Heimat-CheckErftstadt-Lechenich ist gleichzeitig malerisch und modern

Lesezeit 3 Minuten
IMG_5169

Die markanten Giebel der Altstadt sind ebenso typisch wie das historische Rathaus.

Erftstadt-Lechenich – Wer an Lechenich denkt, hat sofort den Markt vor dem inneren Auge, mit dem historischen Rathaus mitten auf dem Platz und den markanten Giebeln der Häuser rundum. Wer nach Lechenich fährt, hat allerdings meist erstmal eine Schlange Autos vor Augen. Der Verkehr in der Innenstadt ist einer der Punkte, die jetzt mit einem Masterplan angegangen werden sollen.

Die Arbeit daran steht allerdings noch ganz am Anfang. In einer Werkstatt und bei zwei Stadtspaziergängen haben die Lechenicher bereits Gelegenheit gehabt, ihre Ideen einzubringen. Denn die Strategien, um Lechenich (noch) attraktiver zu machen, sollen zusammen mit den Bürgern abgestimmt werden.

Klicken Sie sich in unserer interaktiven Karte durch die Auswertung.

In unserem PDF mit dem Zeugnis für Erftstadt finden Sie neben den Noten auch Geschichten und Details zu Ihrem Heimatort.

Erst einmal gilt es, die Stärken, aber natürlich auch die Probleme aufzulisten, um dann zu sehen, wo Handlungsbedarf besteht. Altstadt, Schlosspark, Landesburg, Stadtweiher – das sind eindeutig Pluspunkte. Auch abseits des Marktes gibt es malerische Gässchen, und in diesen Gässchen kann man so manches nette kleine Lädchen entdecken. Viele Geschäftsleute sind in der Aktionsgemeinschaft Handel und Gewerbe (Ahag) zusammengeschlossen, die sich bemüht, mit Festen und verkaufsoffenen Sonntagen dazu beizutragen, dass die Innenstadt belebter wird. Sie hat Blumenampeln am Markt aufhängen lassen und kümmert sich um die Weihnachtsbeleuchtung – kleine Schritte, aber wichtige.

40 Millionen Euro für die Historie

In den nächsten Jahren steht dem Stadtteil eine riesige Investition ins Haus – genauer gesagt die größte Investition in der 50-jährigen Geschichte der Stadt Erftstadt. Rund 40 Millionen Euro (nach derzeitigem Stand der Planung) sollen in die Sanierung des Schulzentrums gesteckt werden. Die Bauten, die zum Teil aus den 60er-Jahren stammen, haben ihre besten Zeiten hinter sich, die Dämmung entspricht nicht modernen Standards, der Brandschutz ebenfalls nicht.

Zuschüsse für die Sanierung gibt es aus mehreren Fördertöpfen, die Verwaltung versucht, im Zuge des Masterplans weitere an Land zu ziehen. Unumstritten ist das Großprojekt allerdings nicht. SPD und Grüne plädieren nach wie vor für einen Neubau. Wenn der an einem anderen Standort am Stadtrand entstehen würde, könnte das Schulgelände als Baugebiet vermarktet werden.

Das könnte Sie auch interessieren:

Denn Lechenich ist als Wohnort ausgesprochen beliebt. Im Laufe der Jahrzehnte sind Siedlungen gewachsen, die einen modernen Gürtel um die historische Innenstadt legen. Die Solarsiedlung ist ein Beispiel dafür, wie stadtnahes Wohnen ökologisch gestaltet werden kann. Allerdings hat sie in den vergangenen Monaten Schlagzeilen anderer Art gemacht: Am Rand der Solarsiedlung baut die Stadt eine Kindertagesstätte. Weil dafür ein geplantes Versickerungsbecken geopfert und ein vorhandenes eingezäunt worden ist, fürchten Anwohner, dass der Status der Solarsiedlung, für die es strenge Richtlinien gibt, in Gefahr sei.

Wer mal Gelegenheit hat, Lechenich von oben zu sehen, staunt, wie grün selbst die Innenstadt ist. Durch den Schlosspark und über die Promenade am Stadtweiher kann man einen ausgiebigen Spaziergang machen und nebenbei auch noch Beispiele moderner Architektur entdecken, die sich in die traditionelle Bebauung einfügt, ohne historisierend zu sein. Und gleich vor den Toren der Stadt – das ist mit Bonner und Herriger Tor wörtlich zu nehmen – fängt das Land an: Mit Äckern und mit Streuobstwiesen, auf denen Pferde grasen.

Rundschau abonnieren