Hanaa S.Sechsfache Mutter getötet und vergraben – Richter glaubt an Ehrenmord

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Hanaa S. aus Solingen

Hanaa S. aus Solingen

Wuppertal – Im Prozess um den Tod der sechsfachen Mutter Hanaa S. in Wuppertal geht das Gericht vom Mordmotiv „Familienehre“ aus. „Viel spricht für ein vorliegendes Ehrmotiv“, sagte der Vorsitzende Richter am Donnerstag.

Der mitangeklagte Ehemann habe bei der Polizei selbst ausgesagt, Hanaa schade mit ihrem Verhalten der Ehre der Familie. Er war 2014 in ein Frauenhaus in Leverkusen eingedrungen, in dem Hanaa S. zu dieser Zeit mit ihrer Tochter lebte und danach von der Polizei vernommen worden.

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Das Gericht wandte sich damit gegen die Versuche von Verteidigern, die Familienehre als Mordmotiv in Zweifel zu ziehen. Die 35-jährige aus dem Irak sei im Streit um Goldschmuck getötet worden, hatten Anwälte vorgebracht. Der Behauptung der Verteidiger, Tat habe nichts mit dem jesidischen Glauben zu tun, folge die Kammer nicht.

Nur Verwandte auf der Anklagebank

Auf der Anklagebank sitzen nur Verwandte der Frau: ihr Sohn, der Ehemann und drei seiner Geschwister. Ihnen wird gemeinschaftlicher Mord vorgeworfen. Laut Anklage sollen sie die 35 Jahre alte Irakerin getötet haben, um die Familienehre wiederherzustellen. Die sechsfache Mutter hatte sich von ihrem Mann getrennt. Der Prozess ist noch bis März 2018 terminiert, könnte aber früher zu Ende gehen. (dpa) 

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