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„Chancengeber 2018“Sparkasse Köln Bonn will mehr Frauen in Führungspositionen

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Theresa Fuchs (33) leitet die Abteilung Werbung und nimmt an einem Cross-Mentoring-Programm teil.

Theresa Fuchs (33) leitet die Abteilung Werbung und nimmt an einem Cross-Mentoring-Programm teil.

Köln – 4000 Mitarbeiter, 63 Prozent davon sind Frauen. Aber nicht in den Führungspositionen. Da liegt der Anteil der Frauen nur bei 26 Prozent. „Wir haben uns sehr gesteigert in den letzten Jahren. Aber da ist noch Luft nach oben“, sagt Elke Alfen-Baum, Gleichstellungsbeauftragte bei der Sparkasse Köln Bonn.

Verschiedene Arbeitszeitmodelle wurden entwickelt, Netzwerke geknüpft und Mentoring-Programme gestartet – mit dem Ziel, Frauen voranzubringen. Dafür wurde die Sparkasse Köln Bonn jetzt von der Stiftung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Köln zum „Chancengeber 2018“ nominiert. Dabei geht es um „herausragendes unternehmerisches Engagement zur beruflichen Integration“, wie die Stiftung mitteilt (siehe Info-Kasten).

Arbeitszeit-Modelle für Führungskräfte

„Chancengeber des Jahres“ für Frauen

Die IHK-Stiftung hat zum fünften Mal den „Chancengeber des Jahres“ ausgezeichnet. In diesem Jahr wurden drei Unternehmen nominiert, die sich mit „Female Empowerment“ identifizieren. Neben der Sparkasse KölnBonn präsentierten die Steintex Walter vom Stein KG aus Wermelskirchen und der Verkehrsbetrieb Hüttebräucker GmbH aus Leichlingen ihr Engagement für Mitarbeiterinnen. Das Publikum kürte in offener Abstimmung die Steintex Walter vom Stein KG zum Sieger, unter anderem für ihr Wiedereinstiegsmanagement und internationale Netzwerke. (kl)

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Theresa Fuchs (33) hat die Möglichkeiten bei der Sparkasse Köln Bonn am Montagabend bei der Veranstaltung der IHK Stiftung präsentiert. „Führen in Teilzeit“ gehört zum Beispiel dazu, ebenso wie „Mit Frauen in Führung“. Theresa Fuchs hat schon ihre Ausbildung bei der Sparkasse Köln Bonn gemacht, dann ein betriebswirtschaftliches Studium an der Fachhochschule Köln abgeschlossen.

Nach einer kurzen Tätigkeit bei einem anderen Arbeitgeber nahm sie bei der Sparkasse eine Stelle in der Werbung an. Seit zwei Jahren leitet sie den Bereich und ist für acht Mitarbeiter verantwortlich. Aktuell nimmt sie am Cross-Mentoring-Programm „Mit Frauen in Führung“ teil. Ihre Mentorin arbeitet ebenfalls in einem großen Unternehmen. „Wir tauschen uns regelmäßig über Führungsthemen aus“, erklärt Theresa Fuchs. Treffen mit den anderen Teilnehmerinnen gehören auch dazu.

Teilzeit in Führungspositionen

„Viele Frauen starten nach der Ausbildung durch“, sagt Elke Alfen-Baum. Daran schließe sich oft eine Familienphase an und bei der Rückkehr in den Beruf ein Wechsel von Vollzeit auf Teilzeit. „Das Thema Teilzeit in einer Führungsposition war nicht breit vertreten“, erklärt Elke Alfen-Baum (61). Inzwischen aber schon: Seit 2012 gibt es verschiedene, flexible Arbeitszeit-Modelle für Führungskräfte, „und seitdem können wir feststellen, wie die Statistik nach oben geht“. Zum Beispiel könnten sich zwei Mitarbeiter eine Führungsposition teilen. So würden auch Vorbilder geschaffen. Theresa Fuchs findet es „ermutigend“ zu sehen, „dass Frauen Beruf und Familie vereinbaren“ können. „Es gibt nicht nur eine Lösung“, sondern viele Möglichkeiten, aus denen ausgewählt werden kann.

Das gilt nicht nur für Frauen: „Männer wollen heute auch anders arbeiten, als das noch vor 20 Jahren der Fall war“, weiß Elke Alfen-Baum. Von den 4000 Mitarbeitern haben im vergangenen Jahr 1200 die Möglichkeit genutzt, auf Gehalt zu verzichten, um dafür zehn oder 20 Urlaubstage zu gewinnen. Gerade Männer hätten dieses Angebot angenommen. An Rollenbildern wird hier auch gearbeitet. Die Sparkasse Köln Bonn gehört zu den Gründungsmitgliedern des Väternetzwerks NRW, das Vätern unter anderem Tipps zur Elternzeit oder zum Homeoffice gibt.

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