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Blühende LandstraßenStadt Wiehl sucht nach neuen Wegen bei der Pflege des Stadtgrüns

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Der Kreisverkehr an der Mündung der Hauptstraße ist stets ein Blütenmeer. Das gilt nicht für alle Straßengrünflächen.

Wiehl – Die Kreisverkehre auf der Wiehler Umgehungsstraße sind blühende Hingucker, wahre Meisterleistungen der Gärtnerkunst. Für die  Kreisel, die an weniger prominenten Stellen des Stadtgebiets den Verkehr verteilen, gilt das in weit geringerem Maß. Diese Ungleichbehandlung wurde kürzlich im Wiehler Stadtrat diskutiert.

Anlass gab eine Anfrage der UWG-Fraktion, die von Kritik der Bürger am ungepflegten Zustand von manchen Kreisverkehren berichtete. Fachbereichsleiter Pascal Hilgenberg entgegnete, dass die Stadt jedes Jahr immerhin 55 000 Euro für die Pflege der Kreisverkehre ausgibt. Angesichts der Vielzahl müsse man Prioritäten setzen.

„Eine bodenlose Unverschämtheit“

Die Plätze an den Hauptzufahrtsportalen hätten Vorrang. Mit dieser Argumentation war Udo Dabringhausen (CDU) nicht einverstanden:  Auch einige der verwahrlosten Kreisel stünden an Ortseingängen, wenn auch in kleineren Dörfern. In diesen Fällen sei es doch sinnvoll, den Dorfvereinen die Pflege zu überlassen.

Dass das nicht so einfach ist, zeigen die Erfahrungen von Peter Kesehage. Das CDU-Stadtratsmitglied ist Vorsitzender des Oberbantenberger Heimatvereins. Diesem sei vom dort zuständigen Landesbetrieb Straßenbau untersagt worden, die Verkehrsinsel im Ortszentrum zu pflegen. Die Behörde selbst aber lasse  das Unkraut wuchern. „Eine bodenlose Unverschämtheit“, schimpfte Kesehage.

Wildblumenbeete wären eine Lösung

Die Sorge der Behörde ist, dass unversicherte Ehrenamtler zu Schaden kommen können.  Der Wiehler Beigeordnete (und Vorsitzende des Wiehler Heimatvereins) Maik Adomeit drückt es so aus: „Es ist alles gut, so lange nichts passiert.“

Ehrenamtliche Grünpflege im öffentlichen Straßenraum  sei grundsätzlich problematisch. Die Vorschriften verlangten unter anderem eine aufwendige Beschilderung und Warnschutzwesten. Der Stadt ist es darum lieber, wenn Vereine oder Sponsoren die Arbeit von professionellen Gärtnerbetrieben finanzieren, wie es in Bielstein und auf der Marienberghausener Straße geschieht.

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Eine Lösung, mit der auch Peter Kesehage gut leben kann, sind Wildblumenbeete. Der städtische Gärtnermeister Felix Buchen sagt: „Diese Flächen sehen gut aus und sind  einfach zu pflegen.“ Auf einer Reihe von Grünflächen hat die Stadt  schon Wildblumen ausgesät, so in Marienhagen, in Bielstein und in Oberwiehl. Wichtig: Kleine Schilder erklären Passanten, dass der Wildwuchs Absicht ist.

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