Heimat-Check BedburgDie Stadt mit großen Plänen – Neues Viertel

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Die Bedburger Innenstadt beweist an vielen Stellen Charme.

Bedburg – Die Schlossstadt erweckt den Eindruck eines heimeligen Städtchens inmitten einer Modelleisenbahn-Landschaft: Es gibt einen Fluss, einen Bahnhof und ein Krankenhaus, ein Schloss mit einem Park, eine Kirche, einen Markplatz und natürlich auch einen großen Bahnübergang. In Bedburg, scheint es, ist die Welt noch in Ordnung. Und genau diese Gemütlichkeit und Überschaubarkeit ihrer Heimatstadt schätzen die Bedburger. Man kennt sich, man hilft sich. Und wenn die großen Feste anstehen, etwa das Pfingstschützenfest oder die Musikmeile, wirkt das immer wie eine große Familienfeier.

Doch die Stadt will sich aufhübschen: Für die Innenstadt gibt es Pläne, der einstige und lange leerstehende Toom-Markt soll wieder mit Leben gefüllt, für das neue „Lindenkarree“ hat die Stadt gerade erst die Baugenehmigung erteilt, und das Gelände der früheren Zuckerfabrik soll mit einem großen Baugebiet für rund 3000 Menschen überplant werden. Ein zehnstöckiges Hochhaus wird die neue Landmarke und macht dann dem Erftdom St. Lambertus Konkurrenz.

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„Das wird ein technologisch und sozial durchdachtes Viertel mit Immobilien für jeden Geldbeutel“, verspricht Bürgermeister Sascha Solbach, der bei dem Projekt zugleich schon den Strukturwandel im Blick hat. „Bedburg hat eine lange Geschichte als Industriestadt und ist es gewohnt, einem ständigen Wandel unterworfen zu sein. Daher wollen wir der Stadt ganz selbstbewusst im Strukturwandel ein modernes Gesicht geben.“

Zentrum umgeben von Dörfern

Bedburg selbst ist das Zentrum und umgeben von Dörfern mit einem oftmals sehr lebendigen Vereinsleben. Königshoven etwa hat das wohl größte Schützenfest der Region zu bieten, und in Alt-Kaster stellt der Arbeitskreis Alt-Kaster jedes Jahr den Ricarda- und den Nikolaus-Markt auf die Beine, die Tausende Menschen anziehen. Der Stadtteil Kaster, bis zur kommunalen Neugliederung selbst Stadt, bietet als Hauptverwaltungssitz und mit seiner Geschäftsstraße dem benachbarten Bedburg einen Gegenpol.

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Das kommt immer wieder in einer schon seit Jahrhunderten bestehenden Rivalität zum Ausdruck, zuletzt bei der Frage, wo Bedburgs Rathaus stehen soll – im Jahr 2013 hatten 50,19 Prozent der Bürger für Kaster und gegen Bedburg gestimmt. Nur 44 Stimmen hatten den Ausschlag gegeben. Der Prozess kommt jetzt erst zum Abschluss: Mit dem Umbau des Rathauses in Kaster wird die Zentralisierung an einem eiStandort für die Verwaltung umgesetzt.

Als Sorgenkind wird in der Schlossstadt die Innenstadt angesehen. Viele alteingesessene Läden haben über die Jahre dichtgemacht, Einkäufe finden rund um das Zentrum statt – bei Lidl, Aldi, Netto oder Real. Gut aufgestellt ist die Stadt beim Thema Bildung: Die vier Grundschulen sind im Stadtgebiet verteilt – in Bedburg selbst, Kirdorf, Kirchherten und Kaster. Mit Gymnasium, Real- und Hauptschule sind bis auf eine Gesamtschule alle gängigen weiterführenden Schulen im Stadtgebiet vertreten.

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