Heimat-CheckBrauweilers Mitte erhält ein neues Gesicht – viele ziehen hinzu

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Der Guidelplatz wird umgestaltet.

  • Noch vor ein paar Jahren tat sich wenig im Abteiort Brauweiler.
  • Das hat sich geändert: Das Stadtbild verändert sich rasant, nicht nur am Guidelplatz.
  • Viele Familien und neue Bewohner haben ihren Weg hierher gefunden.
  • Ein Negativaskpekt: Die Verkehrsanbindung ist noch immer unzureichend.

Pulheim-Brauweiler – Brauweiler ist im Umbruch. Der mit 8268 Einwohnern drittgrößte Stadtteil Pulheims mit seinem Wahrzeichen – der ehemaligen Abtei Brauweiler – verändert sich in rasantem Tempo.

Noch vor Jahren war das anders. In einem offenen Brief haben erboste Bürger dem ehemaligen Bürgermeister Dr. Karl August Morisse vorgeworfen, die Stadt tue nichts für Brauweiler. Nun geht es im Abteiort Schlag auf Schlag.

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Der Marienhof ist ein Ort der Ruhe.

Anwohner hoffen auf neuen Treffpunkt

Hier und da sind Mehrfamilienhäuser und somit dringend benötigte Wohnungen entstanden. Das inklusive Wohn- und Kunstquartier auf dem Guidelplatz ist fast fertig. Der Guidelplatz selbst und die Ehrenfriedstraße werden neu gestaltet. Im Frühjahr 2020 folgt ein weiteres Großprojekt, das über Monate die Gemüter erhitzt hat: Die neue Eigentümerin lässt die Abteipassage aus den 80er-Jahren abbrechen und durch einen Neubau mit Geschäften und Wohnungen ersetzen.

„Wir hoffen auf die neue Brauweiler Mitte auf dem Guidelplatz und dass es gelingt, die kleinen Geschäfte zu erhalten, Gastronomie anzusiedeln, einen Treffpunkt und einen Ort zu schaffen, an dem man sich gerne aufhält“, sagt eine zweifache Mutter.

Wieder mehr Kinder in Brauweiler

Das gute Kita- und Schulangebot hat eine gebürtige Westfälin und ihre Familie bewogen, in den Abteiort zu ziehen. „Für Kinder wird viel getan. Es gibt ein Rundumangebot. Sport, die Pfadfinder und die Messdiener, wer musisch aktiv ist, hat den Kinder- und Jugendchor. Kinder und Jugendliche müssen hier keine Langeweile schieben.“ Auch in puncto Naherholung habe Brauweiler einiges zu bieten. „Es gibt viele Felder, den Wald mit der Glessener Höhe, man muss nicht weit fahren, um im Grünen zu sein und abzuschalten.“

Die Mischung „jünger – älter“ findet eine zweifache Mutter toll. „Es gibt viele junge Familien durch die Neubaugebiete und viele ältere Menschen durch die beiden Senioreneinrichtungen.“ Als sie in ihre Straße gezogen sei hätten Nachbarn gesagt, es sei schade, dass keine Kinder auf der Straße spielten. „Es gab sie einfach nicht. Inzwischen hat ein Umbruch stattgefunden. Jetzt spielen wieder Kinder auf der Straße.“

Mäßige Verkehrsanbindung bleibt ein Wehrmutstropfen

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Im Abteipark ist Kunst zu entdecken.

Das Miteinander schätzt ein zugezogener Vater. „Wir haben einen großen Freundeskreis gefunden, in dem viele eine ganz ähnliche Biografie haben wie wir – in der Großstadt studiert, wenige Partys ausgelassen und dann dem Wunsch nach einem ruhigeren Umfeld nachgegeben. Diese Menschen treffen sich nun hier und verstehen sich oft auf Anhieb prächtig.“ Die fehlende tiefe Verwurzelung führe allerdings auch dazu, dass leider nur wenige Brauweiler bereit seien, sich etwa in Vereinen zu engagieren. „Das finde ich schade, zumal die Anspruchshaltung oft recht hoch ist.“

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Kritisch sehen Bürger den „täglichen Verkehr, verursacht von denen, die durch den Ort fahren, um zu ihrem Ziel zu kommen“ und die „sehr schwierige Parksituation, die wohl auch künftig bleibt“. Ein Wermutstropfen für viele Brauweiler ist die mäßige Verkehrsanbindung. „Es müsse mehr Busverbindungen nach Weiden-West geben, insbesondere an den Wochenenden und dann auch nachts“, sagt die Mutter von zwei erwachsenen Söhnen. Um mit der Bahn zu fahren, müsse sie nach Königsdorf oder nach Weiden-West fahren. Doch beide Parkplätze seien schon morgens voll, kritisiert eine andere Frau. „Ich verstehe nicht, warum man Weiden-West nicht längst ausgebaut hat. Ich bin mir sicher, dass dann schon deutlich mehr Menschen vom Auto auf die Bahn umgestiegen wären.“

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