Heimat-CheckSo denkt der Bürgermeister über die schönsten Orte von Marienheide

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Marienheide Haus Dahl

Ein Schmuckstück der Gemeinde: Das Haus Dahl

Marienheide – Stefan Meisenberg ist Bürgermeister von Marienheide und auch zuständig für die Wirtschaftsförderung. Arnd Gaudich sprach mit ihm darüber, wie die Gemeinde gastronomisch aufgestellt ist und wie die Verwaltung positive Impulse geben kann.

Im Heimatzeugnis fällt Marienheide beim Punkt Gastronomie mit einer 3,9 ab. Woran liegt’s?

Ich persönlich finde das gastronomische Angebot in der Gemeinde mehr als nur befriedigend. Aber wie bei vielen Dingen gibt es auch hier Licht und Schatten. Dass wir mit dem Restaurant „Im Krug“ in Rodt eine weit über die Gemeindegrenzen bekannte Top-Adresse verloren haben, könnte die durchwachsene Note erklären. Auch in anderen Ortschaften hatte es die Gastronomie in den vergangenen Jahren nicht so leicht.

Woran denken Sie da?

Etwa an das Schloss-Hotel in Gimborn, das mehrmals den Pächter gewechselt hat. Dort hat sich ja nun ein Gastronom gefunden, der aber bislang nur an den Wochenenden öffnet. Ich hoffe, dass die Öffnungszeiten dort noch ausgeweitet werden. In der Ortschaft Jedinghagen wiederum soll die Traditionsgaststätte Potthoff zum Jahresende leider für immer schließen – dort ist kein Nachfolger in Sicht. Das „Haus Müllenbach“ im gleichnamigen Ort wurde von einem engagierten Einwohner als Treffpunkt und Versammlungsort zum Glück für das Dorf gerettet.

Mehr noch als die Dorfkneipen – die es ja auch in Börlinghausen und Kempershöhe gibt – spielen im gastronomischen Gesamtbild die touristischen Anziehungspunkte eine Rolle. Wie ist Marienheide da aufgestellt?

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Natürlich locken das Schloss Gimborn, das Bauernhaus Dahl, die Wallfahrtskirche und auch die bunte Kirche in Müllenbach viele Tagesgäste in die Gemeinde. Eine immer größere Rolle spielt der Fahrradweg auf der ehemaligen Bahntrasse – so viele Radfahrer hat man früher nicht im Ort gesehen. Und wer zu uns in die Gemeinde kommt, möchte auch etwas essen und trinken. Das gilt vor allem für die Gäste an unseren beiden Talsperren. Die Brucher sehe ich mit „Haus Bruchersee“, Tapasbar Alhambra, Restaurant Roger’s und dem Waldhotel vom Grundsatz her gut aufgestellt. Wobei der Betrieb im Waldhotel sicherlich unter dem Brand leidet, dessen Schäden immer noch nicht ganz behoben sind. An der Lingesetalsperre haben wir mit dem Hofcafé Kaffeekännchen ein sehr erfolgreiches Gastronomieangebot, und mit der künftigen Kaffee-Rösterei im ehemaligen Thai-Restaurant hat sich für 2020 ein weiterer Anlaufpunkt angekündigt.

Klicken Sie sich in unserer interaktiven Karte durch die Auswertung.

In unserem PDF mit dem Zeugnis für Marienheide finden Sie neben den Noten auch Geschichten und Details zu Ihrem Heimatort.

Was kann die Gemeindeverwaltung tun, um die Gastronomie positiv zu beeinflussen?

Wir müssen schauen, dass die Rahmenbedingungen stimmen – wie am Bruchersee. Für diesen Bereich hoffen wir auf Fördergelder, um den Rundweg barrierearm auszubauen und noch mehr Tagesgäste anzulocken. Positive Impulse für die Gastronomen im Hauptort erhoffen wir uns durch die Verschönerung im Rahmen des Stadtentwicklungskonzepts. Dabei ist es ein wesentlicher Punkt, die Aufenthaltsqualität auf den Plätzen und Wegen zu verbessern. Mit „Heier Stuben“, Bahnhofgaststätte, „Türmchen“, „Bistro Krakau“ und dem Café Schmidt haben wir ja mehrere Angebote im Ortszentrum. Wenn diese Gastronomen sich auf die Außenflächen erweitern, wäre das auch ein Plus für die Gemeinde.

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