Fazit zur Hitze in NRWMeteorologe stellt „Doppelschlag von zwei Rekordsommern“ fest

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Sommer

Symbolbild

Essen – Am 25. Juli stieg die Temperatur an vielen Orten in NRW über 40 Grad, in Duisburg und Tönisvorst bei Krefeld wurde auch die 41-Grad-Marke geknackt. Den alten bundesweiten Hitzerekord von 40,3 Grad hatte tags zuvor bereits Geilenkirchen bei Aachen mit 40,5 Grad geknackt. Keine Frage: Der Sommer 2019 war an einigen Tagen sehr, sehr heiß. Bereits Ende Juni erreichten die Temperaturen an einigen Orten Werte über 38 Grad. Und Ende August gab es nochmals eine kurze Hitzewelle.

Drittwärmster Sommer in NRW

Nach dem Ende des meteorologischen Sommers am 31. August steht nun nach Angaben der Meteorologen vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Essen fest: Der Sommer 2019 war in Nordrhein-Westfalen der drittwärmste seit dem Start der Aufzeichnungen im Jahr 1881. Die Temperaturen erreichten von Anfang Juni bis Ende August einen Mittelwert von 19,1 Grad Celsius. Wärmer war es mit 19,5 Grad nur im Sommer 2003 und im vergangenen Jahr mit 19,3 Grad. Die drei wärmsten Sommer der Wetteraufzeichnungen von 138 Jahren sind damit in den letzten 16 Jahren zu verzeichnen. 

Verglichen mit dem langjährigen Mittelwert von 17,1 Grad im Referenzzeitraum von 1981 bis 2010 war der Sommer 2019 genau zwei Grad wärmer. 

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Auch bei der Sonnenscheindauer belegen die Monate Juni, Juli und August Platz 3 der Aufzeichnungen der Meteorologen.  Die Sonne schien in NRW genau 743,8 Stunden. Etwas länger schien sie mit 744,4 Stunden lediglich 2003. Platz 1 bei der Sonnenscheindauer belegt aber weiterhin das Jahr 1976. Damals schien sogar 778 Stunden die Sonne in den drei Sommermonaten. 2018 gab es im Sommer ähnlich viele Stunden blauen Himmel und Sonnenschein wie dieses Jahr: 740,8 Stunden. Alle diese Werte liegen weit, weit über dem langjährigen Durchschnitt der sommerlichen Sonnenscheindauer. Der liegt bei 586,5 Stunden.

Erneut viel zu trocken an Rhein und Ruhr

Gefühlt war dieser Sommer trocken, aber andererseits gab es da diese Regentage Anfang August und zwischendurch ja auch immer mal... Und tatsächlich liegt die Regenmenge bei nur 146,6 Millimetern, weit unter dem langjährigen Durchschnitt von 238,3 Millimetern. „Damit war der Sommer ingesamt deutlich zu trocken, aber nicht rekordverdächtig.  Im letzten Sommer waren es nur 115 mm“, berichtete dazu auf Anfrage Meteorologe  Thomas Kesseler-Lauterkorn vom DWD. In der Hitliste der trockenen Sommer belegt 2019 damit Rang 10.

Das Fazit des Meteorologen ist eindeutig: „Einen „Doppelschlag“ zweier solcher Rekord-Sommer wie 2018/2019 gab es noch nie.“ Auch vor dem Hintergrund der markanten Hitzewelle Ende Juli, dem Rekord-Juni und der Kombination von Mitteltemperatur und Sonnenschein gehört der Sommer 2019 sicher auch zu den „ganz Großen“ der letzten 140 Jahre.“

Zwei heiße Sommer hintereinander habe es zwar auch 1975/76 und 1994/95 gegeben. „Aber in der Summe kommen diese bei weitem nicht an die Sommer der letzten beiden Jahre heran.“ 

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