.

Zuckersüß kostümiert waren die Sportlerinnen und Sportler aus den Reihen der Gymnastik- und Turngemeinschaft (GTG) Kirchheim um die Vorsitzende Sofia Nazareck. Sie hatten aus einem Spezialschaumstoff in mühevoller Handarbeit Haribo-Konfekt nachgebildet und damit ihre rosafarbenen Perücken gekrönt. „Es ist so schön, dass es nach der Pandemie endlich wieder losgeht“, sagte die GTG-Chefin. „Jetzt können wir endlich auch unseren jungen Mitgliedern zeigen, wie wir Karneval feiern“, sagte sie und deutete auf Elisa (10) und Mathilda (6).

Jeweils neun Jahre alt sind Georgia I. und Anton I., die als Kinderprinzenpaar der OGS Kirchheim von einem 40-köpfigen Gefolge eskortiert wurden, bestehend aus Schulkindern, Geschwistern und Eltern. (ejb)

Ein Konfetti-Regen ging über Stotzheim nieder

Die Sportler des SV Schwarz-Weiß Stotzheim würden am liebsten sofort damit beginnen, einen Teil des Raiffeisenplatzes in eine Grünfläche zu verwandeln. Am nötigen Gerät mangelt es nicht: Im Rosenmontagszug waren sie mit einem Radlader unterwegs, die Schaufel voller Kamelle.

„Wir werben dafür, das Vorhaben schnell in die Tat umzusetzen“, sagte Dieter Regh, während die Dancing Lions, eine von zehn Gruppen, Applaus für ihre Cheerleader-Tänze einheimsten. Ebenfalls Blickfänge: der jecke Tobias mit seiner Konfetti-Kanone und ein Hot-Rod-Oldtimer von 1928. Die KG Hardtburg verriet, dass sie in der neuen Session ein Dreigestirn stellt. (ejb)


Mit der Achterbahn durch Palm Beach

Raderdoll bis zum Anschlag: Ganz Palmersheim stand am Tulpensonntag Kopf, als sich der Zug um 14.11 Uhr in Bewegung setzte. Wer nicht zu einer der 17 Gruppen gehörte, stand am Straßenrand und jubelte den rund 300 fahrenden und laufenden Jecken ausgiebig zu.

Es herrschte eine ausgelassene Stimmung bei Jung und Alt, und alle hatten sichtlich Spaß. Sogar eine lebendige Achterbahn rollte mitten durch „Palm Beach“ – originell und wohl einmalig im Kreisgebiet.

Die mitgliederstärkste Gruppe stellte der TV Palmersheim mit rund 75 Teilnehmern. Aber auch die gigantischen Trucks des Junggesellenvereins Flamersheim und der Palm Beach Girls wussten mit viel Bass und lauter Musik zu gefallen. Kamelle flogen reichlich, und das Dorfgemeinschaftshaus, Ort der Zugauflösung, platzte später aus allen Nähten. (roc)

Keine Tollität, keine Sitzung, aber einen tollen Zoch hatte Euenheim

Schnee, Sturm und Corona: alles schon gewesen in Euenheim. Und dieses Jahr: Regenschauer vor dem Zug. Beim Start um 14.06 Uhr war er vorbei, ab da regnete es nur noch Kamelle. Perfekt für die zehn Gruppen und knapp 200 Zugteilnehmer, die sich durch die Straßen Euenheims schoben.

Auch wenn die KG Eueme Trööte keine Tollität hat und zuvor auch keine Karnevalssitzungen abhielt, war der Tulpensonntagszug schön anzuschauen. Bunt kostümierte Fußgruppen wie die vom Veybachhof inklusive drei Ponys, vom SC Wißkirchen oder auch von den Damen der HSG Euskirchen, die als Paddington-Bären endlich ihre vor drei Jahren gekauften Kostüme tragen konnten, bahnten sich den Weg durch die Menschenmassen, die in Scharen nach Euenheim gekommen waren. „Wir sind zufrieden“, lautete das Fazit von KG-Präsidentin Alexandra Krämer. (roc)

Dirk I. rief und der Zug in Roitzheim fand doch statt

Der Roitzheimer Zug war ein Erfolg. Einer, der so vor ein paar Wochen überhaupt noch nicht absehbar war, da nur sieben Gruppen ihre Teilnahme angekündigt hatten. Dem Aufruf der KG Pannejecke in den sozialen Netzwerken und in einem Bericht dieser Zeitung folgten acht weitere Zusagen. 15 Gruppen, darunter ein Wagen der Euskirchener Südstadtregentin Uli I., machten sich letztlich mit viel Musik und rund 140 Zugteilnehmern auf den Weg durch das stark von der Flut betroffene Dorf.

Angeführt von den F-Jugendfußballern des SC Roitzheim, waren es vor allem Fußgruppen, die reichlich Kamelle über die Jecken regnen ließen. „Für uns ist das ein wichtiger Meilenstein im Dorfleben, denn nach Corona, Sturmabsage und Flut war das heute ein Zug zum Genießen“, sagte der stolze Vizepräsident der KG, Harry Schulz. Ihm und seinen Mitstreitern war es gelungen, innerhalb kürzester Zeit ein kleines Festzelt aufzubauen, in dem die Jecken bis in den späten Abend feierten. Und Jecken gab es reichlich am Wegesrand, denen man ansah, dass auch sie den Straßenkarneval vermisst haben. Auf dem Prinzenwagen von Dirk I. (Schneider) war die Stimmung gut bis ausgelassen, was mit Sicherheit auch an dem vielen Wurfmaterial lag, das er und die KG unters Volk brachten.

„Das ist ein sehr starker Zug geworden, der mich richtig stolz macht, ein Roitzheimer zu sein“, so der Prinz freudestrahlend und glückselig. In Roitzheim ist fühlbar wieder Leben eingekehrt, und das ist gut so. (roc)

Ein Abschied nach Maß für die Zugleiterin von Wüscheim-Büllesheim

„Ein Zug ist im steten Wandel“, sagte Zugleiterin Tina Gemünd. Es sei ein Spagat, die verschiedenen Generationen und Vorstellungen von Karneval unter eine Narrenkappe zu bringen. Beispielsweise bei der Musik und deren Lautstärke. Beim Drei-Dörfer-Zug von Kleinbüllesheim über Großbüllesheim nach Wüschheim klappte dieser jecke Spagat aber wieder mal wunderbar.

24 Gruppen schickte Gemünd um 13 Uhr auf die Strecke. Letztmalig. Nach 15 Jahren in vorderster Front bei der KG Nubbel ist nach dem Zoch Schluss. Die Gruppen bereiteten ihr einen Abschied nach Maß – und leider weinte auch der Himmel kurzzeitig. Der Stimmung tat der Regen aber keinen Abbruch.

Der Grund: Die Jecken in Wü-Bü kennen nur ein Gas – Vollgas. Mit diesem Motto ging auch der Junggesellenverein Kleinbüllesheim auf die dreieinhalb Kilometer lange Zugstrecke.

So ziemlich vorne weg marschierte die Familiengruppe „Meyers Woosch“. Die Drei-Generationen-Gruppe brachte nach eigenen Angaben 900 Bockwürste unter die Jecken am Wegesrand – inklusive Toast, Ketchup und Senf. Da die nächste Gruppe für das Kölsch sorgte, war für das leibliche Wohl der Besucher schon mal bestens gesorgt, bevor der Zug so richtig durchstartete.

Ein echter Blickfang waren die Kostüme von Susanne Mertens und ihrer Gruppe. Die Jecken hatten sich als Stehtisch verkleidet – inklusive liebevoller Details wie Currywurst-Pommes, Erdnüssen und natürlich reichlich Kölschstangen. „Wir haben das fein säuberlich getrennt. Die Männer haben gesägt und gehämmert. Wir Frauen haben dekoriert“, erklärte Mertens, der die Idee fürs Kostüm erst kurz vor dem Zoch gekommen war.

Der Vorsitzende der KG Nubbel, Markus Gemünd, blickte über das Zugende hinaus. „Wir sind mit der Session hochzufrieden“, sagte er. Auch Premieren wie der Männerballett-Wettstreit seien sehr gut angenommen worden.

Und die After-Zoch-Party im neuen Dorfgemeinschaftshaus? „Schon Tage vor dem Zoch ausverkauft“, vermeldete Gemünd. Der Post-Corona-Kater ist bei der KG Nubbel nicht angekommen, die Jecken sind eindeutig mit dem Karnevalsvirus infiziert. (tom)

Sauberkeit geht vor in Billig

Auch wenn der Zoch in Billig recht überschaubar war, so wird er den Anwesenden als ein schöner in Erinnerung bleiben. Acht Gruppen mit rund 180 Zugteilnehmern liefen durch die Gassen und ließen ordentlich Wurfmaterial fliegen.

Ihre Mottos beeindruckten mit viel Liebe zum Detail. So liefen Einmannduschen, Ghostbusters und wilde Tiere hintereinander weg. Dazwischen flatterten Schmetterlinge auf und ab. Ganz hinten wurden die Gallier um Asterix zwar von Cäsars Römern gejagt, aber vermutlich auch in Billig nicht eingeholt.

„Viele Vereine gehen hier mit, dazu kommen noch Freunde aus den umliegenden Orten“, sagt Dominik Poth, der als Zugleiter einen völlig entspannten Job hatte, da alles reibungslos klappte. Der kleine Lindwurm zog sich bis hin zum Sportplatz, wo es eine schöne After-Zoch-Party gab. (roc)

Beinahe Kaiserwetter in Frauenberg und Oberwichterich

Voller Vorfreude erwarteten die Jecken aus Frauenberg, Oberwichterich und Irresheim den Höhepunkt ihrer Karnevalssession. Hunderte bunt Kostümierte am Straßenrand jubelten am Samstag dem Umzug zu. Auch die Zahl der Zugteilnehmer war im Vergleich zu 2020 deutlich gewachsen.

„Durch unser Dreigestirn, dessen Gefolge und die Prinzengarde, die in dieser Session alle einen eigenen Wagen stellen, kommen wir heute auf 17 Gruppen“, freute sich Zugleiterin Samantha Eßer. Fast 200 Jecke nutzten die Gelegenheit, nach zwei zugfreien Jahren endlich wieder Kamelle unter das närrische Volk zu bringen.

„Wir genießen diese Augenblicke wirklich sehr. Solange es trocken bleibt, freuen wir uns einfach nur, dass es endlich losgeht“, betonte Prinz Kaiser, der den Umzug in Begleitung von Bauer Charly und Jungfrau Olivia anführte. Mit Ausnahme eines kurzen Regenschauers kurz vor dem Start ging dieser Wunsch in Erfüllung, und so erlebten die Jecken aus Frauobi einen gelungenen Abschluss ihrer Session. (arn)

Was ist sonst so los? Hier finden Sie alles zum Karneval im Kreis Euskirchen im Überblick. 

Wir wünschen schöne Karnevalstage. Alaaf!

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