Heimat-Check für MeckenheimEine Grüne Stadt für Familien mit 6000 Jahren Geschichte

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Heimatcheck Meckenheim Luftbild keh (1)

Meckenheim von oben

Meckenheim – Sie ist vielleicht nicht so weltberühmt wie ihre Namensvetterin im Pariser Louvre, aber die lebensgroße Puppe „Mona Lisa von Altendorf“ ist der Hingucker im Meckenheimer Stadtmuseum. Anschaulich demonstriert sie, wie sich eine fränkische Frau im 6. Jahrhundert zu besonderen Gelegenheiten kleidete: Mit einem Übergewand aus Wolle, weißem Schleier und Stirnband.

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6000 Jahre ist die Siedlungsgeschichte Meckenheims alt, in deren Verlauf eben auch Römer und Franken ihre Spuren hinterließen. Erste Siedler waren die Bandkeramiker der Jungsteinzeit, denen die fruchtbaren Lößböden beidseits der Swist beste Voraussetzungen für eine Lebensweise als Bauern und Viehzüchter boten. Der fränkische Einfluss drückt sich in den Endungen „heim“ und „dorf“ der Ortsnamen aus. Ein wichtiges Datum für Meckenheim ist das Jahr 1636, in dem der Kölner Kurfürst Ferdinand von Bayern dem „Flecken“ die Stadtrechte verlieh.

Nicht mehr nur die „Schlafstadt von Bonn“

Baumschulen und Obstplantagen, aber auch ein rasanter Bevölkerungszuwachs haben in der Neuzeit das Gesicht der Stadt und ihrer Umgebung geprägt. Nach Gründung der Entwicklungsgesellschaft Meckenheim-Merl 1962 begann die Entwicklung des 3400 Einwohner zählenden Baumschulstädtchens und der 350 Einwohner großen Gemeinde Merl zu einer mittelgroßen Stadt im Rhein-Sieg-Kreis, in der heute rund 26 700 Bürger wohnen.

Bis Mitte der 1980er Jahre entstand eine „neue, aktive Stadt“, die nicht mehr nur als „Schlafstadt von Bonn“ betrachtet werden wollte. Großer Wert wurde auf Grünflächen gelegt, es entstanden Hausgruppenprojekte mit autofreien Straßen, ein Alleinstellungsmerkmal ist eine Platanenallee.

Fortgeschrieben wurde der grüne Charakter der Stadt durch das 2013 zwischen dem Rat der Stadt Meckenheim und der Verwaltung ausformulierte Ziel „Meckenheim: Gerne im Grünen leben und arbeiten“. Umgesetzt wurden attraktive Wohngebiete, ortsnahe Arbeitsplätze, gepflegte Grünflächen, fußläufige Nahversorgung sowie qualitativ hochwertige Schulen und Kitas. Heute ist Meckenheim eine moderne Kommune mit zwei Einkaufszentren, fünf Grundschulen und einem zentralen Schulcampus mit drei weiterführenden Schulen.

Nachbardörfer bei Gebietsreform 1969 angegliedert

Die Stadt ist an diverse Radwege angeschlossen, mehrere Male wurde ihr das Siegel „Fahrradfreundliche Stadt in NRW“ verliehen. Doch ist die Entwicklung der Apfelstadt mit Großprojekten wie der Sanierung der Hauptstraße in der Altstadt, Neubaugebieten und der Erweiterung des Unternehmerparks Kottenforst nicht abgeschlossen. Es wird weiter gebaut: Zurzeit läuft die Entwicklung für den Merler Keil III mit maximal 420 Wohneinheiten.

Im Zuge einer Gebietsreform im Jahr 1969 wurden die Nachbardörfer Altendorf, Ersdorf, Lüftelberg und Merl der Stadt angegliedert: Merl hat 5200 Einwohner und liegt im östlichsten Teil von Meckenheim.

Stadtmuseum in Altendorf eröffnete 2013

Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort 1199 als „Merlo“. Der historische Kern befindet sich nördlich der heutigen Michaelskapelle, die im Volksmund „Merler Dom“ genannt wird. Wahrzeichen des Stadtteils ist die in Merl häufig anzutreffende Amsel, die im Französischen „Merle noir“ (schwarze Amsel) genannt wird. Lüftelberg ist mit seinen 1325 Einwohnern die zweitgrößte Ortschaft der Stadt. Früher war der Ort vor allem durch seine Dachziegeleien bekannt, Sehenswürdigkeit ist das noch heute bewohnte Wasserschloss.

Zwischen 1946 und 2002 wuchs die besiedelte Fläche mit dem Bau von 259 Wohnhäusern von zehn auf 52 Hektar an, Platz für 750 Menschen entstand. Mit einer durchweg ein- bis zweigeschossigen Bauweise blieb der ländlich-dörfliche Charakter des Ortes erhalten. Mit dem rund 900 Einwohner zählenden Örtchen Ersdorf bildet Altendorf einen landwirtschaftlich geprägten Doppelort, in dem heute 2150 Menschen leben. Im Herrenhaus der Burg Altendorf befindet sich nicht nur eine Zweigstelle des Standesamtes, sondern auch das im Juni 2013 eröffnete Stadtmuseum, die Heimstatt von „Mona Lisa“

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