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„Architektonisches Highlight“Investor will neues Hochhaus am Friesenplatz bauen

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Ein Hochhaus von 67 Metern Höhe oder mehr wollen Investoren am Friesenplatz bauen. Im Juni soll der Rat entscheiden, ob die Planungen weiterverfolgt werden können.

  • Ein Hochhaus von 67 Metern Höhe oder mehr wollen Investoren am Friesenplatz bauen.
  • Der Investor verspricht ein „architektonisches Highlight“.
  • Im Juni soll der Rat entscheiden, ob die Planungen weiterverfolgt werden können.

Köln – Das 2018 eröffnete Wohnhochhaus „Opal“ am Rheinufer in Mülheim ist 67 Meter hoch, das Bürohochhaus der Telekom an der Inneren Kanalstraße misst 99 Meter. Geht es nach den Vorstellungen der Kölner Investoren Michael und Florian Kunz, soll am Friesenplatz ein Neubau entstehen, der ähnliche Höhen erreichen würde.

Mit dem Konsortium „Proximus Real Estate“ und „Quantum Immobilien“ bauen sie zurzeit das „Carré Belge“ am Hohenzollernring 79-87 – mit Büros, Einzelhandel und einem Hotel samt spektakulärer Begrünung auf dem Gelände des früheren Capitol-Kinos. Schräg gegenüber wollen sie das seit 13 Jahren leerstehende ehemalige Gerling-Gebäude am Hohenzollernring 62 abreißen und dort ein modernes Hochhaus bauen.

Höhenkonzept begrenzt

Anfang 2017 hatte die insolvente Kaufhauskette „Strauss Innovation“ als letzter Mieter das Erdgeschoss geräumt, seitdem bevölkern immer wieder Obdachlose und Drogenkranke die Flächen vor dem 50 Jahre alten 10-Etagen-Bau. „Wir möchten an dieser prominenten Stelle ein architektonisches Highlight für Köln entwickeln“, sagte Investor Michael Kunz (51) der Rundschau. Man plane ein Gebäude mit Hotel, Büros und hochwertigem Einzelhandel mit hoher architektonischer Qualität und nachhaltigem Konzept.

Seit eineinhalb Jahren verhandelt Kunz mit der Stadt, nun hat die Verwaltung der Politik eine Beschlussvorlage präsentiert. Im Juni sollen Stadtentwicklungsausschuss und Rat entscheiden, wie es weitergeht. Das Höhenkonzept der Stadt erlaubt an den Ringen derzeit nur eine Bebauung bis 22,50 Meter Höhe, Ausnahmen bedürfen der Genehmigung.

Mögliche Sanierung

Möglich wäre auch eine Sanierung des 39 Meter hohen Bestandsgebäudes, was wegen der niedrigen Decken aber als unwirtschaftlich gilt. Daher soll nun geprüft werden, welche Höhenentwicklung für den Standort angemessen wäre. Die Investoren schlagen eine Höhe von 67 bis 99 Metern vor. Die Verwaltung möchte die Prüfung auf 67 Meter Höhe begrenzen. Direkt gegenüber steht mit dem 2001 eröffneten „Ring-Karree“ von Star-Architekt Sir Norman Foster bereits ein 58 Meter hohes Bürogebäude (siehe Grafik).

Die Politik ist der Idee nicht abgeneigt. „Es ist wichtig, dass an diesem Standort etwas passiert“, betont Niklas Kienitz (CDU), Vorsitzender des Stadtentwicklungsausschusses. Man sei offen für neue Pläne, doch gelte es, bei der Prüfung in diesem sensiblen Bereich besonders auf die Sichtachsen zum Dom zu achten. Michael Frenzel (SPD) meint, statt jeden Fall einzeln zu entscheiden, solle die Stadt „grundsätzlich überlegen, wo Hochhäuser sinnvoll sind, und dazu ein Konzept erstellen“.

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Michael Kunz hofft, im Juni grünes Licht für die weitere Planung zu bekommen. Er spricht von „einer einmaligen Chance, die nicht vertan werden sollte“.

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