Heimat-CheckGroßes Potential – Lindlar verzeichnet steigende Einwohnerzahlen

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Blick auf Lindlar

Lindlar – Während andere Gemeinden im Oberbergischen Kreis in den letzten Jahren Einwohner verloren haben, hat Lindlar zugelegt. 21 590 betrug die Einwohnerzahl Ende Mai. Das liegt zum einen daran, dass die Kommune mit rund 35 Kilometern Entfernung noch zum Speckgürtel von Köln zählt. Zum anderen auch daran, dass es entsprechende Neubaugebiete und Wohnraum gibt.

Weitere Wohngebiete für mehrere hundert Menschen sind in Altenlinde und der Straße „An der Jugendherberge“ geplant. Dort sollen alleine rund 70 Einfamilienhäuser entstehen. Auch wenn die Pläne politisch nicht unumstritten sind, hat Lindlar Entwicklungspotenzial für Wohnraum. Und auch für Gewerbeflächen. Die Erweiterung des Gewerbegebietes Klause um den Bauabschnitt V wird seit Monaten kontrovers diskutiert.

Podiumsdiskussion zur geplanten Abholzung

Um die komplette Fläche von 34 Hektar zu entwickeln, sollen 23 Hektar Wald gefällt werden. Eine Initiative zum Erhalt des Waldes bei Klause hat mehrere tausend Unterschriften gegen die Abholzung gesammelt. Am Montag, 7. Oktober, wird es im Lindlarer Kulturzentrum eine Podiumsdiskussion zu dem Thema geben, bei der Planer, Verwaltung, Bürgerinitiative und Naturschützer Rede und Antwort stehen werden.

In einer weiteren Veranstaltung soll dann die Politik zu Wort kommen. Auch hier gibt es zwischen der CDU-Mehrheit und den Oppositionsparteien SPD, Grünen und FDP deutlich unterschiedliche Positionen. Zu den deutlich sichtbaren Veränderungen und Entwicklungen zählen auch die geplante Burnout-Klinik im und an Schloss Heiligenhoven und der Umbau des ehemaligen Herz-Jesu-Krankenhauses.

Schlechte Noten für die Busanbindung

Im Rahmen des Gemeindeentwicklungskonzeptes und des „Integrierten Handlungskonzeptes Innenstadt“ wird auch die Bevölkerung miteinbezogen. Die Lindlarer wünschen sich eine moderate Entwicklung und den Erhalt der dörflichen Strukturen. Dass die Lindlarer ihrem Heimatort besonders verbunden ist, zeigen auch die Werte aus der Online-Befragung. Mit 2,5 für Heimatverbundenheit wird hier der beste Wert erzielt.

Die Verkehrsanbindung, insbesondere den Öffentlichen Personennahverkehr, sehen die Lindlarer dagegen als deutlich verbesserungswürdig an. Für die Busanbindung gibt es gerade mal ein 4,0. Die nächste Anbindung an den Schienenverkehr ist der Bahnhof in Engelskirchen. Von dort fährt die RB 25 nach Köln.

Pilotprojekt „Heimat shoppen“

In puncto Kinderfreundlichkeit schneidet die Kommune dagegen wiederum gut ab. Ebenso punktet Lindlar bei Sauberkeit, Sicherheit und Parken. Auch die Einkaufsmöglichkeiten im Ort werden mit der Note 3,1 noch als zufriedenstellend eingeschätzt. Doch der Einzelhandel hat, wie in fast allen anderen Kommunen auch, mit der Online-Konkurrenz, hohen Mieten und einem nachlassenden Einkaufsinteresse zu kämpfen.

Die Aktionsgemeinschaft Lindlar, in der über 100 Einzelhändler, Dienstleister und Firmen zusammengeschlossen sind, macht aktuell mit einer öffentlichkeitswirksamen Kampagne Werbung für das Einkaufen in den Geschäften vor Ort. „Heimat shoppen“ heißt das Pilotprojekt mit der Industrie- und Handelskammer zu Köln. „Viele schwärmen vom Ambiente im Ortskern. Doch ohne Händler und Gastronomen sähe das ganz anders aus. Dafür wollen wir ein Bewusstsein schaffen“, werben die beiden AGL-Vorstände Tilo Fünger und Daniela Arndt.

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